Samstag, Februar 24, 2018

"Mit dieser Brutalität konnte sie nicht rechnen" – News vom 24. Februar 2018

1. Ein Problem bei häuslicher Gewalt gegen Männer besteht darin, dass selbst Polizeibeamte Frauengewalt oft nicht ernst nehmen. Einer Polizistin blieb jetzt nichts anderes übrig: "Mit dieser Brutaliät konnte sie nicht rechnen".



2. Die Medien versagen erneut bei sexualstrafrechtlichen Themen stellt der Professor für Psychologie Stephan Schleim auf Telepolis fest. Es gebe eine Grenze der Sorgfalt und der Ehrlichkeit, die man im Journalismus nicht überschreiten sollte – genau das habe die "Zeit" aktuell aber getan. Hierzu holt Professor Schleim zunächst rückblickend aus:

Wenn etwa Vergewaltigung so definiert wird, dass eigentlich nur Männer die Täter sein können, dann ist am Ende zwingend das Ergebnis, dass so gut wie nur Männer vergewaltigen; oder wenn in der nach wie vor maßgeblichen Studie des Frauenministeriums sexuelle Belästigung so definiert wird, dass auch unangenehme Bemerkungen über das Privatleben oder Einladungen auf einen Kaffee darunter fallen, dann ist am Ende zwingend das Ergebnis, dass fast alle Frauen schon einmal sexuell belästigt wurden.

Das sind die Botschaften, mit denen die Diskussion ausgetragen wurde. Robuste statistische Befunde, die dem Bild widersprechen, werden in der Regel ausgeblendet. Meistens werden von politischer Seite aber solche störenden Daten erst gar nicht erhoben.

Vielleicht suchte jetzt, da das Interesse an #metoo allmählich abklingt, ein dreiköpfiges Autorenteam für die ZEIT und ZEIT Online die nächste sexverbrecherische Gelegenheit, die sich aufmerksamkeitsökonomisch ausschlachten lässt: Sie fanden sie an den Schulen, wo angeblich "Schulkinder ohne Schutz" vor sexuellem Kindesmissbrauch ihr Dasein fristen; und wo Schulen und Schulbehörden die Augen vor der harten Realität schließen.


Warum auch hier wieder nur eine unnötige Hysterie geschürt wird, erfährt man in Schleims vollständigem Artikel: Wie häufig ist nun sexuelle Gewalt in deutschen Schulen?



3. In der "Basler Zeitung" beschäftigt sich Tamara Wernli mit einem Tabuthema in der Geschlechterdebatte: Frauenfeindlichkeit, die von Frauen ausgeht. Ein Auszug:

Der Begriff "verdrehte Schwesternschaft" umschreibt es ganz gut, leider stammt er nicht von mir. Vor einigen Jahren hat die Autorin Kelly Valen in ihrem viel beachteten Buch "The Twisted Sisterhood" das Verhalten von Frauen gegenüber anderen Frauen untersucht. Das Resultat der Erhebung, für die sie über 3000 Frauen befragte, war ernüchternd: Fast 90% der befragten Frauen empfanden, dass "Strömungen von Gemeinheit und Negativität von anderen Frauen ausgehen". 84% gaben an, dass sie durch andere Frauen ernsthafte, lebensverändernde Seitenhiebe erlitten hatten. Die weibliche Freundschaft sei charakterisiert durch eine hinterhältige, "willkürliche Negativität". Über 75% sagten, dass sie schon durch Eifersucht oder Konkurrenz anderer Frauen verletzt wurden.

Autorin Valen erklärte in der britischen Zeitung Guardian, dass die Kämpfe, die unter der Oberfläche brodeln, so erbarmungslos sind, dass Frauen sich untereinander unsicher fühlen: "Sie haben richtigerweise identifiziert, dass die primäre Bedrohung ihrer emotionalen Sicherheit von Frauen ausgeht." Und in vielen Fällen würden diese Kämpfe von genau jenen Frauen geführt, die ständig Loblieder auf Feminismus und Frauenpower singen. Oprah Winfrey und Arianna Huffington lobten Valen's Mut und empfahlen das Buch zum Lesen.

"The Twisted Sisterhood" folgte auf einen Essay, den Valen 2007 in der New York Times publizierte und darin ihre Theorie, dass Frauen die Co-Architekten ihrer eigenen Unzufriedenheit sind, erstmals äusserte. Dafür wurde sie auf feministischen Webseiten regelrecht fertiggemacht, als illoyal und verräterisch gegenüber ihren Geschlechtsgenossinnen abgekanzelt. Insbesondere weibliche Akademikerinnen und feministische Bloggerinnen hätten mit Wut reagiert: "Ich war anti-Frauen, eine weibliche Frauenhasserin und offensichtlich eine schlechte Mutter."




4. Ein aktuelles E-Book erklärt Frauen, wie man mittels der von MeToo durchgesetzten Mechanismen einen störenden Mann aus dem Weg räumt. Der linke Männerrechtler "djadmoros" stellt es in einer ausführlichen Rezension vor.



5. Die aktuelle Kältewelle wird für viele Obdachlose lebensgefährlich. Verschiedene Städte gehen unterschiedlich mit dieser Situation um. Duisburg öffnet nachts die U-Bahn-Stationen. Essen öffnet die Flüchtlingsheime. Und Köln lässt Obdachlose, die an der falschen Stelle übernachten, 20 Euro Strafe zahlen.



6. Das Bundesforum Männer schließt sich Genderama inhaltlich an und bemängelt die fehlende Männerpolitik im Koalitionsvertrag.

Allerdings hatte das Bundesforum auch die fehlende Männerpolitik der letzten Regierung kritisiert. Da es als zahnloser Tiger auftritt, können seine wenigen Forderungen wie seit der Gründung des Bundesforums im Jahr 2010 auch in der kommenden Legislaturperiode problemlos ignoriert werden.



7. Das einzige, was sich beispielsweise in Sachen "Jungenkrise" geändert hat, ist, dass sie in den Leitmedien kein großes Thema mehr ist. Die Politiker der großen Parteien haben das Problem ignoriert, und die wenigen Journalisten, die darüber geschrieben hatten, haben offenbar die Lust daran verloren. Ab und zu entdeckt man noch einen vereinzelten Beitrag wie aktuell Jungs in der Schule: Das benachteiligte Geschlecht.



8. In einem Youtube-Beitrag beschäftigt sich aktuell der Persönlichkeits-Coach Peter Frahm mit der Doppelmoral in unserer Geschlechterkultur: Männer schlagen & Penisse abschneiden ist witzig! Frahm ist etwas direkter und unverblümter als mein eigener nüchterner, allenfalls etwas süffisanter Schreibstil; er hat hier aber mit jedem Wort Recht. Wer jetzt am Wochenende die Zeit hat, in seinem Kanal etwas weiter zu stöbern, wird dort weitere sehenswerte Analysen – beispielsweise Was Feminismus mit deinem Gehirn anstellt – finden.

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