Donnerstag, September 08, 2016

Vermischtes vom 8. September 2016

1. Auf Telepolis berichtet Peter Mühlbauer über die an Bundesjustizminister Heiko Maas gerichteten Rücktrittsforderungen. Ein Auszug:

Was Schäuble dem FOCUS nach nur im CDU-Präsidium nahe legte, hat der CSU-Abgeordnete Alexander Hoffmann, der als Berichterstatter der Unionsfraktion für das Sexualstrafrecht im Rechtsausschuss des Bundestages sitzt, jetzt offen gefordert. Neben dem Fall Lohfink, in dem Maas Hoffmanns Worten nach "aus ideologischen Erwägungen […] versucht[e], billig einen Effekt in der Öffentlichkeit zu erhaschen" und sich wider dem Grundsatz der Gewaltenteilung "aus rein populistischen Gründen zu einem laufenden Verfahren [äußerte], ohne auch nur die Akten zu kennen", führt er als Grund dafür an, dass der Justizminister in der Affäre Netzpolitik dem Rechtsausschuß möglicherweise die Unwahrheit sagte, weshalb der SPD-Politiker "als Bundesjustizminister nicht mehr länger tragbar" sei.

Dabei bezieht sich Hoffmann auf einen Bericht des Nachrichtenmagazins Der Spiegel vom Wochenende, dem zufolge eine Aktennotiz existiert, die nahe legt, dass eine Staatssekretärin im Justizministerium den früheren Generalbundesanwalt Harald Range mit seiner Entlassung drohte, wenn er eine Weisung nicht befolgen sollte, deren Erteilung Maas später vor dem Rechtsausschuss abstritt. Auf diese Ungereimtheit, die der Spiegel als "Exklusivmeldung" brachte, hatte das Blog Tichys Einblick schon deutlich früher hingewiesen.

Aufgrund dieser Spiegel-Meldung meldete sich auch die Grünen-Abgeordnete Renate Künast, zu Wort, die Maas bei der Verschärfung des Sexualstrafrechts eng zur Seite stand und sich in diesem Rahmen scharfe Federgefechte mit dem Bundesrichter Thomas Fischer lieferte. Sie fordert zwar nicht den sofortigen Rücktritt des Bundesjustizministers, hält es aber für notwendig, dass Maas "sich nun öffentlich erklär[t] und den Abgeordneten des Rechtsausschusses den entsprechenden Vermerk zur Verfügung stell[t]", damit der "ungeheuerliche Vorwurf, dass dem Parlament nicht die Wahrheit gesagt wurde" aufgeklärt werden kann.


Bemerkenswert bleibt, dass über die Rolle von Manuela Schwesig in der Affäre Lohfink eisern geschwiegen wird, obwohl sie sich noch deutlich weiter aus dem Fenster gelehnt und lauter und stärker Partei ergriff als ihr Parteikollege Maas. Ein anständiger Politiker müsste von beiden den Rücktritt verlangen. Aber offenbar traut man sich eher, einen männlichen Justizminister abzuschießen, als eine weibliche Frauenministerin.



2. In Österreich wünscht sich die steirische Landesschulratspräsidentin Elisabeth Meixner (ÖVP) zwar ebenso wie die Eltern mehr männliche Volksschullehrer. Würden in einem Bereich mehr Frauen gesucht, wäre die Reaktion klar: Die Quote muss her! Geht es hingegen um Männer, heißt es: "Trotz der bestehenden Nachfrage dürften männliche Lehrer bei der Besetzung offener Stellen laut Gesetz nicht bevorzugt werden, denn dies wäre wiederum ein Fall für die Gleichbehandlungsstelle."



3. Die Hilfsorganisation PLAN antwortet auf die gegen sie erhobenen Sexismus-Vorwürfe.



4. Die katholische Website kath.net berichtet über die Ergebnisse einer umfassenden Geschlechterstudie, die die Auffassungen, die im Bereich "Gender" an Universitäten gelehrt werden, klar widerlege. Die Untersuchung mit dem Titel "The Sexuality and Gender: Findings from the Biological, Psychological and Social Sciences" baue auf den Erkenntnissen von über 200 dem Peer Review unterzogenen Einzelstudien auf:

Zu den wichtigsten Erkenntnissen der Studie gehört unter anderem, dass die Aussage, Sexualität wäre nicht biologisch vorgegeben, sondern nur "sozial oder gesellschaftlich" anerzogen, durch die wissenschaftliche Forschung nicht bestätigt werde.

(...) Die beiden Autoren der Studie gehören zu den wohl profundesten Experten, in ihren jeweiligen Fachbereichen. Dr. Lawrence Mayer, M.B., M.S., Ph.D., ist der führende Forscher an der Psychiatrie, der Johns Hopkins University und außerdem Professor für Psychiatrie und Biostatistik an der Arizona State University. Dr. Paul McHugh, M.D., ist Professor für Psychiatrie und Verhaltensforschung an der Johns Hopkins University School of Medicine, und war die vergangenen 25 Jahre, der Chefpsychiater am dortigen, renommierten Johns Hopkins Universitätsspital.

Um möglichen Angriffen der LGBT-Lobby gegen den Report zu begegnen, unterstreichen die Autoren bereits in der Einleitung, dass sie prinzipiell gegen jedwede Diskriminierung und für einige Anliegen der LGBT-Lobby eintreten würden. Einer der Autoren war in der Vergangenheit öfters als Experte vor Gericht seitens verschiedener LGBT-Gruppen angerufen worden und habe deren Positionen unterstützt. Jedoch müsse man sich immer auf dem Boden wissenschaftlicher Erkenntnisse bewegen und die wiesen nunmehr in entscheidenden Fragen, in eine andere Richtung.

Eine von der oben genannten vollkommen unabhängige Studie der City University of London, kommt zu ähnlichen Erkenntnissen, was die sexuelle Orientierung von Kleinkindern betrifft. Diese zeigten, zwischen den ersten 9 und 32 Lebensmonaten, klare Präferenzen zu Spielsachen, die ihrem biologischen Geschlecht entsprachen. Was, nach den Autoren der Studie eindeutig dafür sprach, dass ihr geschlechterspezifisches Verhalten angeboren und nicht angelernt sein könne, was Genderideologen allerdings glauben.




5. Ein aktueller Tweet der FDP-Politkerin Susanne Schneider zeigt, wie extrem wichtig den linken Parteien Männeranliegen nach wie vor sind.



6. In den USA marschieren Väterrechtler nach Washington, um Gleichberechtigung zu fordern.



7. Die Post. Einer meiner Leser kommentiert Suzanne Moores Hassanfall gegen Männer, der dieser Tage im britischen News Statesman veröffentlicht und gestern auf Genderama verlinkt wurde – begleitet von meinem Kommentar: "Politische Magazine veröffentlichen inzwischen geschlechterpolitische Artikel, deren Inhalt dem Gebrabbel einer Psychotikerin während ihres Nervenzusammenbruchs entspricht. Was soll eine Feministin auch machen, wenn selbst Psychotherapie nicht mehr hilft?"

Mein Leser merkt dazu an:

Sie, die weibliche Psychotikerin, kommt ja gar nicht auf den Gedanken, es einmal mit einer Psychotherapie zu versuchen. Warum sollte sie auch?

Um eine Psychotherapie zu beginnen, braucht es einen Leidensdruck. Die Kranke muss sich unwohl fühlen und erkennen, dass irgendetwas mit ihr oder der Interaktion mit der realen Welt nicht stimmt. Es muss dabei zu spürbaren Problemen kommen, die die Betreffende als unwohl und belastend empfindet. Dann kann sie sich fragen, woher das kommt, und begibt sich, vielleicht, in eine Therapie.

All das fehlt bei einer feministischen Diva. Sie wird herumgereicht, gefeiert, schreibt seichte Bücher oder macht einen #Aufschrei! Es folgt ein Medienhype, damit das Ganze auch seinen Erfolg hat, schließlich gibt es dafür Auszeichnungen und Preise. Wie um Himmels Willen sollte so eine denn auf die Idee kommen, zu einem Psychotherapeuten zu gehen? Sie hat doch offensichtlich! alles richtig gemacht.


Ebenfalls gestern hatte ich auf den Fall der bekannten Feministin Lena Dunham verwiesen, die einem schwarzen Sportler Sexismus unterstellte, weil er ihr keine Aufmerksamkeit schenkte. Meinem Leser zufolge ist das

ein schönes Beispiel für so einen unhinterfragten Narzissmus: Wie, ein Mann ignoriert mich? Das kann nicht an mir liegen, nicht einmal daran, dass Geschmäcker nun mal verschieden sind. Mich MÜSSEN alle bewundern, toll wie ich bin. Wenn einer das nicht tut, so muss er also zwangsläufig ein Frauenfeind sein.

Und um solchen Abgleich mit der Realität zu verhindern, ziehen sie sich hinter einer Filter-Bubble zurück. Dort wird sich nur noch gegenseitig bewundernd auf die Schulter geklopft. Die eigene, kranke Welt scheint wieder voll normal und in Ordnung zu sein.

Eine Sumpfdotterblume begab sich einmal auf die Reise. Sie wollte die Welt kennenlernen. Nach ein paar Tagen begab sie sich zurück zu ihrem Sumpfgebiet. "Bleibt hier", sagte sie den anderen, "die Welt da draußen ist schlimm, da kann man nicht überleben". Da beschlossen die Sumpfdotterblumen, die ganze Welt in ein Moorgebiet zu verwandeln.

Und genau so steht es heute mit dem Feminismus.

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