Donnerstag, Dezember 31, 2015

"2015 – Das Jahr, als Feministinnen endgültig den Verstand verloren"

In der britischen "Daily Mail" resümiert Sarah Vine die feministische Debatte des vergangenen Jahres:

In universities and college campuses in Britain and the U.S., there are young women who genuinely believe they exist in a pre-feminist climate of institutionalised sexism.

They speak, tweet, act and complain as though they were the victims of the worst patriarchal excesses of the past two millennia and not the most liberated, privileged generation of females to walk this earth.

Such is their lack of self-knowledge and perspective, they revel in casting themselves as victims of rampant gender-based injustice when, in fact, they enjoy lives of ideological luxury compared with most of the planet's female population. In acts of unbridled narcissism, they indulge in irrelevant self-pity and shallow soundbite gender politics, while at the same time ignoring many of the genuine and truly shocking abuses of women around the world.

And like all extremist groups, they hate anyone - male or female - who does not subscribe to their creed. They are intolerant, irrational and entirely without irony.

Instead of taking on the people traffickers who drown the babies of Syrian mothers for profit or mounting furious protests against Islamists who enslave, rape and kill women in their thousands, they tinker around the edges of their own rarefied existence, wailing like spoilt toddlers at the slightest deviation from the kid-gloved treatment they expect.

And 2015 was the year they really threw all their toys out of the pram. The year that feminism, more than at any time in its history, well and truly lost all sense of perspective, purpose - and plot.


Hier geht es weiter.

Mittwoch, Dezember 23, 2015

Warten auf den Messias: Genderama-Jahresrückblick 2015

Ein weiteres Jahr ist vergangen. Wer 2015 jeden Eintrag dieses Blogs gelesen hat, hat damit eine Lektüre von über tausend Seiten Winword hinter sich gebracht. Dazu kommen die folgenden Seiten, wo ich daraf zurückblicke, was dieses Jahr für die Männerbewegung gebracht hat.



1.) Große Schritte nach vorne

In den vergangenen zwölf Monaten hat unsere Bewegung meines Erachtens mehrere große Schritte nach vorne gemacht.

Das begann im Februar, als der Politikwissenschaftler Johannes Meiners gemeinsam mit Christine Bauer-Jelinek für den Club of Vienna die erste seriöse Studie über die Männerrechtsbewegung vorlegte: die erste Untersuchung, die nicht auf Denunziation und Bekämpfung dieser neuen sozialen Bewegung angelegt war. Das macht diese Analyse besonders wertvoll und zitierfähig. Zugleich markiert sie, wie sehr unsere Bewegung in der Geschlechterdebatte festen Fuß gefasst hat: "Dass die Auswirkungen des Feminismus – und in jüngerer Zeit auch des Maskulismus – wichtige Themen der Sozialwissenschaften sind, steht außer Zweifel" erklärte Hermann Knoflacher, Präsident des Club of Vienna, im Vorwort der Studie.

Dabei ist Johannes Meiners besonders anzurechnen, dass seine Untersuchung, gerade weil sie keine Gefälligkeitsstudie für die Machthaber in der Geschlechterdebatte darstellt, ihm im Gegensatz zu stramm feministisch ideologisierten Veröffentlichungen zuvor keine Türen in den etablierten Genderstudien öffnen wird. Hier hat sich Johannes Meiners sehr viel Arbeit gemacht, ohne dadurch irgendwelche Profite einstreichen zu können.

Dass auch die Politik endlich beginnt, Männerrechtler ernst zu nehmen, zeigte die Einladung des MANNdat-Vorsitzenden Dr. Andreas Kraußer und mir selbst zu einer Experten-Anhörung des nordrhein-westfälischen Landtags. Es überraschte nicht, dass diese Einladung von den Liberalen erfolgte, für die Redefreiheit und eine offene Debatte wichtige Wert darstellen, während das rot-grün-orange Lager im Landtag Unmut über unsere Einladung zeigte.

Auch Leitmedien beginnen, die Männerbewegung anzuerkennen. Während sich noch in der ersten Jahreshälfte vor allem die Sender der ARD geradezu auf die Männerbewegung eingeschossen hatten, gab der WDR vor wenigen Monaten den männerpolitischen Positionen der Nicht-Feministen fast 20 Minuten Raum, und ein Interview des Hessischen Rundfunks mit mir ging live über den Sender, so dass ich unsere Positionen sachlich darstellen konnte, statt dass Publizisten wie Ralf Homann und Nina-Marie Bust-Bartels sie so zurechtschnitten, dass sie unsere Statements in ihre eigene ideologische Botschaft einbauen konnten.

Auf dem Genderkongress vor einigen Wochen wurde von den Teilnehmern des von Franz-Jörg Krieg und mir geleiteten Workshops vorgeschlagen, diese drei Forderungen an Journalisten immer dann an Vertreter dieser Branche zu verschicken, wenn sie ihrer Aufgabe einer fairen und verantwortungsbewussten Berichterstattung nicht nachkommen. Wenn man solchen Journalisten also etwa eine Mail schreibt, braucht man darin nur einen Link auf diesen Beitrag zu setzen, statt sich einen Wolf zu tippen. Je nach Situation könnte dieser offene Brief in ähnlicher Weise verwendbar sein.

Ein Männerberatungsnetzwerk, das derzeit im Aufbau ist, stärkt zugleich die praktische Hilfe und Unterstützung, die unsere Bewegung Betroffenen geben kann.

Dabei wächst unsere Bewegung immer mehr zusammen. Das zeigte der von sieben geschlechterpolitischen Initiativen unterzeichnete Offene Brief an Frauenministerin Manuela Schwesig ebenso wie der von 32 Initiativen getragene erste "ganzheitliche" Genderkongress Ende November. Auch international beginnt die Kooperation: So erschienen auf der Website A Voice for Men die ersten Texte von deutschen Männerrechtlern und Feminismuskritikern in englischer Übersetzung, und Poster australischer Männerrechtler gegen häusliche Gewalt wurden ins Deutsche übertragen. Diese weltweite Vernetzung dürfte auch 2016 wachsen: Bei dem internationalen Männerkongress, der nächsten Sommer in London stattfinden soll, steht auch ein Redebeitrag von MANNdat-Mitglied Thomas Walter auf der Tagesordnung.

Erfreulich ist darüber hinaus, dass engagierte männerpolitische Arbeit, die auf staatliche Zuschüsse verzichten muss, dafür inzwischen auf Spenden von Privatpersonen zurückgreifen kann. Solche Spenden haben es ermöglicht, dass Cassie Jayes Dokumentation über die Männerrechtsbewegung in Kinos gezeigt werden kann und dass die Ausrichtung des Genderkongresses für die Veranstalter nicht finanziell verheerend war. Für Genderama spendet zwar nur ein Bruchteil seiner Leser, dafür ist von einigen die Unterstützung bemerkenswert stark oder gibt mir durch die regelmäßige Überweisung kleiner Summen per Dauerauftrag etwas mehr finanzielle Sicherheit.

DAFÜR MÖCHTE ICH EUCH ALLEN AN DIESER STELLE GANZ HERZLICH DANKEN! :-)

(Wer mir zu Weihnachten eine Freude machen möchte, findet hier meine Bankverbindung und einen Spendenbutton für PayPal auf der Genderama-Blogroll).



2.) Was noch nicht ganz rund läuft

Vor einigen Wochen habe ich bereits in einem anderen Blog deutlich gemacht, dass ich erfolgversprechende männerpolitische Arbeit noch ausbaufähig finde, was einen bestimmten Aspekt angeht.

In der Blogger-Community ist vereinzelt zwar das theoretische Bewusstsein dafür gewachsen, dass politische Veränderungen nur durch Aktionen erreicht werden kann, die die Öffentlichkeit auf die Männerbewegung und ihre Anliegen hinweisen – etwa so, wie es die britischen Fathers 4 Justice vormachen und auch feministische Gruppen bis Ende 2015 hinbekommen. Der Nutzen solcher konkreter Aktionen dürfte wesentlich größer sein als zeitintensive Diskussionen in den Kommentarspalten der Blogs. Diese Erkenntnis wird bislang aber kaum umgesetzt, was wiederum eine lange Tradition hat. Schon vor 15 Jahren wurde in der Väterbewegung problematisiert, dass Internetforen wie pappa.com mit so langen Texten vollgeschrieben wurden, dass man damit halbe Bibliotheken hätte füllen können, während auf öffentlich wirksamen Demonstrationen nur wenige Väterrechtler zu sehen waren. Dieses Phänomen des Internet-Zeitalters gibt es auch in anderen sozialen Bewegungen und hat dort die Bezeichnung "slacktivism" erhalten.

Eine stärkere Teilnahme von bislang nur online tätigen Männerrechtlern bei öffentlich wirksamen Aktionen, Vernetzungen mit der etablierten Politik oder konkreter Hilfe bei Betroffenen, wie es etwa Tristan Rosenkranz' Verein Gleichmaß beispielhaft vorlebt, würde meines Erachtens zu vielen Verbesserungen führen:

* Es ginge weniger Zeit und Energie dort verloren, wo sie wirkungslos verpufft.

* Es gäbe weniger gut gemeinte, aber unrealistische Vorschläge, weil die Ratgeber die konkrete Situation vor Ort nicht kennen.

* Es entsteht eine weit stärkere Beziehung von Männerechtlern untereinander, wenn sich diese Menschen einmal persönlich begegnet sind, statt sich nur über das Web zu kennen. Solche stärkeren persönlichen Beziehungen könnten auch dabei helfen, unnötige Konflikte zu reduzieren.

* Man hat bei Aktionen und Veranstaltungen vor Ort eine größere Chance, Dinge zu beeinflussen, als wenn man hinterher herummäkelt, was einem nicht gefallen hat. Das bedeutet einen Gewinn an Demokratie. Vor Ort ist es auch leichter, z.B. Gerd Riedmeier direkt darauf anzusprechen, warum er ausgerechnet Emma Watson als Maskottchen für den von ihm mitgestalteten Kongress wählte.

* Meinem ganz persönlichen Eindruck nach hebt eine Teilnahme an solchen Aktionen die eigene Stimmung. Wenn ich in den Blogs und Foren die Auflistung der Missstände und das wechselseitige Beharken lese, sinkt meine Laune schon nach wenigen Minuten stark. Stark verbessert hat sich meine Stimmung hingegen auf dem Genderkongress in der Gegenwart all dieser zuversichtlichen Menschen, die wirklich zupacken wollten, um unsere Gesellschaft für Männer zu verbessern.

Meine vor einigen Wochen in einem anderen Blog offen gezeigte Enttäuschung darüber, auf dem Kongress so wenig Leuten begegnet zu sein, die in den Online-Kommentarspalten dauerpräsent sind, hat ebenso wie der von Tristan Rosenkranz ebenso offen geäußerter Eindruck, bei praktischer Arbeit oft im Stich gelassen zu werden (und möglicherweise inzwischen einem Burn-Out nahe zu sein) zu sehr unterschiedlichen Reaktionen geführt, die im Extremfall zu Versuchen gingen, solche Wortmeldungen zu tabuisieren, weil sie als politisch inkorrekt eingeordnet wurden. Ein echter Shitstorm gegen Tristan und mich kam aber nicht zustande, wobei ich anerkennen muss, dass sich einige in dieser Hinsicht erkennbar Mühe gaben. Insgesamt war die Bandbreite der Reaktionen auf unseren Vorstoß relativ groß:

* Einige stimmten uns schlicht zu, erklärten immerhin eine generelle Bereitschaft, zukünftig nicht allein durch Texte im Internet aktiv zu werden, berichteten aber, es etwa zum Genderkongress im November schlicht nicht geschafft zu haben. Das kann ich grunsätzlich nachvollziehen. Ich würde mich allerdings freuen, wenn ich euch zum Beispiel auf dem nächsten Genderkongress persönlich kennenlernen könnte. Darüber hinaus stellt jeder Besucher einer solchen Veranstaltung eine dringend benötigte Unterstützung dar.

* Andere teilten die Eindrücke von Tristan und mir nicht und argumentierten, dass wir erstens bestimmte Dinge wie etwa die Bedeutung der Blogger-Community übersähen. Gerne sei diese Community zweitens bereit, für die auch offline Aktiven ein noch besseres Sprachrohr darzustellen – aber dann müssten diese Aktiven auch rechtzeitig und klar äußern, welche Form von Unterstützung in diesem Bereich benötigt werde. Der erste Teil dieser Erwiderung geht an unserer Kritik vorbei, weil sie so tut, als würden wir das Bloggen selbst kritisieren, und nicht das Problem, dass sich die überwiegende Mehrheit der Männerrechtler seit langen Jahren auf das Bloggen und Kommentieren beschränkt. Der zweite Teil dieser Erwiderung hingegen klingt vielversprechend und reizvoll.

* Die Reaktion in der feministischen Blogger-Community lässt sich etwa so wiedergeben: "Wir sagen schon seit langem, dass eine soziale Bewegung viel schwerer Fuß fassen kann, wenn nur wenige Leute die schwere Arbeit verrichten, während zig andere im Kreis herumsitzen und diskutieren. Aber auf UNS hört ja niemand ..."

* Bei einigen wenigen fiel die Reaktion auf unsere Kritik derart befremdend aus, dass diese Leute genausogut gleich hätten schreiben können: "Auf dem Genderkongress setzen sich Leute mit Feministinnen an einen Tisch, präsentieren sich den Medien und müssen sich mit autonomen Störern auseinandersetzen. Möchtet ihr da wirklich Leute dabei haben, die schon wegen eines Kommentars in einem Blog tagelang von der Rolle sind? Überlegt ihr euch vielleicht mal, ob es einen GRUND dafür gibt, dass wir so viele Stunden am Tag nur in Internet-Kommentarspalten männerpolitisch aktiv sind?"

Fast schon amüsant war die offenbar bei einigen Leuten vorherrschende Auffassung, Tristan und ich wären die einzigen unter den Aktiven, die darüber entnervt sind, dass viele Männerrechtler seit Jahren nur mit Blogkommentaren tätig sind – nur weil wir beiden die bisher einzigen waren, die dieses Missverhältnis zur Sprache brachten. Offenbar vor dem Hintergrund dieser Fehlannahme glaubten einige, man bräuchte Tristan und mir nur rhetorisch eins überzubraten, dann wäre dieses Problem erledigt. Das ist nicht der Fall.

Man könnte übrigens auch mal darüber sprechen, ob ein Fall von "Männerfeindlichkeit" nicht vor allem vorliegt, wenn in einer Situation, wo ein engagierter Aktivist wie Tristan Rosenkranz erklärt, sich als Helfer im Stich gelassen zu fühlen, ihm einige als erstes signalisieren, dass er die Klappe halten und sich gefälligst weiter aufreiben soll, ohne darüber zu klagen.

Immerhin: Die weit überwiegende Zahl der Internet-Männerrechtler gesteht Tristan und mir offenbar zu, dass wir in einer dauerhaft anhaltenden Stresssituation Ärger und Frustration auch einmal offen zeigen dürfen.

Besonders gefreut habe ich mich in dieser Debatte über die Beiträge von "Kai V.", der in exzellenter Weise, sehr ausführlich und zunächst auch geduldig unsere Position vermittelte, während ich noch mit dem Nachbereiten des Genderkongresses beschäftigt war, von "Leszek", der darlegte, dass Abläufe wie diese auch in anderen sozialen Bewegungen stattfinden, und von "djadmoros" der den Wunsch einiger Leute nach einer gemeinsamen Integrationsfigur für alle Lager mit der Einsicht auf den Punkt brachte, diese Integrationsfigur werde "messianische Fähigkeiten haben müssen, wenn sie so viel Wut auffangen will, wie da von mehreren Seiten ausgekübelt wurde."

In der Tat: Ein solcher Messias der Männerbewegung müsste, obwohl er idealerweise selbst von gravierenden Problemen wie Umgangsentzug oder häuslicher Gewalt nicht einmal betroffen ist, neben seinem Hauptjob mehrere Stunden am Tag männerpolitisch tätig sein, nur um dafür kontinuierlich sowohl vom Gender-Establishment angefeindet als auch von den Radikalinskis und den Verschwörungstheoretikern im eigenen Lager angegangen zu werden, wobei er zumindest nach Auffassung einiger zu keiner Sekunde die Gleichmut eines tibetanischen Mönchs verlieren sollte. Bei der Suche nach so diesem Messias wünsche ich alles Gute. Vielleicht wird er ja morgen geboren.

Erfreulicherweise hat der Vorstoß von Tristan und mir nicht nur zu Angriffen einiger weniger, sondern auch zu verstärkten Aktivitäten geführt. Christian Schmidt begann sehr schnell, an Gruppen wie Gleichmaß und MANNdat Fragebögen zu verschicken, die diesen Vereinen die Möglichkeit gaben, sich näher vorzustellen. "NetReaper" bot sofort technische Unterstützung an. Eine gemeinsame Benutzeroberfläche der Männerrechtsbewegung im Netz wird zumindest angedacht. Lucas Schoppe stellte ein mit Gunnar Kunz und "Crumar" verfasstes Arbeitspapier online. Plattformen der Männerbewegung, die bisher berührungslos nebeneinander her exisitiert haben, beginnen also womöglich gerade, sich stärker zu vernetzen. Wenn sich diese Vernetzung weiter fortsetzt, lasse ich mich für dieses Resultat auch gerne als "Spalter" beschimpfen. Und wenn nur ein halbes Dutzend Leute begonnen haben, sich zu überlegen, ob sie 2016 nicht etwas mehr machen könnten, als Kommentare unter Blogartikeln zu schreiben, haben sich unsere Vorstöße (und der Zirkus danach) schon gelohnt.

Selbstverständlich kann auch jeder, der mag, seine Tätigkeit weiterhin daraufhin beschränken, die Kommentarspalten unter Blogeinträgen zu füllen. Nur darf er sich dann auch nicht darüber wundern, wenn männerpolitisch nichts in die Gänge kommt. Aber vielleicht liege ich mit dieser Ansicht auch falsch. Wer Beispiele für soziale Bewegungen hat, die gesellschaftliche Veränderungen allein dadurch erreicht haben, dass sich ihre Mitglieder anonym miteinander unterhalten haben, kann gerne eine Liste mit solchen Beispielen bloggen.

Vielleicht bin ich auch einfach zu ungeduldig. Möglicherweise genügt den meisten von euch das Tempo, mit dem männerpolitische Veränderungen derzeit stattfinden, oder es reicht euch aus, um mit "Emannzer" zu sprechen, am Strand zu liegen und vom Meer zu träumen. In diesem Fall wären meine Anmerkungen natürlich ebenfalls unsinnig, und meine Ungeduld wäre mein persönliches Problem.

Im Zusammenhang mit dieser Debatte wurde in den letzten Wochen auch wieder die Frage aufgegriffen, ob Männerrechtler sich endlich trauen sollten, unter Klarnamen zu schreiben. Dazu gab es erneut ganz unterschiedliche Positionen. Einige Beispiele:

Kai V.: "Wenn mir irgendjemand die Worte im Mund umdreht, mir irgendwas unterstellt oder mich, so wie Tristan oder Arne, in 'nem Rant beleidigt, dann habe ich keine Lust das auch noch mit Klarnamen erdulden zu müssen. Meinen Namen setze ich irgendwo drunter, wenn ich meine, dass es nötig ist, was ich ja schon gemacht habe."

Tristan Rosenkranz: "Was heißt das denn? Dass sich die Klarnamen immer wieder ins Schlachtfeld werfen und verbrennen, während im Hintergrund die Nicknames geschützt bloggen/diskutieren und zum Teil durch unterirdische Beiträge die ganze Bewegung beschädigen? Derzeit läuft es immer wieder so ..."

Lucas Schoppe: "Wer politische Änderungen möchte, muss auch außerhalb des Netzes aktiv sein, und er wird das um der Effektivität Willen auch mit Klarnamen tun müssen."

Ich für meinen Teil habe Schwierigkeiten, Statements seriös wirken zu lassen, wenn ich sie mit Formulierungen zitieren muss wie "Zum Thema Genitalverstümmelung von Jungen erklärte Tiefflugwachtel87 ..."

Eine der großen Herausforderungen für 2016 und die kommenden Jahre wird jedenfalls sein, nicht nur mehr Leute dazu zu motivieren, aktiv mitzumachen, jenseits der maskulistischen Filterbubble stärker hörbar zu werden und dabei vielleicht sogar ihr Gesicht zu zeigen, sondern auch Wege zu finden, ihnen das im Rahmen ihres Alltags zu ermöglichen. Nicht jeder Männerrechtler ist so wie ich selbstständig und ohne Familie, so dass er jeden Tag ein oder zwei Stündchen oder vor und nach einem Genderkongress jeweils ein paar Tage zur Vor- und Nachbereitung erübrigen kann, in denen er auf berufliches Einkommen verzichtet. Die Frauenbewegung der sechziger Jahre konnte schließlich auch nur so viel poltischen Druck aufbauen, weil viele Frauen, die dort mitmarschierten, keine Acht-bis-zehn-Stunden Jobs hatten, um damit eine komplette Familie zu versorgen. Vielleicht werden wir erst durch die Methode "Versuch und Irrtum" herausfinden, wie effektives männerpolitisches Engagement in unserer Zeit aussehen kann.



3.) Genderama-Beiträge des Jahres 2015

Ich habe 2015 natürlich meine persönlichen Lieblingseinträge in diesem Blog, aber hier soll es um die meistgelesenen und meistverlinkten Beiträge gehen.

Meiner internen Blogstatistik zufolge wurden diese Beiträge am häufigsten angeklickt:

Platz 1: Erster ganzheitlicher Genderkongress in Nürnberg unter scharfem Beschuss

Platz 2: Geheime Geliebte wirft Alice Schwarzer häusliche Gewalt vor

Platz 3: "So war meine Vergewaltigung" – Matratzenmädel stellt Sex-Tape ins Netz

Besonders häufig scheinen auch diese Beiträge verlinkt worden zu sein:

Hetze gegen Männerrechtler: Wer zieht die Fäden beim Bayerischen Rundfunk?

EMMA zum Absturz der Germanwings: Mit Frauenquote im Cockpit wäre das nicht passiert!

Neuer britischer Justizminister: "Wir sind blind gegenüber der schamlosen Diskriminierung von Männern"



4.) Der größte feministische Irrsinn 2015

Eine kleine Liste über die größten Ausfälle, die sich das feministische Lager dieses Jahr leistete, findet man hier.

Ich wünsche euch allen ein frohes Fest, eine wunderschöne, erholsame Zeit zwischen den Jahren und für 2016 viel Glück, Ausgeglichenheit und Erfolg.

Dienstag, Dezember 22, 2015

Vermischtes vom 22. Dezember 2015

1. Hadmut Danisch hat den neuen Star-Wars-Film gesehen und ist davon nicht sehr angetan. (Achtung, in den hier folgenden Zitaten dieses Blogeintrags sind massive SPOILER enthalten, die inhaltliche Aspekte des Films behandeln.) Danisch befindet:

Überhaupt, die Hauptfigur, Rey. Sie hat die Macht, und kann sofort mit dem Laserschwert kämpfen wie Sau. Musten Jedi dafür vorher nicht jahrelang lernen? Hatte Luke Skywalker dafür nicht erst bei Kenobi und dann bei Yoda studieren müssen? Ach, ist Frau, die kann das auf Anhieb.


Ähnlich kritisch sieht das männerpolitische Blog Toy Soldiers die Dinge:

Then there is Rey.

Do not get me wrong, I like Rey. As I stated before, Ridley brings her own charm to the character, so there is little to dislike about Rey in general.

My issue is her role in the story: she is very much a Mary Sue. According to TV Tropes, a Mary Sue is:

"[…] a character who is important in the story, possesses unusual physical traits, and has an irrelevantly over-skilled or over-idealized nature."

That accurately describes Rey. She is attractive, smart, and good-natured. She always does the right thing. She is more than capable of fending off multiple attackers when they attempt to steal BB-8. She seems to know technology so well that she can figure out how every system she encounters works in seconds. She has little trouble flying the Millennium Falcon even though she never flew it before. She is so good that unlike Han Solo, she does not need a co-pilot. And she is Force-sensitive to an astounding degree.

There is nothing Rey cannot do, nothing she cannot do well, and nothing she cannot do better than anyone else.

In short: she is perfect.

Again, this does not mean she is not likable. I like the character. A lot. She is fun and goofy and has an endearing childishness and innocence about her that fits someone who grew up alone.

It is simply that story-wise this leaves Rey with nothing to work with to build her character. She is never challenged in a fight. She is never in any real danger. She has no flaws. In contrast, Finn, the second lead, lies, attempts to run from his problems, and constantly embarrasses himself. He has room to grow. Rey, on the other hand, has nothing. She is already good at everything, already a good and honest person, and already skilled beyond measure.

Imagine you are writing the new Star Wars film. You need a villain, and a damn good one. (...) Then you proceed to have some girl who just learned she can use the Force a few hours ago dominate him. Easily.

You just turned your villain into a joke and stripped your heroine of any real heroism.

When they first meet, Kylo Ren is able to lock Rey in place with the Force, probe her mind to find out what she knows about Luke, and knock her out with a gentle wave of his hand. An hour or so later during Kylo’s interrogation, Rey not only uses the Force to keep Kylo out of her mind, but she reads his mind and exposes his weaknesses and doubts. She then uses a Jedi mind trick, which as far as we know she has never heard of, to get one of the guards to unlock her (although it takes three tries).

We expect this to happen, but not in the first film, and certainly not within minutes of Rey learning she even had the Force.

It does not stop there. (...) Again, we expect the hero to win, but not like this. Kylo was no challenge. Rey walked through him just as she had done with the stormtroopers, wielding the Force like a trained Jedi.

Consider this: it took years for Luke to learn these techniques. Even Anakin Skywalker did not wield the Force like this as a child, and he was the chosen one. Yet Rey, within minutes of learning she had the Force, was able to manipulate someone’s mind. We did not see Luke do that until after years of training in Return of the Jedi. Within hours of learning she had the Force, Rey can use it to pull a lightsaber to her hand. It took Luke years to learn that trick. Within hours of touching a lightsaber for the first time Rey masters use of it enough to beat a trained former Jedi and current dark side wielder. Again, it took Luke years to do this, and technically he did not beat Darth Vader in combat.

None of this would be a problem if Rey learned to do these things over the course of three films. It is that she does them in one and with no trouble that is the problem.

It is actually worse because unlike Luke she never earns the power, nor does she neglect it as Anakin did. Instead, Rey automatically has it, instinctively knows how to use it, and always uses it for the right thing.


Es wird vermutlich noch viele Jahre dauern, bis wir Blockbuster-Actionfilme mit weiblichen Hauptfiguren sehen dürfen, die sich (innerhalb der Filmlogik) halbwegs realistisch zur Heldin entwickeln. Gegenwärtig müssen wir uns mit Frauen begnügen, die unverdient zu großer Macht gelangen – was andererseits die gesellschaftlichen Verhältnisse (Stichwort "Frauenquote") treffend widerspiegelt.

2. In der Frankfurter Allgemeinen thematisiert Georg Meck das Verhalten der "Gender-Polizei" am Beispiel von Staatssekretär Jörg Asmussen.

3. Kluge Frauen, lasst eure dümmeren Männer zu Hause schlagzeilt die "Welt". Unbenommen dieser durchgeknallten Überschrift analysiert der Artikel sachlich die Gründe dafür, dass Frauen im Schnitt weniger verdienen als Männer.

4. Avenir Suisse hat derweil analysiert, warum Frauen Frauenberufe wählen und erkennt "handfeste ökonomische Gründe".

5. Das Blog "Aufkreisch" verteidigt das von Feministinnen kritisierte "Victim Blaming".

6. In Großbritannien hat man festgestellt, dass im akademischen Bereich inzwischen zehntausende Männer fehlen.

7. Dem Washington Examiner zufolge leidet die Mutter eines falschbeschuldigten Studenten noch Jahre später unter dem entstandenen Trauma:

"I'm learning with our son that life doesn't just go on after an allegation of rape on campus," the mother wrote. "Even after clearing his name, even years later, the pain returns, staggeringly fresh.

(...) I want to beg Senators [Claire] McCaskill and [Kirsten] Gillibrand to see the destruction of an innocent life, to feel his pain, to see his trauma, to know what it's like to pick up your child who is in a crumble on the campus lawn, to ask them why his life doesn't matter," she wrote, "but the silencing continues, and the war wages on."


8. Gottseidank gibt es inzwischen eine Männerrechtsbewegung, die sich solcher Leidensgeschichten annimmt und dafür von den Medien massiv unterstützt wird:

There is a new, global group dedicated to undermining significant social change. They wear the mask of an online avatar and use technology to harass, threaten and silence their targets. Their cause? To prevent steps towards the equality of men and women. They are the "Men's Rights Activists"


Hier geht es weiter mit dem Artikel "Men's Rights Activists Are Cave Dwelling Idiots". Es geht doch nichts über eine sachliche und faire Berichterstattung.

Montag, Dezember 21, 2015

Vermischtes vom 21. Dezember 2015

1. Im Zusammenhang mit der Debatte über die Nähe mancher feministischer Positionen zum Faschismus analysiert der linke Männerrechtler "djadmoros", inwieweit männerfeindlicher Feminismus und Antisemitismus strukturell wesensverwandt sind.



2. In der "Welt" kommen Unternehmerinnen zu Wort, die erklären, warum sie das Lohngleichstellungsgesetz Manuela Schwesigs daneben finden.



3. "Mütter müssen Väter machen lassen" fordert die Entwicklungspsychologin Lieselotte Ahnert.



4. Eine Gruppe britischer Akademiker wies dieser Tage darauf hin, dass an den Universitäten des Landes die Redefreiheit zunehmend bedroht ist:

They say the "deeply worrying development" is curtailing freedom of speech "like never before" because few things are safe from student censors.

Because universities increasingly see fee-paying students as customers, they do not dare to stand up to the "small but vocal minority" of student activists who want to ban everything from the Sun newspaper to the historian David Starkey.

The letter says: "Few academics challenge censorship that emerges from students. It is important that more do, because a culture that restricts the free exchange of ideas encourages self-censorship and leaves people afraid to express their views in case they may be misinterpreted. This risks destroying the very fabric of democracy.

(...) A generation of students is being denied the opportunity to test their opinions against the views of those they don’t agree with."

Calling on vice-chancellors to take a "much stronger stance" against all forms of censorship, they conclude that "students who are offended by opposing views are perhaps not yet ready to be at university".


Ein typisches Beispiel:

Oxford University cancelled a debate on abortion after female students complained that they would be offended by the presence of "a person without a uterus", in other words a man, on the panel.

Sonntag, Dezember 20, 2015

Vermischtes vom 20. Dezember 2015

1. Über den Vandalismus von kriminellen Ideologen gegen einen Aachener Friseur, der einen Barbershop exklusiv für männliche Kunden betreibt, berichtet der Westdeutsche Rundfunk in einem Videobeitrag. Es ist eigentlich das übliche Muster: Einrichtungen für Frauen können sich problemlos etablieren, Einrichtungen nur für Männer darf es nicht geben.



2. Der schwule Journalist David Berger befasst sich mit der Agitation einiger Leute in der LGBT-Szene gegen die FDP-Politikerin Susanne Schneider, nachdem sie es wagte, die Genderideologie zu kritisieren.



3. Die Stadt Wien verfügt inzwischen über ein eigenes Dezernat für korrektes Gendern. Hier kümmert man sich darum, Frauen unterdrückende Wörter durch menschlichere Begriffe zu ersetzen, also etwa "Lehrerteam" durch "Team der Unterrichtenden", "kundenfreundlich" durch "zuvorkommend", "Arztgeheimnis" durch "Schweigepflicht des Arztes/der Ärztin", "Urheberrecht" durch "Copyright", "Muttersprache" durch "Erstsprache" und "Benutzerhandbuch" durch "Manual". (Aber müsste es nicht "Womanual" heißen? Schlimm, wenn solche Institutionen immer nur halbherzig gegen das Patriarchat vorgehen.)



4. Warum braucht Wikipedia so viel Geld? fragt Golem.de:

Hartnäckig fleht Wikipedia um Spenden. Dabei verfügt die dahinterstehende Stiftung über große Geldmittel. Das Onlinelexikon will Reserven für die Zukunft schaffen. Kritiker sehen Wildwuchs und Täuschung.




5. Feministinnen rufen auf: Bitte benachteiligen Sie nur Jungen! In diesem Beitrag setzt sich das Blog "Der Jüngling" mit dem Sexismus von Kinderschutzorganisationen auseinander.



6. Genderama hatte bereits auf die neuesten Statements von Camille Paglia, einer Dissidentin von der feministischen Ideologie, hingewiesen, allerdings nur auf einen entsprechenden Beitrag im englischsprachigen Original. Manche Leser dieses Blogs freuen sich über jede deutsche Übersetzung oder Übertragung solcher Artikel. Daher weise ich gerne auf den "Welt"-Artikel Das Schreckensmärchen von der Vergewaltigungskultur hin, der Paglias Positionen auf deutsch wiedergibt.



7. Großbritannien verliert eines seiner Wissenschafts-Genies: Der Nobelpreisträger Sir Tim Hunt, den Feministinnen als Sexisten verleumdet hatten und der daraufhin wenig institutionellen Rückhalt erhielt, wird zukünftig für eine japanische Universität tätig sein. Das Blog Breitbart merkt dazu an:

In Japan, Sir Tim and Professor Collins will likely find a respite from the culture wars and gender politics of the west. Indeed, some Japanese game developers are even avoiding western markets due to panics about sexism, highlighting the growing cultural differences between Japan and the west – at least on gender issues. Unsurprisingly, this makes Japan an attractive location for those seeking to escape the hysterical culture wars of the west. Yes, that’s right: feminists have caused a brain drain.


Allerdings gibt es auch in Japan die ersten Proteste von Männern, die sich diskriminiert fühlen – was Spiegel-Online natürlich schon in der Überschrift eines Artikels darüber nur als wütenden Single-Mob bezeichnen kann. Vergleichbare Darstellungen z.B. über Femen-Aktivistinnen wird man bei Spiegel-Online nicht finden.

Samstag, Dezember 19, 2015

Vermischtes vom 19. Dezember 2015

1. Sind Väter die besseren Mütter? ist die Titelgeschichte des aktuellen SPIEGEL. Der Artikel der feministischen Journalistin Kerstin Kullmann, der mit Lasst die Väter ran! überschrieben ist, steht nur im Anriss online und erstreckt sich in der Zeitschrift über sechs Seiten. Kullmann schildert unter anderem, dass auch Mütter ihre Partner oft daran hindern, Vaterqualitäte zu entwickeln. Die Väterrechtsbewegung wird in dem Artikel nicht erwähnt, wohl aber der Berliner Psychiater Jakob Hein, der 2009 zum Väterbeauftragten an der Berliner Charité wurde. Hein findet: "Man braucht in Unternehmen eine Frauenbeauftragte – und einen Väterbeauftragten. Die schaffen am meisten für die Gleichstellung."



2. Der "moderne" Mann macht Karriere und wickelt die Kinder. Doch das Bild der Frau vom Mann ist noch immer ein uraltes. Milosz Matuschek weist darauf hin, dass Frauen jenseits aller feministischer Sprücheklopferei altmodischer sind, als sie glauben.



3. Dass es für Männer noch schwerer als für Frauen ist, Kind und Karriere zu vereinbaren, erkennt inzwischen sogar die Süddeutsche Zeitung.



4. Der junge Tänzer und Trommler "Modou" flüchtete aus Gambia, weil er nicht zwangsverheiratet werden wollte.



5. In Aachen betreibt ein Friseur einen Barbershop nur für männliche Kunden. Seitdem wird sein Auto zerkratzt und die Fensterscheibe seines Geschäfts mit Parolen beschmiert.



6. Der dänische Comedian Torben Chris postete ein Bild von sich und seiner Tochter (2) in der Badewanne. Prompt muss er sich gegen Pädophilie-Vorwürfe wehren.



7. Viele angebliche Formen von Frauendiskriminierung lassen sich auf jene arbeitsrechtlichen Korrekturvorschriften zurückführen, die für Arbeitgeber ein Motiv sein können, eine männliche Arbeitskraft vorzuziehen. Näher erklärt Robert Nef diese Zusammenhänge in der Neuen Zürcher Zeitung. Der Artikel ist eine Fundgrube für Kritiker der herrschenden Ideologie in der Geschlechterdebatte.



8. Im Ressort "Wissenschaft" auf Spiegel-Online machen Björn und Sören Christensen deutlich, warum auch eine höhere Zulassungsfrauen bei Männern zum Studium keineswegs eine Diskriminierung von Frauen bedeuten muss. Der Leser, der mich auf diesen Artikel aufmerksam machte, merkt dazu an:

Die Tatsache, daß Männer und Frauen unterschiedliche Vorlieben bei der Wahl der Studiengänge haben, ließe sich mühelos auch auf die Berufswahl übertragen. Schließlich spielt auch beim angeblichen "Gender Pay Gap" die Tatsache eine Rolle, daß sich Frauen auf schlechter bezahlte Berufe konzentrieren und mehr Teilzeit arbeiten. Leider unterläßt es Spiegel-Online, auch diese feministische Lüge zu thematisieren (vielleicht, weil man in der Vergangenheit in ungezählten Artikeln zum Thema "Gehaltsdiskriminierung von Frauen" allzu gutgläubig selbst darauf reingefallen ist?). Immerhin macht im Kommentarbereich ein Leser bei #20 darauf aufmerksam.




9. Auf Telepolis befasst sich Peter Nowak in dem Artikel "Teufel oder Diddl-Maus", ausgehend von der Selbstdarstellung Beate Zschäpes, mit den Frauenbildern von Terroristinnen in der Presse. Nowak führt Belege dafür an, dass bereits in den 80er Jahren Neonazifrauen Morde begingen und dass ihre Taten schon damals bagatellisiert wurden, woraus er schließt, "dass das Frauenbild in rechten Kreisen und in großen [Teilen] der bürgerlichen Medienöffentlichkeit so unterschiedlich gar nicht ist".



10. Die geschlechterpolitische Initiative "Gleichmaß" positioniert sich zum ersten ganzheitlichen Genderkongress in Nürnberg.



11. "Speziell die Öffentlich-Rechtlichen können Druck von außen gebrauchen" meldet Fritz Wolf im Zusammenhang mit seiner medienkritischen Untersuchung für die Otto-Brenner-Stiftung:

Natürlich wird es vielen Journalisten und Redaktionen nicht gefallen, aus ihrer alten Rolle herausgeholt zu werden - auch in ihren Überzeugungen, die Wahrheit gepachtet zu haben und die Gatekeeper der Informationen zu sein. Aber es wird ihnen nichts anderes übrig bleiben. Sie müssen sich damit beschäftigen. Das Publikum in seiner neuen Rolle ist da, es bleibt da und es wird sich nicht wieder in seine passive Rolle zurückziehen. (...) Einen Weg zurück zu den "guten alten Zeiten", wo die Medien alles wissen und das Publikum den Medien zu glauben hat, wird es nicht geben.




12. Der vergangene Freitag stellte in Großbritannien vielleicht einen Wendepunkt in der Geschichte der Männerrechte dar. Warum, erklärt Neil Lyndon, ein seit Jahrzehnten aktiver britischer Männerrechtler, im Telegraph.

Freitag, Dezember 18, 2015

Offener Brief an Jürgen Kuri von Heise und c't: "Hören Sie bitte auf, Antirassisten zu beschimpfen"

Nachdem der Heise- und c't -Redakteur Jürgen Kuri offenbar aufgrund eines gewaltigen Mangels an Sachkenntnis "Maskulinisten" in einem Atemzug mit Akteuren der radikal rechten Szene nannte, hat ihm einer seiner Leser einen Brief geschrieben, den er mir freundlicherweise auch als Gastbeitrag für Genderama zur Verfügung stellte:



Sehr geehrte Damen und Herren,

sehr geehrter Herr Kuri,

Zuschriften dieser Art beginnen wohl traditionell mit einer Selbstoffenbarung. Ich will in diesem Fall einmal nicht darauf abheben, wie lange ich bereits c't lese (26 Jahre), sondern auf eine mir angeborene Eigenschaft, deren aktuell politisch korrekte Bezeichnung mir leider momentan entfallen ist: Einer meiner Elternteile stammt nicht aus Deutschland, nicht einmal aus Europa, Nordamerika oder Ozeanien.

Mit anderen Worten, jeder "gute Deutsche" würde mich als Ausländer identifizieren. Ich bin einer derjenigen, über die Advanced Chemistry vor vielen Jahren in "Fremd im eigenen Land" sangen "Ich hab nen grünen Paß mit nem goldenen Adler drauf". Wenn ich als Kind gefragt wurde, woher ich denn käme, war "von der Schule" nicht die gesuchte Antwort.

Nun habe ich das Glück, im Rhein-Main-Gebiet zu wohnen, in der Nähe von Frankfurt, das mir mit seinem selbstverständlichen Nebeneinander aller möglichen Hautfarben und Herkünfte gerade vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen immer wieder wie eine sichere Insel der Glückseligen erscheint. Kürzlich hat ein (deutscher) Onkel mich für den Sommer in seine Wohnung an der Ostsee in Mecklenburg-Vorpommern eingeladen; eine meiner ersten Überlegungen war daraufhin, wie groß wohl die Gefahr sei, dort allein durch mein Aussehen bestimmte Menschen so sehr zu provozieren, daß ich in einem solchen Urlaub um meine körperliche Unversehrtheit würde fürchten müssen.

Vor diesem Hintergrund ist es für mich nicht nur beunruhigend, sondern auch beängstigend, wenn ich lese, daß in sozialen Medien Kommentare verbreitet werden, die oft kaum verhohlen von ihren Urhebern als Aufrufe zur Gewalt gemeint und von ihren Adressaten auch so verstanden werden. Das ist keine Frage der Meinungsfreiheit mehr: "Ausländer stinken" mag eine geschützte Meinungsäußerung sein, "Morgen Abend Grillparty mit Asylanten" von jemandem, der sich regelmäßig ausländerfeindlich äußert, ist es nicht.

Vollkommen unabhängig davon besitze ich noch eine weitere Eigenschaft: Ich glaube an die Gleichberechtigung von Männern, Frauen und Intersexuellen. Genauer gesagt, während ich davon ausgehe, daß es zwischen den Geschlechtern statistisch signifikante Unterschiede gibt, die nicht allein auf die Sozialisation zurückzuführen sind, bin ich der Ansicht, daß das Geschlecht eines konkreten Individuums bestenfalls einen sehr schwachen Hinweis darauf liefert, für welche Tätigkeiten es besonders geeignet oder ungeeignet ist, welche Charakterzüge es möglicherweise besitzt und welcher Hilfe und Unterstützung es eventuell bedarf.

Ich habe keinen Zweifel, daß es hervorragende Feuerwehrfrauen und engagierte männliche Erzieher gibt. Ich weiß, daß Transmänner schwanger werden können und Transfrauen an Prostatakrebs erkranken.

Nach ausführlicher Beschäftigung u.a. mit der Rechtslage und Verwaltungspraxis in diesem Land hat mich diese Einstellung dazu gebracht, mich (im Rahmen meiner Möglichkeiten) aktiv gegen Ungerechtigkeiten einzusetzen, wie etwa die noch immer in unserer Verfassung verankerte Pflicht zum militärischen Zwangsdienst nur für Männer, die Legalisierung der durchaus nicht harm- und folgenlosen Vorhautamputation an einwilligungsunfähigen Jungen, die Benachteiligung von Vätern im Familienrecht, von Jungen im Bildungssystem und von männlichen Behinderten bei der Rehabilitation oder die mangelnde Hilfe für männliche Opfer von häuslicher und sexueller Gewalt.

Und ich habe mich auch gefreut, als Mathias Münch im c't magazin.tv mehrmals auf männerfeindliche Äußerungen aufmerksam machte.

Mit anderen Worten: Ich bin Maskulist. Und obwohl ich mich selbst nicht als Antifeministen bezeichne, würden mich interessierte Kreise zweifellos einer "antifeministischen Männerrechtsbewegung" zuordnen. Dieselben Kreise, die auch hart daran arbeiten, jeden Einsatz für die Menschenrechte von Männern und jede Kritik am Feminismus in die Nähe von Sexismus, Frauenfeindlichkeit, rückwärtsgewandtem Traditionalismus und rechter oder gar rechtsextremer Ideologie zu rücken.

Dabei lassen sie sich auch nicht davon irritieren, daß etwa einer der wichtigsten maskulistischen Autoren in Deutschland, Arne Hoffmann, der in seinem aktuellen Werk "Plädoyer für eine linke Männerpolitik" auch die dem linken Maskulismus zugrundeliegende Philosophie des integralen Antisexismus beschreibt, sich neben seinem männerrechtlichen Engagement auch gegen Ausländer- und Islamfeindlichkeit einsetzt, oder daß die geschlechterpolitische Initiative MANNdat e.V. besonders die Probleme von Jungen mit Migrationshintergrund im Bildungsystem hervorhebt.

Und nun schreibt Herr Kuri in seinem Kommentar "Hate Speech. Hassrede. Und freie Meinungsäußerung" unter anderem folgende Zeilen:

"Es sind die PegidistInnen und die Maskulinisten, die Identitären, Reichsdeutschen und Antifeministen, die "Das wird man doch noch mal sagen dürfen"-BürgerInnen und die Verschwörungstheoretiker, die mit Rassismus, Menschenverachtung, Ausländerfeindlichkeit, Antisemitismus, Frauenfeindlichkeit, Sexismus eine krude Hassblase erzeugen und im Endeffekt alle aus derselben Höhle gekrochen scheinen. Menschen in einer Stimmungs- und Meinungslage, die nur wenig verhohlen oder ganz offen geäußert ein reaktionäres Menschenbild predigen, alles was dem nicht entspricht mit Hass verfolgen und damit die Foren fluten."


Nun bin ich es mittlerweile gewohnt, daß mir Frauenfeindlichkeit unterstellt wird, wenn ich die Ansicht äußere, bei Einstellungen und Beförderungen solle das Geschlecht eines Kandidaten keine Rolle spielen, statt per Frauenquote zu einem letztlich entscheidenden Kriterium gemacht zu werden. Oder daß Menschen den Hinweis auf vergewaltigte Männer als Verharmlosung des Leids weiblicher Opfer des gleichen Verbrechens betrachten.

Aber diese bestenfalls gedankenlose und schlimmstenfalls bösartige Behauptung, Männer und Frauen, die sich für die Menschenrechte von Männern und Jungen einsetzen, und Menschen, die Brandanschläge auf Flüchtlingsheime verüben und fremd aussehende Mitmenschen zusammenschlagen oder solche Taten zumindest bejubeln, seien "im Endeffekt alle aus derselben Höhle gekrochen", empfinde selbst ich noch nicht nur als üble Nachrede, sondern auch als persönlich beleidigend und verletzend.

Der Hinweis darauf, daß auch Männer Opfer etwa von sexueller Gewalt werden können, ist das exakte Gegenteil eines reaktionären Menschenbildes, das von Männern ja gerade verlangt, stets stark und stoisch zu sein und keine Hilfe zu brauchen. Und umgekehrt definiert die kanadische Antifeministin und Männerrechtlerin Karen Straughan Antifeminismus als "the radical notion that women are adults".

(Und ich bitte Sie, sich nicht in die Feststellung zu flüchten, hier sei ja von "Maskulinisten" und nicht von Maskulisten die Rede gewesen. In meinen mehr als fünf Jahren Beschäftigung mit diesem Thema bin ich auf ungefähr vier Personen gestoßen, die sich selbst als Maskulinisten bezeichnet haben. Eine davon ist Astrid von Friesen, die nun wirklich sowohl der Frauenfeindlichkeit als auch eines reaktionären Menschenbildes als vollständig unverdächtig gelten darf. Tatsächlich wird der Begriff des "Maskulinismus" praktisch ausschließlich von unseren Gegnern als diskreditierender Kampfbegriff verwendet, um Maskulisten als Traditionalisten darzustellen, die für eine männliche Vorherrschaft kämpfen würden. Der antimaskulistische Autor und Soziologe Andreas Kemper teilte mir auf Nachfrage einmal mit, Maskulismus sei eine Teilmenge des Maskulinismus, somit wären aus seiner Sicht alle Maskulisten auch Maskulinisten.)

Es mag für Beobachter der Debatte verwirrend sein, daß Kritik am Feminismus sowohl von konservativer Seite stammt, die ihm vorwirft, eine angenommene "natürliche Ordnung der Geschlechter" oder ähnliches zu zerstören, als auch von egalitärer und maskulistischer Seite, die seine einseitige Betrachtung gesellschaftlicher Umstände und seinen Alleinvertretungsanspruch für Frauen und in der Geschlechterfrage insgesamt kritisiert.

Das bedeutet aber nicht, daß beide Seiten über die grundsätzliche Tatsache der Feminismuskritik hinaus irgendeine Gemeinsamkeit besäßen oder Antifeminismus gar eine einheitliche oder irgendwie einende Ideologie darstellen würde. Vielmehr werden auch Maskulisten von Traditionalisten mit ähnlichen Argumenten (hier dann: "Weicheier", "Jammerlappen" u.ä.) verhöhnt.

Ich unterstelle Herrn Kuri nicht, vorsätzlich Unwahrheiten zu verbreiten. Aber ich unterstelle ihm, unreflektiert über Menschen hergezogen zu sein, über deren Motive und Überzeugungen er nicht annähernd genug wußte. Und die Ansicht von Dieter Nuhr über das richtige Vorgehen im Falle mangelnder Information setze ich mal als bekannt voraus.

Nochmal, und meinetwegen als TL;DR: Die Behauptung, Männer und Frauen, die sich für die Menschenrechte von Männern einsetzen, und Menschen, die Brandanschläge auf Flüchtlingsheime verüben und fremd aussehende Mitmenschen zusammenschlagen oder solche Taten zumindest bejubeln, seien "im Endeffekt alle aus derselben Höhle gekrochen", empfinde ich nicht nur als üble Nachrede, sondern auch als persönlich beleidigend und verletzend.

Über eine inhaltliche Antwort würde ich mich freuen.

Mit freundlichen Grüßen und den besten Wünschen für Weihnachten und den Jahreswechsel ...

"junge welt" kritisiert Staatsfeminismus: "Mogelpackung Gleichstellungspolitik"

Die linke Zeitung "junge welt" kritisiert in einem aktuellen Artikel den Staatsfeminismus im Dienste des Kapitals. Ich möchte diesen Artikel schon heute verlinken – wenn ich bis zum nächsten Tag warte, um ihn unter "Vermischtes" aufzuführen, ist er vermutlich wieder nur für Abonnenten der "jungen welt" lesbar.

Vermischtes vom 18. Dezember 2015

1. "Vaterlose Jungs sind ein Milliardengeschäft" berichtet Professor Matthias Franz im STERN.



2. Das Wort "Flüchtling" ist zum Wort des Jahres gewählt worden. Die Frankfurter Allgemeine thematisiert, dass bei diesem Wort das Gendern sein Ende findet. (Der Artikel ist womöglich nur für Menschen mit einem großen Interesse an der deutschen Sprache reizvoll.)



3. Ein Mann musste die letzten 28 Jahre unschuldig im Gefängnis verbringen, weil eine Frau geträumt hatte, dass er ihr Vergewaltiger war. Jetzt hat der echte Täter gestanden. Bevor der Unschuldige hinter Gittern landete, hatten Polizeibeamte DNS-Spuren des Mannes, der mit dem Opfer tatsächlich Sex hatte, weggeworfen.



4. Das US-amerikanische Women's Media Center beklagt, dass die meisten Artikel, die sexuelle Gewalt thematisieren, von Männern geschrieben werden. Die Journalistin Ashe Schow entgegnet, dass genau das dem feministischen Narrativ nutze:

Men have proven again and again on this issue that they are more than willing to accept the accuser's story without addressing the rights of the accused.


5. Amartya Talukdar untersucht, welche Rolle der Feminismus spielt, wenn es um den Sexhandel von Jungen und Männern geht.



6. In Großbritannien hat sich die Geschlechterkluft zu Lasten von Männern im akademischen Bereich weiter vergrößert.



7. Off-topic: Die "Volksstimme" aus Sachsen-Anhalt berichtet über die neueste Demonstration der Alternative für Deutschland (AfD):

Der Magdeburger Direktkandidat Oliver Kirchner sagte, die politischen Gegner gehörten in Gefängniszellen beziehungsweise in die Emigration. "Es ist Zeit für unser Volk, aufzustehen", sagte Kirchner, "Toleranz ist die Tugend einer untergehenden Gesellschaft."

Donnerstag, Dezember 17, 2015

Vermischtes vom 17. Dezember 2015

1. Eine Rentnerin schickt einem Priester seit 15 Jahren Nachrichten mit Sexfantasien und tanzt halbnackt in seinem Garten. Der Geistliche zog vor Gericht. Das Urteil war vorhersehbar: Freispruch natürlich. Dabei ist allen klar, dass die Täterin weitermachen wird. Aber so läuft es nun mal im Frauen unterdrückenden Patriarchat.



2. Das Böse hat kein Geschlecht befindet Nicole Althaus in einem Artikel der Neuen Zürcher Zeitung. Darin geht es um Sexismus in den Medien, wenn es um kriminelle Frauen wie Beate Zschäpe geht.



3. Österreichs "Presse" berichtet das Neuste über ein Thema, über das ich schon 2001 in meinem Buch "Sind Frauen bessere Menschen?" geschrieben hatte: dem Siegeszug der Frauen in der Mafia.



4. Die Süddeutsche Zeitung berichtet über den Niedergang der Wikipedia, den amerikanische Wissenschaftler inzwischen mit dem Begriff "Verkalkung" belegt haben. Immer weniger Menschen sind bereit, bei dieser Online-Enzyklopädie mitzuarbeiten: "Wer selbst dabei war, weiß, warum."



5. Das Kuckucksvater-Blog hat mich gebeten, auf folgende Anfrage aufmerksam zu machen: Eine Journalistin sucht ein Kuckuckskind im Alter von 18 bis 30 Jahren für ein Interview.



6. Der linke Männerrechtler "Crumar" entgegnet den von wenig Sachkenntnis getrübten Attacken des Heise-Redakteurs Jürgen Kuri auf die Männerrechtsbewegung und die damit verbundene Kampfansage an die Meinungsfreiheit. Passend dazu: der neue Comic von Erzählmirnix.



7. Apropos Kampfansage an die Meinungsfreiheit: Der US-amerikanische Satiriker Ami Horowitz hat in einem Video-Experiment mit versteckter Kamera Studenten der Elite-Universität Harvard dazu gebracht, eine Petition für das Streichen des ersten Zusatzartikels zur amerikanischen Verfassung zu unterschreiben. Dieser Artikel garantiert die Meinungs- und Pressefreiheit in den USA:

"I decided to take this campus free speech debate to its logical conclusion," said Horowitz, who asked students if they’d sign a petition calling for an outright repeal of the First Amendment. "The result was this unbelievable display of total stupidity."

In fact, Horowitz discovered a solid majority of the students asked willingly signed the petition, with several expressing their enthusiastic approval for his anti-First Amendment efforts.

"I think it’s really awesome that you’re out here," said one student.


Ich kenne ein paar Leute, die vor ein paar Wochen eine Genderkonferenz in Nürnberg zu stürmen versuchten, die wohl auch liebend gerne unterschrieben hätten.



8. Warum ist es für Twitter so problematisch, Unterstützern von Terrorgruppen wie dem "Islamischen Staat" die Benutzung zu verweigern, während man dort gleichzeitig keine Probleme hat, Leute rauszuwerfen, die den Feminismus kritisieren? Das fragt Allum Bokhari auf der konservativ-liberalen Nachrichten- und Meinungsplattform "Breitbart".

Dazu wiederum passt ein anderer "Breitbart"-Artikel jenseits der Geschlechterdebatte: Zahllose Journalisten beömmelten sich über Donald Trumps Forderung, Teile des Internets lahmzulegen, um den Islamischen Staat zu bekämpfen. Tatsächlich würde das eine erfolgversprechende Strategie darstellen, argumentiert Milo Yiannopolous.



9. Der letzte heute hier verlinkte "Breitbart"-Beitrag berichtet über eine feministische Kampagne in Norwegen, der Sexismus gegen Männer vorgeworfen wird. Die Kampagne richtet sich gegen eine vermeintliche "Rape Culture" in unserer Gesellschaft.



10. Der Londoner Evening Standard berichtet über eine Sekretärin, die ihren Ex-Chef mit dem Vorwurf einer Falschbeschuldigung wegen sexueller Gewalt um 200.000 Pfund zu erpressen versuchte. Sie schickte auch "Rachepornos" an die Verwandten des Mannes. Sie wurde zu einer Strafe von acht Monaten Haft verurteilt, die zur Bewährung ausgesetzt wurden.



11. Off-Topic-Links des Tages: Einer neuen Studie zufolge werden Muslime seltener zu radikalen Islamisten, wenn sie und ihre Lebensweise akzeptiert werden. Hierzu passt ein Artikel, der den Werdegang Luke Skywalkers in "Star Wars" als symbolisch für den Weg eines Jedis in den Dschihad analysiert.

Mittwoch, Dezember 16, 2015

Vermischtes vom 16. Dezember 2015

Heute ist etwas unklar, ab wann genau die Meldungen beginnen, off-topic zu werden. Irgendwie ist mal wieder alles mit allem verknüpft.



1. Nordrhein-Westfalen stärkt die Genderforschung an den Landeshochschulen mit einem Millionen-Programm.



2. In Sachsen-Anhalt sollen auf Wunsch von Justizministerin Angela Kolb (SPD) zukünftig schon Vorschulkinder mit sexueller Vielfalt konfrontiert werden.



3. In Toronto verließ ein 52jähriger kanadischer Vater seine Familie, um zukünftig als sechsjähriges Mädchen zu leben.



4. Die britische BBC stellt Feminismuskritiker und Männerrechtler als Extremisten dar. Die Popsängerin Charlie XCX, die sich aktuell als Feministin inszeniert, ist unzufrieden. Denn anstelle dieses Beitrags hätte die BBC doch auch einen Beitrag über sie bringen können.



5. In dem "Zeit"-Artikel Feminismus von ganz rechts? beschäftigt sich Stefanie Lohaus mit Frauke Petry, Marine Le Pen, Alice Schwarzer und Elisabeth Badinter.



6. Es ist Zeit, das Wort "Feminismus" in die Mülltonne der Geschichte zu stecken befindet Miriam Donohoe im britischen Independent.



7. Probleme mit dem gegenwärtigen Zustand des Feminismus hat auch die Feministin Maddy Beiwel:

Some of us are too reactionary, some of us treat men as stupid and slaves to their baser instincts, some women excuse the bad behavior of those around us because of a need for solidarity. (...) Feminism is supposed to be for everyone. But what is it worth if the humiliation and abuse of people is marginalized, simply because they are men?




8. In den USA fordern Studenten inzwischen, ihre Professoren auf der Grundlage der von ihnen ausgehenden "Mikroaggressionen" bewerten zu dürfen. Damit sollen Dozenten bestraft werden, von denen Studenten sich gekränkt fühlen. Als "Mikroaggressionen" gelten beispielsweise Fragen nach dem Herkunftsland eines Studenten oder Behauptungen wie "Amerika ist das tollste Land der Welt".



9. Bei Heise tut sich Jürgen Kuri schwer mit dem Thema Meinungsfreiheit:



Es sind die PegidistInnen und die Maskulinisten, die Identitären, Reichsdeutschen und Antifeministen, die "Das wird man doch noch mal sagen dürfen"-BürgerInnen und die Verschwörungstheoretiker, die mit Rassismus, Menschenverachtung, Ausländerfeindlichkeit, Antisemitismus, Frauenfeindlichkeit, Sexismus eine krude Hassblase erzeugen und im Endeffekt alle aus derselben Höhle gekrochen scheinen. (...) Verpisst Euch. Wir brauchen Euch nicht. Nicht in Deutschland. Nicht in Europa. Nirgends auf der Welt.




Ein vielsagender Ausbruch. Jegliche Belege für Kuris ebenso kühne wie pauschalisierende Behauptung fehlen; er scheint auch zu glauben, dass er so etwas wie Belege gar nicht nötig hat. Ist feministische Selbstkritik wie von Maddy Beiwel in der von Kuri gewünschten Gesellschaft noch erlaubt, oder fällt das bereits unter "Antifeminismus"? Dürfen wir Maskulisten noch auf männliche Opfer häuslicher Gewalt aufmerksam machen, oder fällt das bereits unter "Menschenverachtung" und "Frauenfeindlichkeit"? Gibt es eigentlich historische Beispiele, wo das wütende Wegwünschen von Meinungsäußerungen, die nicht den eigenen entsprechen, schon mal geklappt hat?



10.

Gewalttätige Übergriffe auf demokratisch gewählte Politiker werden immer öfter mindestens indirekt entschuldigt. Dies vergiftet das bügerkriegsähnliche öffentliche Gesprächsklima ganz entscheidend, schädigt die Meinungsfreiheit nachhaltig. Wir sollten stattdessen jetzt den Respekt vor der Freiheit der Andersdenkenden neu lernen.


Hier geht es weiter mit dem Artikel des schwulen Journalisten David Berger.



11. Die Auseinandersetzung mit der AfD, berichtet die "Welt", nimmt zunehmend kriminelle Züge an. So finde die AfD-Vorsitzende Frauke Petry in Leipzig keine Wohnung, "weil den Vermietern Sachbeschädigungen oder Schlimmeres von Unbekannten angedroht werden, sollten sie an Petry vermieten". Auch Veranstaltungen der Partei in Hotels können aus Angst vor Übergriffen nicht mehr stattfinden, berichtet Günter Lachmann:

Aus den der "Welt" vorliegenden Schreiben von Hoteliers an die AfD ist die Furcht der Manager und Gastronomen vor möglichen Folgen einer Vermietung von Veranstaltungsräumen an die AfD deutlich herauszulesen. "Ich möchte Ihnen nochmals versichern, dass es mir peinlich ist, dass ich Gästen absagen muss. Ich leite das Hotel seit 16 Jahren und habe so etwas noch nicht erlebt. Der Druck und persönliche Anfeindungen der letzten zwei Tage haben eine nicht geglaubte Dimension erreicht", schreibt der Manager einer renommierten großen Hotelkette.

(...) Wie ernst zu nehmen solche Drohungen sind, belegen über 30 Anschläge auf Einrichtungen der Partei in Ostdeutschland. Vor wenigen Tagen erst griffen mutmaßlich linksextreme Täter ein AfD-Bürgerbüro in Chemnitz mit einem Sprengsatz an. Dabei erlitten mehrere AfD-Mitglieder ein Knalltrauma. "Es bestand Lebensgefahr für alle Beteiligten", sagt der parlamentarische Geschäftsführer der AfD-Fraktion in Sachsen, Uwe Wurlitzer.

"Es ist schlimm genug, dass gesellschaftliche Gruppen solche Boykottaktionen unterstützen und sich nicht für einen offenen Dialog einsetzen. Noch erschreckender sind allerdings die mehr oder minder subtilen Drohungen, denen sich die Hotels ausgesetzt sahen", sagt die stellvertretende AfD-Fraktionsvorsitzende im Thüringer Landtag, Wiebke Muhsal, der "Welt".

"Wenn Hotel-Managern am Telefon gesagt wird, man werde das Hotel verschönern, es werde laut, und man werde das tun, was man in solchen Fällen immer tue, dann ist für einen Unternehmer klar, dass das für das Haus, Gäste und Mitarbeiter keine angenehmen Konsequenzen sein werden." Sie könne die Hoteliers gut verstehen, aber genau durch solche Drohungen werde ein offener Diskurs verhindert. "Linksextremisten schaffen durch Erpressung die Meinungsfreiheit in unserem Land partiell ab."




12. Und bevor jemand nach den bisherigen Meldungen glaubt, dass Einschränkungen der Presse- und Meinungsfreiheit nur von radikalen Linken ausgingen, lohnt ein Blick nach Polen. Dort will die frisch gewählte nationalkonservative Regierung jetzt Radio und Fernsehen "von Lügnern befreien". In Deutschland sind dieses Jahr 29 Journalisten Opfer gewalttätiger Übergriffe durch Teilnehmer rechtspopulistischer Veranstaltungen geworden.



13. Zuletzt der Blick ins weit entfernte Ausland: Im indischen Mumbai bringt eine Nichtregierungsorganisation jetzt einen Kalender für Männerrechte heraus.

Leserbrief (Tim Hunt)

Einer meiner Leser schreibt mir:

In "Der Spiegel. Chronik 2015" befasst sich Jan Fleischhauer eine Seite lang mit dem Eklat um Tim Hunt (S. 115, nicht online). Wer Genderama verfolgt hat, ist über den Vorfall an sich gut informiert.

Bemerkenswert ist aber, dass Fleischhauer die Affäre mit einem Roman von 2010 in Verbindung bringt, Ian McEwans "Solar". Darin wird ein Physik-Nobelpreisträger aus dem Amt gejagt, nur weil er die Bemerkung wagt, es gebe so wenig Frauen in der Physik, weil Mädchen sich mehr für Menschen, Jungen hingegen mehr für konkrete Gegenstände und abstrakte Regeln interessieren. (Eine sicher nicht völlig von der Hand zu weisende Annahme, aber für Feministinnen bereits ein Gedankenverbrechen.) Als ihn darauf eine Demonstrantin mit einer Tomate bewirft und der Phyiker die unglückliche Idee hat, die Reste der Tomate zurückzuwerfen, zeigt das Fernsehen nur noch in einer Endlosschleife das Gesicht der besudelten Frau. (Ian McEwan hat in seinem Roman also auch die Voreingenommenheit der Medien gut getroffen.) Die Karriere des fiktiven Physikers ist damit natürlich vorbei.

In der Realität brauchte es nicht einmal einen Tomatenwurf, Tim Hunts Karriere wurde allein durch seinen Scherz zerstört. Dabei war dieser klar als solcher erkennbar, wie auch Fleischhauer in seinem Artikel betont: Ein Tonmitschnitt zeigt, dass es unter den Zuhörerinnnen viel Applaus und Gelächter gab, außerdem zeigte sich eine Frau beeindruckt, "dass Sir Tim Hunt eine derart witzige und komische Rede improvisieren konnte". Aber das war noch vor der Kampagne gegen Hunt, die Fleischhauer so kommentiert: "Dem klassischen Feminismus ging es um die Teilhabe an der Macht, seine Verfechterinnen kämpften für praktische Anliegen wie gleichen Lohn oder den Zugang von Frauen nach oben. Der Netzfeminismus hat sich auf die Ahndung von Meinungsverbechen verlegt, worunter im Zweifel schon ein schlechter Scherz fällt."

Besonders entlarvend für die Doppelstandards des Feminismus ist dabei folgender Umstand, auf den Fleischhauer hinweist: Die Dozentin, die die Lawine gegen Hunt losgetreten hatte, präsentierte sich auf ihrer Universitätswebsite mit mehreren falschen Angaben zu ihrem beruflichem Werdegang. "Einiges war stark übertrieben, manches sogar frei erfunden" - davon, dass ihr das geschadet hätte, berichtet Fleischhauer aber nichts. Was ist auch schon der gefälschte Lebenslauf einer Dozentin gegen einen einfachen Scherz eines männlichen Nobelpreisträgers, da weiß ja jeder, wen man dann aus dem Amt entfernen muss ...

Dienstag, Dezember 15, 2015

Vermischtes vom 15. Dezember 2015

1. Susanne Schneider, die frauenpolitische Sprecherin der FDP, die Andreas Kraußer und mich für eine Expertenanhörung zur Männerpolitik in den nordrhein-westfälischen Landtag eingeladen hatte, hat es mit ihrer Positionierung gegen den "Gender-Wahnsinn" in die BILD-Zeitung geschafft.



2. Die an der Elite-Universität Harvard unterrichtenden Jura-Professorinnen Jeannie Suk und Janet Halley machen darauf aufmerksam, dass Beschuldigungen sexueller Übergriffe vorwiegend gegen Angehörige von Minderheiten erhoben werden:

Far from the stereotype of the white fraternity brother raping an unsuspecting young woman, accused students these days are often minority and foreign students, many accused by white women.




3. Ein schwarzer Mann, dem sexueller Übergriffigkeit vorgeworfen wurde, ist der US-amerikanische Komiker Bill Cosby. Er verklagt nun sieben Frauen wegen Verleumdung.



4. Allerdings sind gruppenbezogene Feindseligkeiten längst nicht so einseitig, wie mancher glaubt. So sind einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov zufolge Großbritanniens meistgehasse Gruppe junge weiße Männer. Ich frage mich, ob es in Deutschland anders aussieht. Die am meisten hochgelobte Gruppe sind weiße Frauen im Alter zwischen 60 und 70 Jahren.



5. Off-Topic-Link des Tages: Die Publizistin und Ernährungsberaterin "Erzählmirnix" hat einen Beschluss des SPD-Parteitags zum Thema "Fat-Shaming" kommentarlos auf ihrem Blog online gestellt.

Montag, Dezember 14, 2015

Vermischtes vom 14. Dezember 2015

1. Das Video von Monika Ebelings Vortrag auf dem Genderkongress steht inzwischen online.



2. Der Wikipedia-Eintrag über den Deutschen Genderkongress wurde zügig und ohne die sonst übliche Lösch-Diskussion gelöscht. Das ist verständlich: Ein solcher Eintrag gehört nicht auf eine Website, deren Ziel es ist, die feministische Botschaft hinaus in die Welt zu tragen und Gegenpositionen entweder als "rechtsradikal" zu denunzieren oder unsichtbar zu machen. Ich bin allerdings immer noch überrascht, dass die nicht-feministischen Wikipedianer diese politische Ausrichtung widerstandslos hinnehmen. Ein relativ kleiner Klüngel zwingt hier allen anderen seine politischen Vorlieben auf.



3. Das Gesetz, das die Genitalverstümmelung bei Jungen legalisierte, ist inzwischen drei Jahre alt: Anlass für einen Artikel Milosz Matuschek in der Neuen Zürcher Zeitung über Das antastbare Geschlecht. Matuschek gelangt zu dem Urteil: "Es gibt wohl keinen Fall, wo sich der Genderbias deutlicher manifestiert als hier. Das Geschlecht eines Kindes entscheidet darüber, ob ein und dieselbe Handlung als verschärft strafwürdig oder als dem Kindeswohl dienend eingeordnet wird."

Zu diesem Thema passt ein aktueller Artikel aus Australien:

A man who alleged his penis was cut off by a male staff member at a Sydney boys’ home was one of many children who were mutilated and severely abused at the facility, the Royal Commission into Institutional Responses to Child Sexual Abuse has heard.


Hier geht es weiter.



4. Für die "Zeit" berichtet Marius Elfering über das Schicksal eines Mannes mit Brustkrebs: "Niemand fühlt sich für ihn zuständig."



5. Christian Schmidt stellt heute die geschlechterpolitische Initiative "MANNdat" näher vor.



6. Die normalerweise eher der feministischen Perspektive zuneigende US-amerikanische Zeitschrift Newsweek lässt in einem aktuellen Artikel Paul Nungesser zu Wort kommen: den jungen Mann, der überzeugend behauptet, von dem "Matratzen-Mädel" Emma Sulkowicz in einer weltweit wirksamen Kampagne fälschlich als Vergewaltiger dargestellt worden zu sein. Aufgrund dieses Artikels droht Sulkowicz der Newsweek mit juristischen Schritten. Das männerpolitische Blog Toy Soldiers kommentiert.



7. Zuletzt der Off-Topic-Beitrag des Tages: Bei Protesten von linken, größtenteils vermummten Demonstanten gegen eine Veranstaltung von Neonazis werden Steine, Flaschen und Feuerwerkskörper geworfen und nach Polizeiangaben 69 Beamte verletzt und 50 Dienstfahrzeuge beschädigt. Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) bezeichnete die Ausschreitungen als "offener Straßenterror". Schon am frühen Morgen hatten Unbekannte mehrere Brände gelegt. Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) hält Linksextremismus bekanntlich für ein "aufgebauschtes Problem".

Samstag, Dezember 12, 2015

Vermischtes vom 12. Dezember 2015

Derzeit gibt es nicht gerade eine Flut von brisanten Nachrichten, weshalb Genderama gestern zum Beispiel ausgefallen ist. Da steckt man nicht drin: An manchen Tagen, wenn ich anderweitig in Zeitdruck bin, gibt es erwähnenswerte Nachrichten zuhauf, die ich hier blogge; an Tagen wie gestern und heute, wo ich eigentlich etwas Luft hätte, passiert nicht viel. Ich habe aber wenig Lust "irgendwas" zu bloggen, nur damit es täglich einen neuen Blogbeitrag gibt. Folgende Meldungen halte ich heute für erwähnenswert:



1. Die international bekannte Professorin für Kulturwissenschaft Camille Paglia demontiert in einem aktuellen Interview den Feminismus der Gegenwart.



2. Der Humanistische Pressedienst kritisiert, dass an der Universität Bonn eine neue Leitlinie zum Kinderschutz in der Medizin erstellt wird, ohne dass man die Belange der Betroffenen von Genitalverstümmelung beachtet. In diesem Zusammenhang verweist der Artikel auf einen Offenen Protestbrief zum Mit-Unterzeichnen, den ich auf Genderama bereits verlinkt hatte.

Auf der Website des "Freitag" hat Helena Weiß dieser Tage einen Artikel zum Thema "Drei Jahre Beschneidungsgesetz" veröffentlicht, der eine maskulistische Position vertritt.



3. Der Sexismusbeauftragte kommentiert das von Frauenministerin Schwesig geplante neue Gesetz, das Arbeitnehmerinnen das Recht geben soll zu erfahren, was ihre Kollegen verdienen:

Wenn man Gehälter transparent machen will, dann sollten die Gehälter doch bitte zusammen mit den Wochenarbeitsstunden, Ausbildungsstand und Berufserfahrung des Mitarbeiters offen legen, damit jene, die sich benachteiligt fühlen wollen, das Wissen um den Gehaltsunterschied auch richtig einsortieren können. Die Gender Work Gap ist nämlich noch schlimmer als die Gender Pay Gap: Männer arbeiten im Schnitt 39,6 Stunden pro Woche. Frauen 30,3. Frauen arbeiten also 23% weniger als Männer.




4. "Ist Kritik an Kindesmissbrauch eine Straftat?" fragt die Huffington Post im Zusammenhang mit der Debatte um den schwulen Publizisten David Berger. Der hatte problematisiert, dass ein Platz in Köln offenbar unter anderem durch politischen Druck der Grünen nach einem Pädophilen benannt wurde. Daraufhin hatte die Partei DIE LINKE gegen Berger Strafanzeige wegen Verunglimpfung eines Verstorbenen erstattet.

Donnerstag, Dezember 10, 2015

Vermischtes vom 10. Dezember 2015

1. Ministerin Schwesig bleibt eine Sexistin durch und durch. Anders als in Gesetzen, die einseitig Frauen zugute kommen sollen, kann sie offenbar nicht einmal denken. Aktuellstes Beispiel ist ein Auskunftsrecht für Arbeitnehmerinnen: Frauen sollen wissen, wie viel die Männer verdienen.



2. Eine extreme Form von Sexismus könnte in den USA jetzt aufgebrochen werden. Dort widmet sich ein Bundesgericht der Frage, ob es vielleicht irgendwie diskriminierend sein könnte, wenn nur Männer einen Zwangseinzug zum Militär befürchten müssen. Der Prozess war von US-amerikanischen Männerrechtlern ins Rollen gebracht worden.



3. "Beate Zschäpe beruft sich vor Gericht auf das Frauen zugestandene Opfer-Abo" urteilten gestern mehrere Männerrechtler in den sozialen Netzwerken. Die Tagesschau berichtet über die Verteidigungstrategie der Nazi-Braut.



4. Auf die Leitmedien ist nach wie vor kein Verlass. Die Geschichte von dem in Finnland angeblich kurz bevorstehenden monatlichen Grundeinkommen für jeden, die Genderama gestern verlinkte, war offenbar eine Ente.

Mittwoch, Dezember 09, 2015

Vermischtes vom 9. Dezember 2015

1. Lucas Schoppe widmet sich noch einmal der Frage, wie die Grünen Jungen opferten. Grundlage ist ein Bericht der Partei, der offenbar entlastend wirken sollte, aber bei genauerem Hinsehen das Gegenteil erreicht:

Was der Bericht so nüchtern und wie nebenbei feststellt, ist tatsächlich ungeheuer brisant. Es wird nämlich deutlich: Feministinnen hatten keineswegs, wie heutige Selbstdarstellungen das nahelegen, rundweg schon früh eine klare Haltung zum sexuellen Kindesmissbrauch. Die Auseinandersetzungen mit den Zusammenhängen von Sexualität und Herrschaft oder Sexualität und Gewalt hatten einige von ihnen sehr wohl sensibilisiert – aber: In der Befürchtung, eine offene Auseinandersetzung mit der sexuellen Gewalt gegen Jungen würde die Konzentration auf weiblichen Opfer (...) stören, hatten Feministinnen sogar ein wesentliches gemeinsames Interesse mit den Pädosexuellen des Schwulenbereichs. Beiden war daran gelegen, die systematisch ausgeübte sexuelle Gewalt gegen Jungen zu kaschieren und ihre Dramatik herunterzuspielen.


Ein besonderes Anliegen der Grünen scheint es zu sein, die Rolle Volker Becks zu verschleiern:

Kein Wort davon, dass eben Volker Beck noch 1988 in einem Beitrag für das Buch Der pädosexuelle Komplex eine "Entkriminalisierung der Pädosexualität" für "dringend erforderlich" erklärt und vorgeschlagen hatte, die „‘Schutz‘-Altersgrenze zu überdenken und eine Strafabsehensklausel einzuführen.“ Der Begriff „Schutz“ steht schon bei Beck in Anführungszeichen.

Kein Wort auch davon, dass Beck wahrheitswidrig behauptet hatte, es habe niemals grüne Parteitagsbeschlüsse zur Legalisierung sexueller Gewalt gegen Kinder gegeben, und dass er die Öffentlichkeit über seinen Text mit der Behauptung getäuscht hatte, die angreifbaren Passagen seien auf Verfälschungen des Textes durch den Herausgeber zurückzuführen.

Beck sitzt seit 1994 für die Grünen im Bundestag, war dort bis 2013 menschenrechtspolitischer Sprecher und ist seit 2013 innen- und religionspolitischer Sprecher. Bei der Bundestagsdebatte um die Beschneidung minderjähriger Jungen sprach sich ausgerechnet er, der sich im Hinblick auf Kinderrechte so heillos diskreditiert hatte, für die Beschneidung aus – die "Gesundheit und der Schutz der körperlichen Unversehrtheit des Kindes" mussten aus seiner Sicht zurückstehen.


Vielleicht ist durch all das zu erklären, warum die Grünen eine Bewegung wie unsere, die sich für Jungen und Männer einsetzt, derart verteufeln.

Wer sich gegen Genitalverstümmelung aussprechen möchte, kann dies noch bis zum 12. Dezember durch seine Unterzeichnung eines offenen Briefs der Gruppe Mogis tun.



2. Der Pornostar James Deen wurde lange Zeit von Frauen geradezu kultisch verehrt. Darüber berichteten in den letzten Jahren Artikel wie What Women Want: Porn and the Frontier of Female Sexuality, Porn That Women Like: Why Does It Make Men So Uncomfortable?, James Deen is a Soldier for Good Sex und zahllose mehr.

In dem ersten der hier verlinkten Artikel würdigt die Journalistin Amanda Hess zunächst Deens Äußeres (braune Haare, blaue Augen; 1,70 Meter groß, Penis 22 Zentimeter lang), und versucht dann, zu ergründen, warum ein ganzes Netzwerk von Bloggerinnen im Teenageralter hingerissen über ihn schreiben, seine Videos tauschen und freizügige Fotos von ihm online stellen.: "Deens junge Fans schwärmen davon, wie er in eine Frau hineinstößt, während er ihre Hand hält. Sie seufzen über dem Foto eines bekleideten Deens, der mit dem Flugzeug reist. Sie basteln animierte Computergrafiken von Deens tollsten Bewegungen, so dass sie sich diese Bewegungen wieder und wieder und wieder anschauen können, ohne zurückspulen zu müssen."

Das einzige, was manche Frauen irritierte, war Deens Abneigung gegenüber einer bestimmten Ideologie in der Geschlechterdebatte: "Ich hasse den Feminismus", erklärte er einmal in einem Interview, das leider nicht mehr online steht. "In seiner ursprünglichen Form hat mich der Feminismus angesteckt, aber der Feminismus hat sich vom Kampf um gleiche Rechte – woran ich wirklich glaube – dazu entwickelt, mir zu sagen, wie furchtbar ich sei, weil ich einen Schwanz habe. Dieser Dreck macht mich wahnsinnig." Er äußerte ähnliche Statements in weiteren Interviews.

Jetzt gibt es Vergewaltigungsvorwürfe gegen Deen und nicht nur für Feministinnen in den USA scheint damit die Zeit der Revanche gekommen. Auch in deutschsprachigen Medien findet man plötzlich Artikel wie Vergewaltigung ist sein Beruf, denen zufolge Deen eigentlich immer schon ein Sexualverbrecher war. Die Unschuldsvermutung ist sowieso beim Teufel:

Viele weitere Frauen schreiben, dass im Falle einer Vergewaltigung "im Zweifel für den Angeklagten" bloss verlorene Zeit sei. Ein paar Männer fragen, was eigentlich der Unterschied zwischen einer Hexenjagd von früher und einem Shitstorm von heute sei.

(...) Die Chefredakteurin von "The Frisky", einer Unterhaltungs- und Lifestyle-Plattform für Frauen, beendet James Deens Sexratgeber-Kolumne mit den Worten: "ICH GLAUBE DEN FRAUEN. Punkt."


Während sich der Feminismus mit solchen Bekennntnissen einmal mehr als quasi-religiöse Bewegung outet, weist Deen die Anschuldigungen gegen ihn zurück.



3. Der Sexismusbeauftragte hat sich die "männlichen Privilegien" einmal genauer angeschaut, auf deren Grundlage der Feminismus seine Verschwörungstheorie vom unterdrückerischen Patriarchat bastelte: "Klingt es wirklich nach Unterdrückung DER Frauen durch DIE Männer, wenn 0,003% der Männer in Führungspositionen 0,001% der Frauen gegenübersitzen?"



4. Die Süddeutsche Zeitung bewahrheitet einmal mehr die auf dem Genderkongress vertretene These des Väterrechtlers Franzjörg Krieg, der zufolge Thesen der Väterbewegung inzwischen in den Leitmedien angekommen sind. So erklärt die Autorin Jeanette Hagen in einem Interview, das mit Die Mutterhoheit gehört vom Thron gestoßen betitelt wurde, folgendes:

Es gibt so viele Väter, die sich engagieren wollen und zu Zahl- und Wochenendvätern degradiert werden. Mütter haben die Macht, den Vater seinen Kindern zu entfremden. Da ist das geltende Unterhaltsgesetz auch nicht gerecht, denn es rechnet dem Mann die Zeit, die er mit den Kindern verbringt, finanziell nicht an. Dass das keine geldwerte Leistung ist, sondern sich die Unterhaltszahlungen nur nach dem hauptsächlichen Wohnort der Kinder bemessen, halte ich für grundsätzlich falsch. Den Frauen, die sich nicht wie vereinbart an das Besuchsrecht ihrer Ex-Männer halten, sollte sofort der Unterhalt gestrichen werden. In Frankreich ist das so.




5. Auf "Alles Evolution" stellt Christian Schmidt Tristan Rosenkranz' Verein "Gleichmaß" vor. (Die Beantwortung einer solchen Anfrage an MANNdat ist in Arbeit.)



6. Ein kanadisches Blog legt eine interessante Analyse vor, mit welchen anderen Faktoren die hohe Selbstmordrate von Männern korreliert. In einer nicht-sexistischen Gesellschaft wäre eine solche Analyse die Aufgabe von staatlichen Institutionen wie etwa dem Bundesforum Männer.



7. Der Schweizer Tages-Anzeiger stellt den Männeraktivisten Markus Theunert in einem ausführlichen Artikel vor.



8. Die Publizistin "Lulu Wedekind" erklärt, warum sie keine Feministin mehr sein will: "Ich will keinen Hass und keine Angst, ich will Gleichberechtigung - und das kann mir der Feminismus in seiner jetzigen Form nicht bieten."



9. Feministinnen haben zu einem Boykott Israels aufgerufen. Dieser Schritt stößt auf einige Kritik..



10. Stanley Kurtz, leitender Wissenschaftler an einem Institut für Ethik und Politik, hat einen Fünf-Punkte-Plan vorgelegt, um an US-amerikanischen Universitäten wieder Meinungsfreiheit herzustellen.



11. Weiter geht es mit Off-Topic Beiträgen. Gegen "linksfaschistische Propaganda in der FAZ" hagelt es Proteste, die sich selbst entlarven. Passend dazu: Macht Verbitterung intolerant? Aber Fremdenhass und Hysterie müssen kein dauerhaftes Schicksal bleiben – das zeigt uns ein Artikel in der "Welt": Wie Sumtes Wutbürger lernten, die Flüchtlinge zu lieben.

Nicht weniger hysterisch ist allerdings die Art, wie einige meinen, sich mit der AfD auseinandersetzen zu müssen (siehe aktuell etwa hier und hier.). Diese Form dieser Auseinandersetzung hat mit einer offenen Gesellschaft nichts mehr zu tun.



12. Die finnische Regierung bereitet ein Grundeinkommen von 800 Euro für jeden vor.

Dienstag, Dezember 08, 2015

Vermischtes vom 8. Dezember 2015

1. Eine EU-weite Frauenquote von 40 Prozent verspricht zu scheitern – unter anderem dank der deutschen Regierung, die eine "weitere Prüfung" fordere. Faktisch kommt das einer Enthaltung gleich. Während Frauenministerin Manuela Schwesig für die Diskriminierung von Männern trommelte, konnte sich die Berliner Regierungskoalition offenbar nicht einigen.

Beatrix von Storch (AfD) kritisierte die Verlogenheit der Debatte: Sie wandte sich gegen die Diskriminuerung von Männern und fragte, warum denn Frauenquoten ausgerechnet für Aufsichtsräte gelten sollten und nicht für Hochofeningenieure oder die Feuerwehr. Auch sei unklar, warum es Quoten nur für Frauen und nicht für die Dutzende von anderen Geschlechtern geben solle.

Auf den Seiten der Berliner "tageszeitung" wettert Eric Bonse gegen das Scheitern der Männerdiskriminierung auf EU-Ebene. Seiner Einschätzung nach ist dort die Quote endgültig vom Tisch: "Die Quote verschwindet mit einer Beerdigung 3. Klasse." Auch der EU- Kommissionsvize Fritz Timmermans – "Ich bin ein Feminist" – dürfte enttäuscht sein.



2. Japan verabschiedet sich von dem angestrebten Ziel eines Frauenanteils von 30 Prozent im Management und peilt jetzt realistischere sieben Prozent an. Das berichtet der ORF in einem erkennbar aus der feministischen Perspektive geschriebenen Beitrag.



3. Jungen sollten das Recht haben, "nein" zur feministischen Ideologie zu sagen fordert Glen Poole im britischen Daily Telegraph.

Sonntag, Dezember 06, 2015

Vermischtes vom 6. Dezember 2015

1. Gegen den Fußballer Kerem Demirbay, der eine frauenfeindliche Bemerkung gemacht haben soll, wurde eine drakonische Strafe verhängt, obwohl er sich sofort danach entschuldigte. Bei seinem Verein Fortuna Düsseldorf findet er Unterstützung.



2. Die AfD Baden-Württemberg fordert in ihrem Wahlprogramm für 2016 die "Wiedereinsetzung der allgemeinen Wehrpflicht für männliche Deutsche".



3. Der britische Telegraph beschäftigt sich damit, warum weibliche Verbrecher im Knast eine viel größere Chance haben, ihre Kinder zu sehen, als Männer. Ein diese Woche vorgelegter Bericht

reveals that fathers have to ‘earn’ the right to family visits and must do so in far more difficult conditions, while female criminals have no such restrictions. Official guidance for women’s prisons states that children should not be penalised for the actions of their mothers.


Solche Beispiele zeigen, was für ein Unsinn es ist, wenn Feministinnen behaupten, dass nur Frauen unter struktureller Benachteiligung leiden würden, bei der die verschiedenen Formen, wie sich diese Benachteiligung zeigt, systemisch miteinander verbunden sind. Auch bei Männern greifen Diskriminierungen – hier die Diskriminierungen im Strafsystem und die Diskriminierungen als Väter – ineinander über und haben dieselben Wurzeln.



4. Und schließlich: Ahoi Polloi.

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