Montag, Mai 08, 2017

Grußwort zum Zweiten Deutschen Genderkongress

Auf der Website des Genderkongresses steht jetzt ein ausführliches Grußwort online, das den inkludierenden Charakter dieser Veranstaltung betont. Mir ist angeboten worden, es auch auf Genderama zu veröffentlichen:

Liebe Gäste des Genderkongresses 2017,

liebe Interessierte und Unentschlossene,

wenn Sie nach dem Genderkongress sagen: "Das hätte ich nie gedacht!", dann hat der Kongress sein Ziel erreicht, Sie zu neuen Gedanken, Erkenntnissen und zu einer fundierten Meinung zu bringen. Der Kongress bietet allen Akteuren, die sich für Gleichberechtigung, Familien- und Gesellschaftspolitik interessieren, Gelegenheit zur Information, Eigendarstellung, zum sachlichen Meinungsaustausch bis hin zur Mediation.

Unsere renommierten Referenten berichten in Fachvorträgen über ihre Tätigkeiten und Erfahrungen. Sie bringen die Gäste auf den Erkenntnisstand von heute und zeigen auf, an welchen Stellen die Gleichberechtigung aus der Sicht beider Geschlechter lichterloh brennt.

Die Inszenierung einer populistischen Konfrontation von vermeintlichen Vertretern der Geschlechter, nach dem bekannten Muster vergangener Veranstaltungen, wird nicht stattfinden. Ein halbes Jahrhundert nach Willy Brandts legendärer Aufforderung an uns alle, "mehr Demokratie zu wagen", würde er uns heute vermutlich dazu auffordern, "mehr Vater" zu wagen. Gerade mit Blick auf die anstehende Bundestagswahl und die fortschreitende Männerdiskriminierung. Wer sich nur in den Echokammern seines immer gleichen Meinungsumfeldes aufhält, wird niemals das genießen, was unsere Demokratie ausmacht: "Meinungsvielfalt und Meinungsfreiheit".

Ein geeintes politisches Engagement gegen die Diskriminierung von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften hat zu einer spürbaren Zunahme und Beachtung in der Öffentlichkeit geführt. Das begrüßen wir. Und heben hervor, dass es auch Männer und Väter aller Bevölkerungsschichten waren, die dieses Streben nach Gleichberechtigung und Anerkennung unterstützt und zum Erfolg geführt haben. Es wäre eine gute Gelegenheit für alle Lesben- und Schwulenvereinigungen, aus der eigenen Erinnerung an die Zeit ihrer Diskriminierung, eine Motivation für die Unterstützung von Jungen, Männern und Vätern zu finden, die sich heute gegen ihre Diskriminierung zur Wehr setzen müssen. Wo heute überall Diskriminierung stattfindet, wird auf dem Kongress als Schwerpunktthema dargestellt. Die Verbände sind herzlich eingeladen, sich auf dem Kongress sachkundig zu machen. Zudem besteht die Möglichkeit, wie für alle anderen Gäste auch, sich in eigener Sache mit einem Infostand darzustellen. Bitte melden Sie sich dazu an.

Die Initiatoren haben im Vorfeld alle politischen Gruppen eingeladen und großen Wert darauf gelegt, keinen auszugrenzen. Doch wie schon beim letzten Genderkongress, ist auch dieses Mal eine Aktion zur Verhinderung der Veranstaltung angelaufen. In einem der verbreiteten Schreiben zum Abwerben unserer Teilnehmer und Referenten fanden wir (neben zahlreichen Rechtschreibfehlern) eine falsche Verwendung politischer Vokabeln. Wir sind tolerant genug, das zu ertragen und verzichten auf eine Veröffentlichung. Übrig bleibt für uns die nicht ganz nebensächliche Frage, ob die Urheber solcher Telefonterror- und Verleumdungsaktionen sich noch auf rechtsstaatlichem Boden befinden. Wir sehen sie dort nicht mehr.

All jene, die sich für die Integrität der Kongress-Initiatoren interessieren, verweisen wir gerne auf die Website unseres Vereins. Neben den Vereinszielen ist dort auch die Vereinssatzung veröffentlicht. Darin bekennen sich die Mitglieder unter § 14 zur Anerkennung der freiheitlichen, demokratischen Grundordnung. Auf den Webseiten unserer Verleumder habe wir ein öffentliches Bekenntnis zur herrschenden Rechtsordnung nicht finden können. Ein Versäumnis, das unser Bedenken auslöst. Die Mitglieder des Vereins Väter-Netzwerk e.V. respektieren die Eigenständigkeit und Unabhängigkeit von Personen, Gruppen, Vereinen und Organisationen, sowie deren eigene Art und Weise, sich für politische Ziele einzusetzen. Eine gleiche Eigenständigkeit und Unabhängigkeit beansprucht der Verein Väter-Netzwerk e.V. für sich. Es wird von uns nicht angestrebt, andere Personen, Gruppen, Vereine und Organisationen für unsere Ziele zu vereinnahmen.

Bei all der Ernsthaftigkeit des gewichtigen Themas wird am Wochenende 12.-14. Mai die Erholung nicht zu kurz kommen. Dafür haben wir einige Aktivitäten geplant, die Ihnen die schöne Stadt Nürnberg näher bringen und vielleicht sogar lieb gewinnen lassen. Begegnungen mit anderen Menschen sind eine Bereicherung des eigenen Lebens. Kommen Sie zum Deutschen Gender Kongress 2017 und bereichern Sie sich!

Seien Sie herzlich willkommen! Ich freue mich auf Sie. Ihr

Jörg Langanke

1. Vorsitzender des Väter-Netzwerks

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