Dienstag, November 06, 2012

Professor für Gynäkologie fordert Legalisierung der Mädchenbeschneidung

Terre des femmes weiß schon, warum es die von MANNdat & Co. getragene Forderung nach einem Verbot der Genitalverstümmelung auch bei Jungen unterstützt. Die Legalisierung dieser Praktik kann auch denen Aufwind geben, die dasselbe bei Mädchen durchsetzen wollen. Und siehe da: Nachdem deutsche Parlamentarier zeigten, dass sie überhaupt keine Skrupel haben, die Menschenrechte einer bizarren Ausprägung von Politischer Korrektheit zu opfern, solange es lediglich gegen Jungen geht, fordert der ägyptische Gynäkologe Mohamed Kandeel, Mitglied der Genfer Stiftung für Medizinische Ausbildung und Forschung, auch die weltweite Legalisierung der Beschneidung (Genitalverstümmelung) bei Mädchen. "Wenn es die Eltern so wollen", so Kandeel, spräche nichts dagegen – und damit benutzt er denselben Argumentersatz, den man hierzulande von vielen Juden und Muslimen zu dieser Frage hören konnte – nur bebte Kandeels Stimme vermutlich weniger in fassungsloser Empörung darüber, dass es doch tatsächlich Kritiker dieser Praktik gibt.

Bei den Humanist News heißt es über Kandeel:

Er stellt auch einen klaren Zusammenhang zur Knabenbeschneidung her und kritisiert einen Sexismus, der zwar die Beschneidung der Mädchen kriminalisiere, gleichzeitig aber bei Knaben den Eingriff aus religiösen Gründen erlaube. So, schlussfolgert er, müsse auch jegliches Verbot bei Mädchenbeschneidung aufgegeben werden. Zumindest was die "sanfte" Formen der Beschneidung anginge (Typ I: teilweise oder vollständige Entfernung des äußerlich sichtbaren Teils der Klitoris). Diese sind in manchen islamischen Strömungen durchaus erlaubt und somit auch religiös begründbar. Seine Argumente ähneln stark jenen der Befürworter der Knabenbeschneidung.


Terre des femmes hat als erste feministische Organisation zumindest punktuell begriffen, dass Männer- und Frauenrechte letztlich nicht voneinander zu trennen sind. Wann werden andere Gruppen folgen?

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