Donnerstag, Februar 15, 2018

Domina zwingt Männer, feministische Traktate zu lesen – News vom 15. Februar 2018

1. Eine besonders sadistische Kombination aus Folter und Gehirnwäsche hat sich eine Domina aus Chicago einfallen lassen:

Meine Kunden sind überwiegend weiße, heterosexuelle Männer aus guten Verhältnissen. Ich begreife meine Arbeit mit ihnen auch als eine Chance auf emotionale Wiedergutmachung. (...) Anstatt schwarze Frauen zu fetischisieren, sollen sie sich ihrer eigenen Rolle in diesem System der Unterdrückung bewusst werden. (...) Anschließend sprechen wir über die Thesen und oft sagen mir die Männer am Ende: "Darüber habe ich noch nie nachgedacht, das war sehr hilfreich." Sie wollen in jeder Hinsicht dominiert werden, nicht nur körperlich.


Nach dieser Nachricht sehe ich schon das halbe "Bundesforum Männer" nach Chicago pilgern ... Andererseits erhält man diese Form der Dominanz vom deutschen Frauenministerium ja kostenlos.

(Heide Oestreich von der "taz" hat mir mal vorgeworfen, mitunter sei Genderama schon arg polemisch. Ich weiß bis heute nicht, was sie damit meint.)



2. Okay, genug mit den Späßchen, die närrische Zeit ist vorbei. Machen wir ernsthafter weiter:

Die Schauspielerin Heike Makatsch hält die aktuelle "Me Too"-Debatte für zu aufgeheizt: "Es kommt mir so vor, dass gerade jeder differenziertere Gedanke zum Thema, der vielleicht auch mal eine Ambivalenz benennt oder sogar eine Lanze bricht für die Gegenseite, so an den Pranger gestellt wird, dass es fast schon etwas von einer Meinungsdiktatur hat."



3. Die "Zeit"-Journalistin Katja Nicodemus spricht sich gegen "absurde Stellvertreterkriege" in der MeToo-Debatte aus:

Hängt das Tuch über dem Geschlechtsteil des gekreuzigten Heilands nicht hie und da zu locker? Sollte man Bilder mit barbusigen Madonnen aus den Kirchen entfernen? Müsste man auch das tiefe Dekolleté der jungen Sophia Loren aus alten Fotos herausretuschieren? Oder das vom U-Bahn-Wind hochgewehte Kleid von Marilyn Monroe aus Billy Wilders Film "Das verflixte siebte Jahr"? Und warum nicht auch Kriegsbilder verbieten, Kreuzigungen überhaupt, Darstellungen mythologischer Morde? Und was ist mit diesem furchtbar aggressiven Blau von Yves Klein?




4. Im Linzer Presseclub werden die Folgen der MeToo-Kampagne diskutiert. Die in typischer Weise besetzte Runde verspricht eine lebhafte Diskussion, in der die unterschiedlichsten Meinungen aufeinanderprallen. Auf dem Podium sitzen Christina Hengstschläger, Leiterin des Autonomen Frauenzentrums; Erika Rippatha, Leiterin des AK-Frauenbüros; Doris Schulz, Landesleiterin der OÖVP-Frauen und Alexander Warzilek vom Österreichischen Presserat. Hier wird klar, warum unsere Journalisten uns dieses beeindruckende Maß an Meinungsvielfalt zu MeToo bieten.

Ich stelle fest, meinen Sarkasmus bekomme ich noch nicht ganz weg.



5. An der Universität San Diego gibt es infolge der MeToo-Kampagne einen bizarren Streit um Meinungsfreiheit und den Umgang mit Woody Allen:

Im Zentrum des Ganzen steht Savanah Lyon, eine 23-jährige Studentin der Theaterwissenschaften. Sie fordert, dass der Campus aufhört, einen Kurs über Allens Filme zu unterrichten, weil der Regisseur des sexuellen Missbrauchs seiner Adoptivtochter beschuldigt, aber nie angeklagt wurde. Sie glaubt, er sei der Aufmerksamkeit moralisch unwürdig.

Lyon schuf eine Online-Petition, um den Campus in dieser Angelegenheit unter Druck zu setzen. Bislang wurden etwa 15.000 Unterschriften gezählt, und es wurde eine beachtliche Menge an Werbung und Berichterstattung generiert.

"Wenn Sie eine Klasse haben, die Woody Allen im Titel hat, sagen Sie etwas zu den Überlebenden von sexuellem Missbrauch – dass diese Täter wieder einmal auf Podeste gestellt werden, die sie nicht verdienen", sagte Lyon.

Die Universität, die auf ihrer Website den Wert der freien Meinungsäußerung verkündet, hat beschlossen, fast nichts zu diesem Thema zu sagen.

Steven Adler, der preisgekrönte Theaterprofessor, der den Woody-Allen-Kurs unterrichtet, reagierte nicht auf Anfragen nach einem Interview. Auch Cristina Della Coletta, Dekanin der Abteilung für Kunst und Geisteswissenschaften, nicht. Bundeskanzler Pradeep Khosla hat seinen Kommentar verschoben, bis der Akademische Senat den Kurs überprüft hat.

Aber andere Mitglieder der Fakultät zögern nicht, über das Thema zu sprechen, das im Kern akademische Freiheit beinhaltet.

Wenn Sie den Woody-Allen-Kurs verbieten, "bedeutet das auch, dass Sie keinen Kurs über die Schriften von Adolf Hitler unterrichten sollten"? fragte Erwin Chemerinsky, der Verfassungsrechtler, der als Dekan der juristischen Fakultät an der UC Berkeley fungiert.


Hier geht es weiter.



6. Mehr als 130 Professoren warnen in einer gemeinsamen Verlautbarung, dass die aktuelle Parole "Glaubt den Opfern!" die Satanismus-Hysterie vergangener Jahrzehnte wiederbeleben könne. Damals waren mit demselben Motto noch die bizarrsten Behauptungen über massenhaften Kindesmissbrauch als sakrosankt behandelt worden.



7. Eine neue Studie hat untersucht, wie es generell um die Meinungsfreiheit an amerikanischen Universitäten bestellt ist. Das Ergebnis ist besorgniserregend:

Die von Gallup durchgeführte Studie "Inside Higher Ed's 2018 Survey of College and University Academic Officers" ist eine repräsentative landesweite Stichprobe von 516 Campusleitern aus 277 öffentlichen Einrichtungen, 223 privaten Einrichtungen und 16 gewinnorientierten Einrichtungen.

Wenn man sich durch die Ergebnisse pflügt, kann man sich dem Gefühl nicht entziehen, dass die Verantwortlichen der nationalen Hochschulen einen Anfall von vorsätzlicher Blindheit erleiden - und dass sie, schlimmer noch, kollektiv sicher zu sein scheinen, dass die Verantwortung woanders liegt. Zum Beispiel sagten nur 41 Prozent der Hochschul- und Universitätsleiter, dass die Rechte der freien Rede auf dem Campus der Nation sicher sind, und nur 36 Prozent sagten, dass die freie Rede in den Vereinigten Staaten als Ganzes sicher ist. Doch auf die Frage nach dem EIGENEN Campus bestanden 80 Prozent der Befragten darauf, dass dort die Rechte der freien Meinungsäußerung gesichert sind. Mit anderen Worten, Campusleiter sehen überall Bedrohungen für die Redefreiheit - außer auf dem eigenen Campus.


Das Ausgrenzen von Männerrechtlern und ihren Positionen ist nur ein Teil einer umfassenden Krise der Meinungsfreiheit im akademischen Bereich und unseren Medien insgesamt. Das enorme Gewicht, das dieses Problem in den letzten Jahren bekommen hat, ist einer der Gründe, warum ich auch als Linker inzwischen die FDP unterstütze. Wir brauchen dringend mehr Liberalität.



8. Die Universität Harvard verbietet studentische Vereinigungen, bei denen nur Angehörige ein und desselben Geschlechts Mitglied sind. Es sei denn natürlich, es handelt sich bei diesem Geschlecht um Frauen.



9. Jüdische Religionsführer haben in einem Offenen Brief gegen das in Island geplante Gesetz gegen Jungenbeschneidung Stellung bezogen – unbenommen des Umstands, dass es in Island kaum Juden (und Muslime) gibt:

"Dieser Brief könnte als Einmischung in die inneren Angelegenheiten Islands aufgefasst werden. Und warum sollten wir uns darum kümmern? Der Grund dafür ist, dass Sie dabei sind, das Judentum auf eine Art und Weise anzugreifen, die Juden auf der ganzen Welt betrifft. Wenn irgendein Land, in dem es so gut wie keine christlichen Einwohner gibt, einen zentralen Ritus im Christentum verbieten würde, wie z.B. die Kommunion, dann sind wir sicher, dass die ganze christliche Welt ebenfalls reagieren würde."




10. Eine erschreckend hohe Todesrate gibt es unter alleinerziehenden Vätern in Kanada. Sie liegt dreimal so hoch wie bei alleinerziehenden Müttern und verpartnerten Vätern und fünfmal so hoch wie bei Müttern, die in einer Partnerschaft leben. Als denkbare Gründe nennt der verlinkte Artikel die hohe Belastung, der diese Väter ausgesetzt sind, sowie das fehlende Netzwerk für Unterstützung.

Über die Todesrate alleinerziehender Väter in Deutschland, wo es dieselben Probleme gibt, liegen mir keine Erkenntnisse vor.



11. Ein neuseeländisches Model, das einem Mann eine Weinflasche auf dem Hinterkopf zertrümmerte, entgeht einer Verurteilung, weil diese die Karriere der Frau gefährden würde.



12. Zum Schluss wird es jetzt doch wieder satirisch mit einer Meldung des Postillon: Baby sagt sein erstes Wort und diskriminiert damit mehrere Minderheiten.

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