Freitag, Juni 09, 2017

Verfrühte feministische Schadenfreude nach britischer Wahl: Männerrechtler siegt – News vom 9. Juni 2017

1. Gibt es einen Krieg gegen Jungen? fragt der Gymnasiallehrer und Blogger Lucas Schoppe als Antwort auf einen Spiegel-Online-Artikel der Journalistin Silke Fokken. Unter anderem Schoppes Einblick in den Schulalltag macht den Artikel lesenswert.



2. Nach der Wahl in Großbritannien berichtet der britische "Telegraph", dass der einzige maskulistische Abgeordnete im britischen Parlament, Philip Davies, seinen Sitz dort verloren haben, woraufhin sich die Männerhasserinnen auf Twitter gar nicht mehr einbekamen vor Häme und Schadenfreude. "'Don't mess with women': Twitter gloats as anti-feminist Philip Davies loses his seat" lautete die Schlagzeile. Inzwischen musste sie korrigiert werden und ist nur noch aus der URL des entsprechenden Artikels erkennbar. Tatsächlich kann Davies einen grandiosen Sieg feiern, der auch einen Sieg über die oft sexistische Berichterstattung der Leitmedien darstellt.

Dass der Telegraph-Artikel Philip Davies als "the MP largely known for opposing women's rights in Parliament" vorstellt, bleibt auch nach der Korrektur der Schlagzeile eine Frechheit. Tatsächlich fordert Davies, dass Gleichberechtigung nicht nur auf das weibliche Geschlecht begrenzt bleiben sollte.

(Männerrechtler sind allerdings nicht die einzigen, mit denen die Leitmedien derart unprofessionell umgehen. Einer Studie der London School of Economics zufolge geben auch drei Viertel aller Artikel über den britischen Oppositionsführer Corbyn seine Positionen nicht angemessen wieder. Diese verzerrenden Darstellungen seien für unsere Demokratie bedenklich.)

In dem Telegraph-Artikel heißt es über Philip Davies weiter:

Many have gloated online as people mistakenly thought he lost his seat Labour candidate Steve Clapcote, saying it was a "victory for women". (...) People of all political stripes celebrated as they thought he lost.


Everyone Is Disappointed Anti-Feminist Philip Davies Has Won Shipley lautet derweil die Überschrift eines Artikels in der Huffington Post. "Everyone" außer der Mehrheit der Wähler natürlich. Aber die zählt für die selbsterklärte feministische Elite offenbar längst nicht mehr.

In dem Artikel wird deutlicher, dass "everyone" zu deutsch "einige hundert Feministinnen" bedeutet:

Feminists and local campaigners have been left "devastated" after Tory politician Philip Davies was reelected as MP in Shipley - despite earlier reports he had been beaten by Labour. Hundreds of people took to Twitter early this morning to celebrate the defeat of the ardent anti-feminist, but were left deflated when it was revealed he had in fact won with a majority of almost 5,000.


Selbst die Wikipedia-Seite des Abgeordneten wurde von Menschen fälschlich überarbeitet, die ihre Häme darüber nicht beherrschen konnten, dass der einzige Vertreter von Männeranliegen im britischen Parlament vermeintlich auf die Nase gefallen war.

Die von mir verlinkten Artikel zitieren einige typische Tweets der letzten Nacht. Beispielsweise wurde Davies als "der Scheißehaufen, der sich nicht herunterspülen lässt" bezeichnet. Andere Tweets lauten:

"The 'men's rights activist" Philip Davies losing to Labour has to be the highlight of the night so far."


Arg I feel angry with myself letting myself believe tweets about Philip Davies. He's on my Arya Stark list.


In der TV-Serie "Game of Thrones" führt Arya Stark, eine der Heldinnen der Serie, eine Liste von Menschen, die sie umgebracht wissen möchte.



3. Ein Science-Fiction-Roman, in dem alle Frauen eine Superkraft erlangen, mit der sie Männer durch eine einzige Berührung töten können, hat einen Literaturpreis in Höhe von 40.000 Dollar gewonnen.



4. Für eine Interviewstudie über Gewalt in Partnerschaften werden betroffene Männer gesucht:

Die Studie fokussiert persönliche Stärken und wahrgenommene Ressourcen derer, die in Gewaltbeziehungen leb(t)en, denen es jedoch gelang, einen Schritt aus der gewalttätigen Beziehung zu machen. (...) Die Interviews können im Raum Tirol und Süd-Bayern (München und weitere Umgebung) durchgeführt werden.




5. Auf der Medienplattform Thought Catalog findet man heute einen Artikel über 19 alltägliche Sorgen, die Männer haben und mit denen sich Frauen nie befassen müssen.



6. Weitere News gibt es heute auf Geschlechterallerlei.

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