Dienstag, März 14, 2017

Pornos, Wichser, AfD – News vom 14. März 2017

1. In der Berliner "taz" spricht die Feministin Katrin Rönicke über ihre Ahnungslosigkeit, was Männer angehe, die "süchtig nach Internetpornos sind":

Was steckt hinter einer verqueren Sicht auf Sex, in der Frauen bloß Mittel zum Zweck sind, wie in neunzig Prozent aller Onlinepornos, in denen Frauen keine Seele zu haben scheinen? Da ist auch jemand wie Erika Lust, selbst Porno­Regisseurin, ratlos: "Die Sexindustrie akzeptiert Sex mit Hunden und Pferden, Pornos mit Omas, Fäkalsex. Es gibt kaum etwas, was es nicht gibt. Doch Frauen wird nur sehr selten Raum gegeben." (...) Wer sich mal durch die Selbstverständlichkeiten der 08/15-Pornoindustrie gewühlt hat, ist hinterher desillusioniert und als Frau auch ein bisschen angewidert vom Gedanken, dass richtig viele Männer so etwas geil finden.


Im weiteren Verlauf ihres Textes kommt Rönicke auf den Ärzte-Song "Männer sind "Schweine" zu sprechen (ohne zu reflektieren, dass er Diskurse wie Rönickes parodierte, statt ihn zu bestätigen), fragt sich, ob sie, wenn sie Männer mit Affen vergleicht, den Affen nicht unrecht tue, und spricht von einer "verkorksten männlichen Sexualität".

Feministinnen bringen all das auf den Tisch und natürlich wehren sich viele dagegen und wittern Männerfeindlichkeit.


Allerdings, denn nichts anderes natürlich ist Rönickes Text. Erst kürzlich stellte Lucas Schoppe fest:

Würde jemand sagen "Ich habe natürlich nichts gegen Juden, sondern nur gegen ihr selbstgefälliges und übergriffiges Verhalten" – dann würde jeder halbwegs vernünftige Mensch alarmiert sein, anstatt beruhigt "Na, denn ist ja gut" zu murmeln und auf weitere Offenbarungen zu warten.


Katrin Rönicke spart sich das "Ich habe nichts gegen Männer" gleich ganz. Für sie gibt es guten Sex und schlechten Sex, und der ist fein nach Geschlechtern getrennt.

In den lesenswerten Kommentaren der "taz"-Leser unter Rönickes Artikel wird er immerhin fast durchgehend zerpflückt.



2. Eine texanische Politkerin hat einen Gesetzentwurf eingebracht, dem zufolge Masturbieren für Männer strafbar werden soll. Jeder Fall solle mit einer Strafe von 100 Dollar belegt werden. Passt gut zu Rönickes Verurteilung von Männern, die mit Silikonpuppen vögeln. (Der von Frauen benutzte Dildo ist natürlich etwas vollkommen anderes.)



3. Mirko Welsch erklärt, warum er es als schwuler Politiker nicht mehr in der AfD aushält.



4. Ein Sprecher der Firma Tesco erklärte, Männer seien in Vorstandsetagen inzwischen eine gefährdete Spezies.

Feministinnen forderten daraufhin auf, Tesco zu boykottieren. Deren Sprecher versucht, die Wogen zu glätten:

"The context was [that] I was talking to a bunch of aspiring non-executive directors, many of whom were women, and I wanted to give them some encouragement and, therefore, I used that rather colourful turn of speech. It was intended to be humorous, a bit hyperbolic. Clearly, white men are not literally an endangered species but I was actually wanting to make the reverse point, which is that it is a great time for women and people of ethnic minorities who want to get on in business."




5. Eine neue App soll Fälle von "Manterrupting" als "Gewalt gegen Frauen" festhalten.



6. Die kanadische Universität Carleton hat Waagen aus den Fitness-Räumen verbannt, da diese Geräte ihre BenutzerInnen triggern können. "Als nächstes sind wahrscheinlich Spiegel an der Reihe" lautete daraufhin ein sarkastischer Kommentar.



7. Philip Davies, der bislang einzige Männerrechtler im britischen Parlament, berichtet, Unterstützung durch eine Gruppe namens "Ladies for Philip Davies" zu gewinnen:

Whoever they are, the Ladies for Philip Davies show that not all women are feminists, and not all feminists are feminist zealots – in fact I am pretty sure that the overwhelming majority of women do not associate themselves with the Feminist Zealots.

Indeed in a survey on feminism by Netmums in 2012, it found that only 1 in 7 women considered themselves to be feminists, with the youngest least likely to describe themselves as such. And in that survey, 69% of women believed feminism’s biggest fight was to reinstate the value of motherhood – compared to 32% who were concerned about the number of female politicians, and 34% who wanted more women in top boardroom jobs.




8. Die Post. Einer meiner Leser aus Österreich schreibt mir heute:

Sehr geehrter Herr Hoffmann!

Vor einigen Tagen war eine sehr interessante Diskussion in einem der letzten österreichischem Fernsehsender mit Niveau zu sehen: Feindbild Feminismus: Was will die Frau?. (Alternativer Link.)

Leider ist das Video allerdings offenbar nicht in allen Ländern zu sehen, aber vielleicht haben Sie ja die Möglichkeit, es sich anzuschauen. Oder Sie warten, bis die Sendung auf youtube auftaucht, frühere Sendungen der Serie sind dort jedenfalls zu finden.

Im Gegensatz zu anderen Diskussionen zu diesem Thema hat man es hier jedenfalls geschafft, eine ausgewogene Runde zusammenzustellen, sodass das Thema wirklich von unterschiedlichen Seiten beleuchtet werden konnte.


Ich habe keine Probleme, dieses Video zu sehen. Birgit Kelle etwa fährt in der Sendung mal wieder eine volle Attacke auf das Genderlager.

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