Mittwoch, November 02, 2016

Vermischtes vom 2. November 2016

1. Großbritanniens neue Premierministerin Theresa May unterstützt mit ihrer Regierung den Internationalen Tag des Mannes am 19. November:

"I recognise the important issues that this event seeks to highlight, including men’s health, male suicide rates and the underperformance of boys in schools, these are serious issues that must be addressed in a considered way."

This was further supported by Government Ministers with Caroline Dinenage MP, Parliamentary under Secretary of State for Women, Equalities and Early Years, who stated:

"… as parents of sons up and down the country we will all be conscious about the issues he has mentioned and the Prime Minister has mentioned."

(...) This was the first endorsement by a Prime Minister and Government in the UK.

The International Men’s Day team in the UK, said: "This welcome Prime Ministerial and Government endorsement clearly proves there is now growing acceptance and recognition of issues of inequality that affect men and boys, and, a need to take these seriously. This is a landmark moment. It gives a clear signal to both politicians and the public sector of the need to step up to the plate and ensure that practical policies and action is taken to address them.


Natürlich haben die britischen Politikerinnen auch versucht, Frauenthemen in den Weltmännertag einzuschmuggeln, wie es andersherum undenkbar wäre, aber trotzdem ist diese Verlautbarung ein weiterer Schritt nach vorne. Es hat sich offenbar gelohnt, dass britische Väterrechtler als Superhelden verkleidet immer wieder bekannte Bauwerke erklommen und den Verkehr blockiert haben. Deutschland hingegen hat Manuela Schwesig und Heiko Maas (SPD).

Bezeichnend ist auch die folgende Gegenüberstellung.

Großbritannien erklärt die Bedeutung des Weltmännertags auf diese Weise:

The theme is designed to help more people consider what action we can all take to Make a Difference by addressing some of the issues that affect Men and Boys such as:

* The high male suicide rate

* The challenges faced by boys and men at all stages of education including attainment

* Men’s health, shorter life expectancy and workplace deaths

* The challenges faced by the most marginalised men and boys in society (for instance, homeless men, boys in care and the high rate of male deaths in custody)

* Male victims of violence, including sexual violence

* The challenges faced by men as parents, particularly new fathers and separated fathers

* Male victims and survivors of sexual abuse, rape, sexual exploitation, domestic abuse, forced marriage, honour-based crime, stalking and slavery

* The negative portrayal of men, boys and fathers


Das deutsche Bundesforum Männer hingegen erklärt den Weltmännertag so:

Er thematisiert die Vielfalt von Geschlechteridentitäten und Rollenkonzepten von Männern, Vätern und Jungen sowie das Verhältnis der Geschlechter zu- und untereinander in unserer Gesellschaft.


Letztes Jahr fielen dem deutschen Bundesforum zum Weltmännertag übrigens ausschließlich Flüchtlinge ein. Deutsche Männer scheinen außer "Geschlechteridentitäten und Rollenkonzepten" keinerlei Probleme zu haben.



2. Dem britischen Telegraph zufolge ist Männerfeindlichkeit zwar "gut fürs Geschäft, aber niemals witzig". Der Artikel kritisiert einen aktuellen Werbespot:

In the space of just 30 seconds, three ‘ladies’ (the form of address the ad itself adopts) trip a male jogger, slam a café door into a man holding a smoothie, knock a phone out of a man’s hand into his coffee, cause a male waiter carrying a tray to slip and fall, thump a male diner in the head with a large handbag, and slap the hand of another (apparently) male diner trying to attract the attention of the already downed male waiter.

Without breaking a sweat. Or even noticing.

(...) None of the men in the ad, with the possible exception of the male jogger gawping at lady #1 declaiming to camera, did anything to warrant being slapped, tripped or thumped on the head. Except perhaps the crime of possessing a penis. They were all happily minding their own business. Or waiting tables.

(...) I’m not suggesting the ad should be protested or banned – though there would be with enormous kerfuffle if the genders were reversed. But I would suggest that the ad is an indication that sassy misandry, once justified as a ‘necessary corrective’ to the patriarchy and women’s subjugation, is so common these days it has become a corporate cliché.




3. In der aktuellen "Tagesspiegel"-Reihe Armer weißer Mann – das neue Feindbild?, in der bereits ein Beitrag des derzeitigen MANNdat-Vorsitzenden Thomas Walter veröffentlicht wurde, hat jetzt der Professor für Soziologie Walter Hollstein mit einem zweiten Artikel nachgelegt: Auch Männer dürfen Helden sein. Hollsteins These: Der aktuelle Trend zum "male bashing" dürfte unserer Gesellschaft nachhaltig schaden.

Bevor seine Debattenreihe aber zu männerfreundlich wird, hat der "Tagesspiegel" heute bereits einen Beitrag dagegen gesetzt, dessen Autor von einem "kollektiven Amoklauf gewalttätiger Männer" mit der "Endstation Patriarchat" und einem "globalen apokalyptischen Szenario" spricht und dagegen das Leiden der Frauen stellt. (Leidende Männer werden in diesem Weltbild marginalisiert.) Immerhin kann nach solch einem Beitrag niemand behaupten, ein "Feindbild Mann" gebe es überhaupt nicht.



4. Seit einiger Zeit steht die sogenannte Gender-Forschung unter anderem deshalb in der Kritik, weil sie Geschlechter zu "sozialen Konstrukten" reduziert. Wer Frauen und Männer anders sieht, dem wird "Biologismus" vorgeworfen, und Biologismus ist bekanntlich rechts. Jetzt fordert ebenfalls der "Tagesspiegel", der sich mit solchen Artikeln wohl bald den Vorwurf fangen wird, ein Nazi-Blatt zu sein: Die Geschlechterforschung muss die Biologie stärker zur Kenntnis nehmen, sonst wird sie in die Isolation geraten.

In dem Artikel von Hartmut Wewetzer heißt es:

Dabei sind es nicht nur Biologen oder Psychologen, die der Geschlechterforschung vorwerfen, naturwissenschaftliche Fakten zu ignorieren. Diese kontert damit, dass sie an den Tatsachen nicht zweifle, sich aber gegen deren ideologische Vereinnahmung wehre. Biologie ja, Biologismus nein, lautet die Formel.

Aber mit der immer wieder behaupteten Anerkennung biologischer Tatbestände ist es womöglich doch nicht so weit her. Das zeigt eine Studie der Soziologin Charlotta Stern von der Universität Stockholm. Im Gespräch mit Genderforschern machte die Wissenschaftlerin häufig die Erfahrung, dass man nicht an "Glaubensinhalten" rühren durfte. Immer, wenn sie ketzerische Ideen ins Spiel brachte, etwa die, dass es Ungleichheiten in den mathematischen Fähigkeiten von Männern und Frauen gebe oder dass beide Geschlechter angeborene Unterschiede in Talenten und Motivationen haben könnten, begegneten ihr finstere Blicke. Stern hatte das Gefühl, dass ihre Kollegen sich mit ihren Ansichten isolierten und in Tabus flüchteten. Doch stimmte ihre Wahrnehmung?

Die Wissenschaftlerin überprüfte ihre Annahme anhand des Grundsatzartikels "Doing Gender" von 1987. In diesem unter Geschlechterforschern viel beachteten und häufig zitierten Aufsatz von Candace West und Don Zimmerman spielt die Biologie nur eine Nebenrolle; die zentrale These ist, dass die Geschlechterrollen ("Gender") ein Ergebnis sozialen Handelns ("Doing") sind. Heute, Jahrzehnte später, gibt es etliche Studien, die in eine andere Richtung deuten, in denen für Unterschiede zwischen den Geschlechtern auch biologische und evolutionär bedingte Ursachen ausfindig gemacht wurden. Stern fragte sich, ob diese mittlerweile in der Forschung berücksichtigt wurden. Sie schaute sich für den Zeitraum 2004 bis 2014 jene Veröffentlichungen an, die "Doing Gender" zitierten und die ihrerseits viel genannt wurden.

Ergebnis der Stichprobe: Von 20 Beiträgen waren 15 "mit Scheuklappen versehen", wie Stern schreibt. Sie ignorierten biologische Geschlechterunterschiede oder spielten sie herunter, vier waren neutral und lediglich einer zog die Biologie ernsthaft in Betracht – bei der Frage, welchen Einfluss das biologische Geschlecht der Kinder auf familiäre Prozesse wie Bildungsfragen, Scheidung und die verbrachte Zeit mit den Kindern hat. Sterns Fazit lautet, dass die sozialwissenschaftliche Genderforschung ein Inseldasein führt und sich von anderen wissenschaftlichen Strömungen isoliert. Eine Vermutung, die auch andere Studien nahelegen. Die angeblich so anti-ideologische Geschlechterforschung läuft Gefahr, selbst ideologisch zu verknöchern.


Gut, dass sich ausgerechnet die Gender Studies als "anti-ideologisch" präsentieren, war wohl von Anfang ein Witz. Neu aber ist, dass fundierte Kritik an der Pseudowissenschaft "Gender" – eine Kritik, die bisher nicht zuletzt auf maskulistischen Blogs verbreitet wurde – wissenschaftlich belegt in Artikeln der Leitmedien landet. Das dürfte zwar die Mitglieder dieser Glaubensgemeinschaft nur ihrer Selbstwahrnehmung als Opfer bestärken. Der Blick von außen auf diese Sekte sollte aber immer klarer werden.

Das hier sind übrigens nur einige der neuesten Erkenntnisse darüber, wie die Biologie bei Männern und Frauen zu einem unterschiedlichen Sozialverhalten führt, statt umgekehrt.



5. Immer wieder kommt es vor, dass wissenschaftliche Untersuchungen eigentlich das Leiden von Frauen erforschen sollen, dabei aber für die Wissenschaftler überraschend zu dem Ergebnis gelangen, dass es den ignorierten Männern mindestens genauso übel geht. Paradebeispiele dafür waren viele Studien zur häuslichen sowie zur sexuellen Gewalt. Aktuell findet sich dieser Mechanismus bei einer Untersuchung über die Auswirkung von Dating-Apps:

Auf der Jahrestagung der American Psychological Association wurde in diesem Jahr eine Studie vorgestellt, die eigentlich zum Ziel hatte, zu untersuchen, welchen Einfluss Tinder auf das Selbstwertgefühl von Frauen hat. Dazu wurden 1.044 Frauen und 273 Männer, die meisten von ihnen Studierende, befragt. Es ging um Körperwahrnehmung, Objektivierung, Zufriedenheit. Zehn Prozent der Befragten waren Tinder-Nutzer.

Sie alle hatten im Vergleich zum Rest der Befragten weniger Selbstwertgefühl, ein schlechteres Körperbild und fühlten sich nicht mehr als Person wahrgenommen. Den Männern ging es dabei noch deutlich schlechter als den Frauen: "Obwohl Vorgaben von Körperbildern hauptsächlich auf Frauen gemünzt sind, legen unsere Ergebnisse nahe, dass Männer davon genauso negativ betroffen sind, wenn sie dieses soziale Netzwerk nutzen", erklärte Jessica Strübel, eine der Autorinnen der Studie.


Die Autorin des verlinkten Artikels kann ihre Häme nur mühsam unterdrücken und phantasiert, aufgrund ihrer äußerlichen Erscheinung abgewertet zu werden, wäre für Männer deshab besonders schlimm, weil es für diese, anders als für Frauen, eine völlig neue Erfahrung darstellen. Ich habe über diese angeblich so neue Erfahrung bereits vor 15 Jahren in meinem Buch "Sind Frauen bessere Menschen?" geschrieben, meine Quellen waren ihrerseits mehrere Jahre alt. Es interessiert sich nur kaum jemand für dieses Problem, wenn es Männer trifft.



6. In ähnlicher Weise behaupte feministisch geprägte Medien häufig, die Medizin sei "männerzentriert", und Frauenleiden würden nicht ausreichend berücksichtigt. Dass dergleichen umgekehrt auch möglich ist, wird gar nicht erst in Betracht gezogen. Aktuell jedoch berichtet Spiegel-Online über ein Hilfsprojekt für demenzkranke Männer:

Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft geht davon aus, dass in Deutschland 1,6 Millionen Menschen an Demenz erkrankt sind. Fast 70 Prozent davon sind Frauen. Viele Angebote sind eher für weibliche Teilnehmer ausgelegt. Deshalb richtet sich der "Männerschuppen" an diejenigen, "die keine Kaffeekränzchen, Stuhlkreise, bunte Tücher und Duftlampen mögen", wie es in der Beschreibung heißt. Initiiert hat ihn Hansjörg Schaude vom Sozialpsychiatrischen Dienst für alte Menschen im Kreis Esslingen. (...)

Ein Bekannter hatte Schaude von sogenannten Men's sheds in Australien erzählt. Das sind Treffpunkte für Männer, die in der eigenen Wohnung keinen Platz für einen Werkraum haben. Das gemeinsame Arbeiten wird dort vom Gesundheitsministerium gefördert - die soziale Integration soll sich positiv auf das Wohlbefinden auswirken. Schaude fand solche Treffpunkte für Demenzpatienten ideal.

"Demenz macht es schwer, Neues zu lernen, aber die Tätigkeiten hier haben die Männer ein Leben lang eingeübt." Die Teilnehmer streichen etwa Möbel oder flicken Fahrradreifen. "Das Erlebnis stärkt ihr Selbstbewusstsein."


Der Leser, der mich auf diesen Artikel aufmerksam machte, merkt ironisch an:

Wenn es Demenzkranken hilft, Tätigkeiten nachzugehen, die sie ihr Leben lang gewohnt waren, und Frauen sich daher vor allem mit Kaffeekränzchen und Duftlampen beschäftigen, Männer dagegen mit handfester Arbeit, dann dürfte das wohl ein bezeichnendes Licht darauf werfen, wer aller feministischen Propaganda zum Trotz die wahren Leistungsträger der Gesellschaft sind.


Genderama distanziert sich von dieser Beobachtung natürlich in der gebotenen Schärfe.



7. In der "taz" berichtet Anna Klöpper über die Feministin Anne Helm, die sich 2014 in Dresden mit entblößter Brust fotografieren ließ, auf der "Thanks Bomber Harris" zu lesen war. (Arthur Harris war dafür verantwortlich, dass die britische Luftwaffe deutsche Städte im Zweiten Weltkrieg einem Flächenbombardement ausgesetzt hatte.) Inzwischen engagiert sich Helm bei der Berliner Linken für politische Zensur und konnte mit den rot-grünen Koalitionspartnern eine schnelle Einigung erzielen:

Konkret soll auf allen Werbeflächen in Berlin "der Ausschluss von sexistischer Werbung" eine "harte Vergabebedingung", sprich: verboten, sein. Es gehe dabei nicht grundsätzlich darum, keine Nacktheit mehr zu zeigen, sagt Anne Helm, die für die Linksfraktion das Thema in den Koalitionsrunden mit verhandelt hat. Denn Sexualität sei ja nicht gleich Sexismus. "Es geht um Werbung, in der Frauen zu Objekten herabgewürdigt werden oder wo die klassischen Mann-Frau-Stereotypen verbreitet werden", sagt Helm. "Und das kann auch eine reine Textanzeige sein."


Wie Klöpper weiter berichtet, gebe es ein solches Verbot bereits im Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg. Dort wurde eigens eine Arbeitsgemeinschaft eingerichtet, die Beschwerden von Bürgern gegen "sexistische" Reklame prüfen solle. Die Zahl der seitdem eingegangenen Beschwerden: null.

Anne Helm indes schreckt diese Erfahrung keineswegs ab:

"Wenn ich durch die Stadt laufe, sehe ich so viel sexistische Werbung, da muss die Politik Verantwortung übernehmen – da können wir nicht nur AktivistInnen die Arbeit machen lassen."


Auch die Arbeitswelt möchte Helm gerne stärker regulieren:

Jede zweite Lehrstelle in den technischen Berufen soll demnach an eine Bewerberin vergeben werden. Ein Teil der landeseigenen Betriebe habe so eine Regelung bereits, aber nicht alle, sagte die Linken-Politikerin Anne Helm am Sonnabend.


Auch der Tagesspiegel berichtet über das rot-rot-grüne Regierungsprogramm für Frauen und Gleichberechtigung, an dem Helm mitwirkt:

Ein Schwerpunkt der künftigen Landesregierung werde die Gleichberechtigung der Frauen in der Arbeitswelt sein, versprach die Linken-Abgeordnete Anne Helm. Die landeseigenen Betriebe sollten dabei eine Vorbildfunktion einnehmen. Dort wolle man den Frauenanteil unter den Beschäftigten sichtbar erhöhen und auch Stellen für weibliche Auszubildende in jenen Betriebsbereichen vorhalten, in denen Frauen unterrepräsentiert sind. (...) Die Zahl der Zufluchtswohnplätze für Frauen, die Opfer häuslicher Gewalt werden, wollen SPD, Linke und Grüne aufstocken.


Die Kommentare unter dem Artikel sind deutlich ablenend – und immer wieder personenbezogen:

Als ich den Namen Anne Helm gelesen habe, habe ich aufgehört den Artikel weiter zu lesen (...). Wer sich jetzt z.B. auf Oettinger stürzt, sollte (ohne dass ich damit dessen Kommentare verteidige) mal ganz stille sein, wenn er jetzt diese Dame in der Partei hat oder mit ihr zusammenarbeitet.


Gilt das jetzt nur für Berufe, in denen Frauen unterrepräsentiert sind (weil sie möglicherweise keine Lust auf Müllabfuhr haben), oder ist das auch für Männer von Bedeutung? Da bin ich nämlich bei einem Thema, das mich seit Jahrzehnten beschäftigt: der Anteil an Grundschullehrern ist viel viel viel zu gering! Noch nie gab es so viele Kinder, die ohne Papa aufwachsen und oft erleben sie in der Familie und in der Schule nur Frauen als Ansprechpartner. Das reicht aber nicht für eine ausgeglichene vollumfängliche Persönlichkeitsentwicklung, in der auch Widersprüche aufgearbeitet werden sollten!


Was ist aber mit den Tätigkeiten, in denen Männer unterrepräsentiert sind? Werden da jetzt auch mehr Stellen für Männer oder männliche Auszubildende vorgehalten? Wenn dies nicht geschieht, wurde nicht die "Gleichberechtigung für Frauen" beschlossen, sondern die Bevorzugung von Frauen und die Benachteiligung von Männern beschlossen.


Anne Helm verhandelt für die Linke? Ernsthaft? Die Bomber Harris Apologetin? Unfassbar!


Die Ignoranz dieser jungen Dame erstaunt mich nicht. Aber dass sie von der LINKEN dennoch übernommen wurde, diese Ignoranz hätte ich denen nicht zugetraut. Sehr schade.


Denn was da so intellektuell aus der LINKEN kommt, hat durchaus das Potential dazu, Wähler von dieser Partei wegzutreiben.


Ja, wofür [Anne Helm] kompetenzbezogen eigentlich steht, erschließt sich wohl keinem. Dass sie von den "Linken" als Teil ihrer Piraten-Aufsaugung auf die nächste Karrierestufe gehievt wurde, werde ich dieser Partei und allen, die mit ihr zusammenarbeiten, über lange Zeit nicht verzeihen.




8.
Die Reform des Sexualstrafrechts hat den Bundesrat passiert, trotz Kritik zahlreicher Experten. Was sagt das über die Gesellschaft, die sich diese Regeln auferlegt, und wie kann es sie verändern?


Die Legal Tribune hat hierzu die Professorin für Strafrecht Elisa Hoven und den Bundesrichter Thomas Fischer interviewt. Einige Auszüge aus dem Gespräch:

Thomas Fischer: Ich sag’s mal mit den – öffentlichen - Worten einer leitenden Mitarbeiterin des BMJV: Von feministischen Verbänden und Interessengruppen wurde die mediale Stimmung zielgerichtet so ausgenutzt, "dass sich keiner (in den Fraktionen) mehr traute, Widerstand zu leisten". Eine wahrlich bemerkenswerte Grundlage für einen legislatorischen "Paradigmenwechsel"!


Elisa Hoven: Ich selbst denke auch feministisch und halte diese Reform trotzdem für falsch. Denn die an sich sehr legitimen Anliegen werden oft zu einseitig vertreten, ohne sich über mögliche Konsequenzen Gedanken zu machen. Zum Beispiel ist das Risiko von Falschbeschuldigungen im Sexualstrafrecht ein sehr reales. Solche Probleme zu ignorieren ist falsch und führt letztendlich auch zu schlechten Gesetzen.


Thomas Fischer: Es gibt natürlich ein Problem mit dem so genannten Feminismus. Da gibt es einige hoch ideologisierte Kampagnen und Seilschaften, die in der Lage sind, auf der Grundlage einer allgemeinen Vorwurfsmoral unsinnige Dinge durchzudrücken, ohne dass noch ein rationaler Widerstand entgegengesetzt werden kann. (...) Das ist eine Moralisierung des Rechts, die wir zum Beispiel auch im Bereich von Pornografie oder Hate-Speech sehen, allerdings in einer außerordentlich starken Ausprägung.


Elisa Hoven: Nach dem neuen Recht ist die Grenze zwischen Verführen und Vergewaltigen fließend. Sexualität unter einen Generalverdacht zu stellen und derart reglementieren zu wollen, finde ich sehr schwierig. (...) Ich war gerade an einer amerikanischen Universität und die Stimmung, die ich dort erlebt habe, hat mir Sorgen gemacht. In jeder möglichen Grenzüberschreitung wird dort gleich eine Sexualstraftat vermutet. Natürlich gibt es schreckliche Ereignisse, vor denen Frauen geschützt werden müssen. Aber auch für die Männer ist es eine erhebliche Belastung, wenn man bei jeder Begegnung strafrechtliche Konsequenzen befürchten muss. Das Verhältnis zwischen den Geschlechtern scheint mir dort sehr angespannt zu sein.




9. In dem Beitrag Ob unschuldig oder nicht, ist nachrangig auf Telepolis beschäftigen sich Alexander und Bettina Hammer mit dem Thema Falschbeschuldigungen

Die Konsequenzen, die ein zu Unrecht wegen einer Sexualstraftat bezichtigter Mensch zu erwarten hat, beginnen ab dem Moment, ab dem die Beschuldigung ausgesprochen wird. Wie bei der Büchse der Pandora ist es danach nicht mehr möglich, diese Folgen rückgängig zu machen. (...) Selbst nach einer Einstellung des Verfahrens oder einem Freispruch ändert sich das Leben nicht automatisch wieder zum Guten weil schlichtweg viele Menschen annehmen, ein Beschuldigter sei nun einmal schuldig und ein Freispruch aus "Mangel an Beweisen" letztendlich kein Grund dafür, dass er unschuldig ist.

(...) Der Verlust von Freundschaften (beileibe nicht nur jene virtuellen Freundschaften per Facebook), die Abneigung durch Bekannte oder Verwandte, gekündigte Arbeitsverhältnisse oder fehlende Anfragen bei Freiberuflern oder Selbständigen, ein Stigma insbesondere auch im Hinblick auf die Partnerfindungsmöglichkeiten oder den Umgang mit Frauen bzw. Kindern (im Fall Kinderpornographie beispielsweise), das sich langfristig hält, Angst und Panik im Umgang mit anderen ... all dies sind Folgen von Falschbeschuldigungen, die auch bedeuten, dass die Gesellschaft hier umdenken muss - genau wie die Medien, die bereitwillig an Vorverurteilungen mitarbeiten.

Ein Beitrag dazu wäre, dass die Ermittlungen weitgehend sensibel vor sich gehen. Auch müssten jene, die die Ermittlungen miterleben, bereit sein, nicht sofort auf Abstand zu Beschuldigten zu gehen oder ihrem Wunsch nach schneller Informationsweitergabe nachzugeben. Der direkte Dialog (und nicht das reden über jemanden) muss dabei im Vordergrund stehen und es muss möglich sein, auch eigene Überzeugungen zu hinterfragen. Davon aber ist man weit entfernt.




10. Bei einem Hamburger Prozess zur sexuellen Übergriffen in der letzten Silvesternacht kam es zu drei Freisprüchen. Offenbar hatte sogar die Polizei selbst das angebliche Opfer der sexuellen Belästigung zu einer Falschbeschuldigung angestiftet:

In dem Verfahren wegen sexueller Nötigung und Beleidigung kritisierte die Vorsitzende Richterin nach Angaben eines Gerichtssprechers die Ermittlungsbehörden scharf. Bei der Vernehmung der betroffenen Frau seien schwere Fehler gemacht worden.

Die 18-Jährige habe sich vor der ersten Vernehmung bei der Polizei Bilder eines Fotografen anschauen können, die die Geschehnisse an der Reeperbahn und der Großen Freiheit dokumentierten. Erst nachdem dadurch die Wiedererkennungsleistung des Opfers verfälscht worden sei, sei die Frau befragt worden, sagte der Gerichtssprecher.

Eine Kriminalbeamtin hatte ihr demnach in der Vernehmung unterstellt, sie wisse, dass einer der Männer Frauen betatscht habe. Doch dies habe nicht der Wahrheit entsprochen. (...) Die "Hamburger Morgenpost" zitiert die Richterin mit den Worten: "Die Polizei wollte durch den öffentlichen Druck und auch den der Medien und der Politik unbedingt Ermittlungserfolge sehen."

Doch auch unabhängig von den Ermittlungspannen bestehen Zweifel an der Schuld der Männer. Mindestens einer der drei nun Freigesprochenen sei erst dann auf Videoaufnahmen zu sehen gewesen, nachdem das Opfer den Tatort bereits verlassen hatte, sagte der Gerichtssprecher. Auch bei den beiden anderen Angeklagten habe es "starke Anhaltspunkte" gegeben, dass sie nicht an dem Übergriff beteiligt waren.


Weiter heißt es in dem Spiegel-Online-Artikel:

Die Männer aus Marokko, Tunesien und dem Iran erhalten für ihre Zeit in Untersuchungshaft eine Entschädigung von 25 Euro pro Tag, insgesamt jeweils rund 4600 Euro.


"Rund 4600 €" bedeuten bei einem Tagessatz von 25 € jeweils 184 Tage, die die nun Freigesprochenen in U-Haft verbringen mussten. Eine wahrhaft großzügige Entschädigung für ein halbes Jahr Freiheitsberaubung, in dem man obendrein noch als Sexverbrecher am Pranger stand.

Aber wie heißt es doch so schön in feministischen Kreisen? Falschbeschuldigungen sind äußerst selten, lassen sich schnell wieder ungeschehen machen, und im schlimmsten Fall haben Männer halt eine kleine berufliche Auszeit und ein paar gekündigte Facebook-Freundschaften zu erdulden ...



11. "Mindestens drei" dänischen Flüchtlingshelferinnen wird vorgeworfen, schutzsuchende Jungen sexuell missbraucht zu haben:

The radio station reported that a female employee’s sexual acts with underage asylum seekers were both photographed and recorded on video. The material shows the woman having oral sex with at least one asylum seeker and full intercourse with one of the boys.




12. Ein Gastartikel auf Alles Evolution stellt Liana Kerzner vor, die Feministin und trotzdem für Gleichberechtigung ist.



13. Dieser Tage hatte Genderama einen Beitrag verlinkt, dem zufolge die Entwicklung einer Pille für Männer wegen der vielen Nebenwirkungen abgebrochen werden musste. Wie so oft, wenn Männer in irgendeiner Form leiden, löste das bei vielen Frauen vor allem Heiterkeit aus. ECHTE gesundheitliche Probleme erleiden offenbar nur Frauen, Männer sind in solchen Fällen Jammerlappen oder Weicheier. Die News-Website Heatstreet weist deshalb darauf hin, dass einige Nebenwirkungen des Medikaments ernstzunehmen sind:

Of the 320 participants, one guy was rendered infertile by the treatment – four years after finishing the injections he had not recovered a normal sperm count. A total of eight men (2.5% of the study) were not back to "normal sperm counts" a year after they stopped the shots (...).

(...) Add in the fact that the contraceptive is 96% effective – i.e. about one in twenty couples still end up with an unplanned baby – and perhaps it is reasonable that the scientists developing the treatment take another look after all.




14. In der Endphase des US-Wahlkampfs versuchten die sogenannten Demokraten immer mehr den Eindruck zu erzeugen, dass es sexistisch sei, nicht für Hillary Clinton als nächsten Präsidenten zu stimmen. So forderte jetzt Barack Obama männliche Wähler auf, vor der Stimmabgabe über Sexismus nachzudenken. Der Filmemacher Michael Moore erklärte, nach dem kurz bevorstehenden Sieg Clintons sei die zehntausendjährige Herrschaft der Männer vorbei. Es bleibt Frauen wie der Journalistin Katherine Timpf vorbehalten, zumindest einen Teil von Clintons vermeitnlichem Engagement gegen Sexismus zu zerpflücken:

Tuesday morning, Hillary Clinton’s campaign tweeted out information about her own plan for closing the gender wage gap, complete with the following caption:

"Donald Trump’s equal pay plan for women: ‘You’re gonna make the same if you do as good a job.’"

OMG. Horrifying!

Oh, wait . . . isn’t making the same amount of money for doing the same job the absolute definition of equal pay? Yes. Yes it is. So what the hell is the problem?

(...) Now, if you click on the link in the tweet, the campaign does provide some statistics as "proof" that Donald Trump would be a disaster in terms of equal pay. For example: His campaign pays women less than men. That could be fair criticism — if Clinton Foundation leadership hadn’t had a gender pay gap so large that campaign staff was worried about journalists noticing it, and if, during her time as Secretary of State, Clinton didn’t pay women 72 cents for every dollar it paid men, according to a report by Washington Free Beacon.

But the most shocking thing about this tweet isn’t even the hypocrisy of the statistics in the accompanying release. It’s that the campaign actually shared Trump’s "you’re gonna make the same if you do as good a job" as if it were some kind of damagingly sexist statement.

(...) Trump is saying he wants women to make the same amount of money as men for doing the same work. How is that a bad thing? Ideologically speaking, that seems to me like the perfect goal. If that isn’t what women should want, then what should it be? More pay for doing work that isn’t as good? A "just because you’re a woman" bonus? Giving excessive special treatment to women simply because they’re women seems more patronizing than "feminist" to me, but the fact that Clinton’s campaign was so triggered by the "you’re gonna make the same if you do as good a job" quote seems to suggest it advocates precisely that.




15. In Australien ist ... nein, ausnahmsweise nicht ein bestimmter Film, sondern der "Movember" ein Thema:

As the sun rose over Bondi Beach this morning, 191 pairs of shoes lay on to sand to symbolise the Australian men who died by suicide this past month.

It also marked the first day of Movember, a global awareness month which shines a light on men’s health issues including mental health, prostate and testicular cancer.


Hier geht es weiter.



16. Wir bleiben in Australien: Dort ist die erste Firma dabei, einen eigenen Coworking Space einzurichten, der exklusiv Männern vorbehalten sein soll. In einem Artikel, der von kontinuierlichem Geätze gegen dieses Konzept durchsetzt ist, heißt es:

Nomadic Thinkers has the backing of six investors and will operate through a "hybridised co-working model with a gym space." Membership of the space and the gym is open only to men. The founders have acknowledged that the creation of a gender-restricted co-working space “is bound to ruffle some feathers.”

A number of networking events run specifically for women have operated for a while in Australia’s notoriously male dominated startup scene and this year the first woman only co-working space was established in Perth. This latest offering is the first time a co-working space has been established to cater specifically to men.

(...) The Nomadic Thinkers founders are currently in lease negotiations and the plan is to open up the space in January next year. Initially it will feature just a co-working space, cafe and a gym but "down the road we’re hoping to get a barber and a physio," Monaghan says.

(...) Monaghan told Junkee that there were "a couple of things that got us to this point." “We’d been working in coffee shops and at home and it wasn’t that conducive to working,” Monaghan said. "We both had a mate who ended up in a violent situation with his wife. He pushed his wife over."

According to Monaghan, domestic violence is an issue that "stems from depression in many cases".

"Depression and suicide result from a lack of social support and community. Having a space where they [men] can be men is more of a preventative measure," Monaghan said. "Healthy, happy men don’t hit their wives."

(...) Monaghan told Junkee that women would be able to access the front section of the space, including the cafe and meeting rooms, but would not be allowed into the actual working space. So far they’ve received forty applications for membership.

"We live in a stoic culture," he said. "As guys in Australia we’re told to suck it up. When women are around we have trouble being vulnerable. We’re helping men who are professional. It’s a healthy environment for men."

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