Donnerstag, Mai 11, 2017

FDP schreibt jetzt auch mit Gender-Sternchen – News vom 11. Mai 2017

1. In der B.Z. berichtet Gunnar Schupelius über eine politische Erklärung, die er von der Berliner FDP erhalten habe und in der das von SPD und Grünen eingeführte Gender-Sternchen verwendet wird: Von "professionellen Anbieter*innen von Ferienwohnungen und den Gelegenheits-Vermieter*innen" ist dort etwa die Rede. Schupelius fragte den Verfasser dieser Erklärung, Felix Hemmer, warum jetzt auch die FDP diese Schreibweise übernehme:

Er antwortete: "Wir möchten (…) durch diese Schreibweise die Wertschätzung des weiblichen UND männlichen Geschlechts ausdrücken. (…) Für den Gender-Star haben wir uns entschieden, weil er sich aus unserer Sicht noch am besten ins Schriftbild integriert. Denn Sie haben natürlich völlig recht: Alle Genderschreibweisen entstellen in mehr oder weniger hohem Maße das Schriftbild der deutschen Sprache."

Nun merkte ich sofort, dass Herr Hemmer sich geirrt haben musste, denn das Sternchen steht nicht für die Wertschätzung des weiblichen und männlichen Geschlechts, sondern aller anderen, die sich keinem dieser beiden Geschlechter zuordnen wollen.

Ja, das hatte Herr Hemmer auch schon gehört. Und er schrieb mir: "Der Stern geht natürlich zusätzlich etwas weiter und schließt Misch- und Zwischengeschlechter und diejenigen ein, die sich nicht festlegen wollen. Das ist liberal und passt perfekt."




2. Sobald es um Leben und Tod geht, gerät der sonst so beliebte Frauen-sind-in-allem-besser-Diskurs ins Schlingern:

Wer einen Herzstillstand erleidet, hat grössere Überlebenschancen, wenn ein rein männliches Reanimationsteam die Wiederbelebungsversuche übernimmt. Zu diesem Schluss kommen Forscher der Universität Basel aufgrund eines Experiments mit je 108 Medizinstudentinnen und -studenten. Männer würden klarer kommunizieren, resoluter zur Tat schreiten, schneller mit der Herzmassage beginnen und länger durchhalten, berichtet das Forscherteam um Professorin Sabina Hunziker im Fachblatt "Critical Care Medicine".




3. Einem syrischen Flüchtling verweigert Deutschland aus bemerkenswerten Gründen Asyl:

In der nun veröffentlichten Urteilsbegründung räumt das OVG zwar ein, dass einem Wehrdienstverweigerer zwar Folter und andere Menschenrechtsverletzungen drohten, es sich dabei aber nicht um eine politische Verfolgung handele. Das syrische Regime handele vielmehr so brutal, "weil es die Wehrdienstentziehung als solche im Interesse der Aufrechterhaltung der militärischen Schlagkraft des syrischen Staates zu bekämpfen gilt".

Die Richter vergleichen dabei die Furcht unbeteiligter Zivilisten, "die 'nur' vor den Gefahren des Bürgerkriegs fliehen" und "die völlig unpolitische Furcht Wehrpflichtiger vor einem Kriegseinsatz", die angesichts der "weitaus größeren Gefahren" ein zusätzlicher Fluchtgrund sei.

Weil eine solche Furcht aber ein "kulturübergreifend verbreitetes Phänomen" sei, gebe es nicht nur in Syrien, sondern auch Deutschland eine Reihe von Strafvorschriften gegen die Schwächung der militärischen Schlagkraft.

Das Gericht erwähnt als Straftaten unter anderem Selbstverstümmelung, Fahnenflucht, Gehorsamsverweigerung und Meutereien und zitiert dann mit ausdrücklichem Bezug zur gefährlichen Lage in Syrien das deutsche Wehrstrafrecht: "Der Soldat muss die menschliche Regung der Furcht überwinden. (...) Furcht vor persönlicher Gefahr entschuldigt eine Tat nicht, wenn die soldatische Pflicht verlangt, die Gefahr zu bestehen."




4. An einer feministischen Fakultät, die Frauen diese Ideologie näher bringen will, ist man entsetzt über den Backlash der letzten Jahre:

"Bezüglich Gleichstellung hat unsere Gesellschaft wieder einige Schritte rückwärts gemacht", findet Erika Bachmann vom Verein Feministische Fakultät. "Es wundert mich, dass wir noch nicht wieder beim Fräulein sind."




5. André Roßnagel vom Väter-Netzwerk antwortet in einem Leserbrief auf einen abfälligen Artikel in den Nürnberger Nachrichten (SPD) zum Genderkongress.



6. Das Neueste zu Cassie Jayes "The Red Pill": Die Doku steht bei Youtube schon seit einigen Tagen in den Top Ten der meistverkauften Filme. Gerade geht es nach Platz 1 und Platz 4 etwas herunter auf Platz 7, aber damit steht der Film immer noch vor zum Beispiel "La La Land". Netflix weigert sich als bisher einzige Online-Video-Plattform, den Film ins Programm aufzunehmen. In Australien gibt es gegen die Aufführung des Films feministische Proteste. Und ein feministischer Professor schreibt dort einen so üblen Verriss auf den Film, dass ihm unter der Kommentarspalte darunter Cassie Jayes Mutter ordentlich den Kopf wäscht.



7. Der National Review beschäftigt sich mit den immer härteren Zeiten für Jungen und merkt in diesem Zusammenhang an:

Make no mistake, if these numbers showed an equivalent (and increasing) educational gender gap running in the opposite direction, the feminist Left would declare a cultural emergency. Indeed, it has declared a cultural emergency in spite of the dominant educational performance of women. As Perry notes, our colleges are full of "women’s centers" and "gender equity" initiatives that are dedicated exclusively to female success (or almost exclusively; some non-gender-binary folks get gender-equity aid as well). When will there stop being a crisis for women on campus? When they reach two-thirds of the higher-education population? When three out of every four college grads are women?


So viel zu den aktuellen News. In den nächsten Tagen wird es keine Presseschau oder andere Blogbeiträge geben, da ich auf dem Genderkongress bin.

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