Freitag, Oktober 14, 2016

Vermischtes vom 14. Oktober 2016

1. Gestern Abend strahlte die SWR-Landesschau den siebenminütigen Beitrag Sandra Hermann hilft männlichen Opfern von häuslicher Gewalt aus. Die darin vorgestellte Stuttgarter Psychologin ist als ehrenamtliche Beraterin für männliche Opfer von häuslicher Gewalt beim Männerberatungsnetzwerk tätig und hat auch mehrere Beiträge für die Website von MANNdat erstellt. Auch bei Deutschlands erstem ganzheitlichen Genderkongress, der letzten November in Nürnberg stattfand, war Sandra Hermann zu Gast.

Die SWR-Website verweist auf weitere Sendebeiträge zur weiblichen Gewalt und Sandra Hermanns Bachelorarbeit "Männer sind Schweine" über misandrische Diskurse und die Auswirkungen solcher negativer Geschlechtsstereotypen auf Jungen und Männer.

Das Interview ist so verlaufen, wie ich es Sandra vor der Sendung prophezeit hatte: Journalisten stellen bei diesem Thema, sobald sie es überhaupt einmal entdeckt haben, eigentlich immer ganz ähnliche naheliegende Fragen. Ich freue mich sehr darüber, dass das mediale Interesse an diesem maskulistischen Kernanliegen weiter wächst und wir immer mehr Mitstreiter haben, die bereit sind, zu solchen Themen vor die Kamera zu treten.



2. Auf Telepolis veröffentlichte Stephan Schleim gestern unter dem Titel Sexuelle Gewalt: Neue Studien belegen geringe Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Opfern einen neuen Artikel zur einseitigen Berichterstattung über sexuelle Gewalt in den Medien. Ein Auszug:

Medien und Politik zeichnen ein einseitiges wie eindeutiges Bild: Opfer sexueller Gewalt sind vor allem Frauen. Männer werden in der Regel als Täter dargestellt. Neue Studien widerlegen dieses Bild deutlich. Bei Untersuchungen in Chile und der Türkei gab es kaum Unterschiede bei den Opfererfahrungen zwischen den Geschlechtern. Im europäischen Vergleich zeigten sich 32% der Frauen und 27% der Männer betroffen von sexueller Gewalt. Es ist höchste Zeit, dass Medien und Politik ihr falsches Bild korrigieren.


Bei seiner Analyse der Männer-sind-Täter-Propaganda in den Medien wendet Schleim ein zentrales Argument der Feministinnen und Genderisten gegen diese selbst:

Positionen von feministischer Seite und auch der Gender-Theorie merken an, dass die Art und Weise, wie wir über die Welt reden, Folgen für unser Denken und Handeln hat. Das gilt natürlich nicht nur dann, wenn Frauen oder Minderheiten benachteiligt werden.

Durch das ständige Wiederholen der Denkmuster Opfer-sind-Frauen und Täter-sind- Männer entstehen nämlich irgendwann die umgekehrten Stereotypen: Frauen sind Opfer und Männer sind Täter (...).

Was bleibt aber in den Köpfen der Menschen davon hängen? Der "Trial by Media", der Prozess in den Medien, ist spätestens seit Mitte des 20. Jahrhunderts als Propagandamittel zur Beschädigung des Ansehens einer Person bekannt. (…)

Daher ist davon auszugehen, dass auch die Berichte über sexuelle Gewalt Wahrnehmung, Erleben und damit auch die Beziehungen von Frauen und Männern beeinflussen. So war die Verabschiedung der großen Sexualstrafrechtsreform vom 7. Juli 2016 im Rahmen der Nein-heißt-nein-Kampagne durch zahlreiche Falschdarstellungen geprägt.


Schleims bissiges Fazit: Die Neigung sämtlicher politischer und gesellschaftlicher Institutionen bis hinauf zum Generalsekretär der UNO, sich als "weiße Ritter" zu präsentieren, Gewalttaten gegen Männer stur zu ignorieren und sich an der feministischen Männer-sind-Täter-Frauen-sind-Opfer-Propaganda zu beteiligen, bedeutet im Grunde eine Einladung zur Gewalt gegen Männer. Dies macht er deutlich, indem er an einem Statement des UN-Generalsekretärs anknüpft, das folgendermaßen lautete: "Es gibt eine universale Wahrheit, die in allen Ländern, Kulturen und Gemeinschaften gilt: Gewalt gegen Frauen ist niemals akzeptabel, niemals entschuldbar, niemals tolerierbar." Stephan Schleim merkt dazu an:

Diese Aussage ist nicht nur falsch - man denke bloß an Notwehr oder Gewalt auf Verlangen -, sondern vor dem Hintergrund schwer nachvollziehbar, dass die Vereinten Nationen für alle Menschen da sind und sich die Gleichberechtigung von Frauen und Männern zum Ziel gesetzt haben. Der UN-Generalsekretär hätte schlicht Gewalt gegen Menschen verurteilen können.(…)

Die unzutreffende Aussage Ban Ki-moons wirft umgekehrt die Frage auf, wieso und unter welchen Umständen Gewalt gegen Männer gerechtfertigt ist. Vielleicht wenn sie für politische Führer ihr Leben aufs Spiel setzen und schwer traumatisiert von sogenannten humanitären Einsätzen zurückkommen?

Ganz analog zum Generalsekretär der Vereinten Nationen reagierte der Parteivorsitzende der Linkspartei Bernd Riexinger vergangenen Mai, als Sahra Wagenknecht wegen umstrittener Äußerungen zur Flüchtlingspolitik eine Torte ins Gesicht bekam: Er sagte, Gewalt gegen Frauen sei nicht zu tolerieren. Heißt das im Umkehrschluss, dass Gewalt gegen Männer im Allgemeinen oder Torten in Riexingers eigenes Gesicht im Speziellen sehr wohl zu tolerieren sind?




3.
Die amerikanische Duke University will Männer entgiften, um dem Machotum auf dem Campus den Garaus zu machen. Sie meint es offenbar ernst.


Auch die Frankfurter Allgemeine hat dieses Thema entdeckt.

Natürlich bleibt die feministische Indoktrination an Universitäten längst nicht mehr auf die USA beschränkt:

Victorian students will be taught about "male privilege" and how "masculinity" encourages "control and dominance" over women, as part of a mandatory new school subject aimed at combating family violence.


Die radikalfeministische These von Männlichkeit als Ursache familiärer Gewalt ist in Australien also Teil des Lehrplans geworden. Die Notwendigkeit einer Frauenquote übrigens auch:

By Years 11 and 12, students are asked to examine their privilege and ways that "equity" can be encouraged, such as catch-up programs, special benefits or entitlements for those who are not considered privileged.




4.
Das Conne Island im Leipziger Stadtteil Connewitz ist ein linkes Kulturzentrum und, neben der Roten Flora in Hamburg, eines der bedeutendsten linken Zentren der Republik. Der "Eiskeller", wie er in der Szene genannt wird, hat ein Problem: Frauen, die sich nicht mehr zu Partys trauen; sexuelle Übergriffe auf eigenen Veranstaltungen, immer wieder. Was dieses Problem nicht kleiner macht: Diejenigen, die es verursachen, sagen MitarbeiterInnen, seien derzeit in erster Linie Geflüchtete und Migranten.


Über dieses Problem berichtet Martin Kaul in der Berliner "taz". Er hat auch mit einer der betroffenen Frauen gesprochen, mit Laura:

Sie komme nur ab und an zu Partys hierher, sagt sie, vielleicht fünfmal in den letzten Monaten. "Aber jedes Mal bin ich auch bedrängt worden von Männern, die meine Sprache nicht sprechen. Das sind penetrante Typen, die nicht ablassen."

Hat Laura diese Vorfälle gemeldet? "Nein", sagt sie, "das habe ich nicht." Warum nicht? "Ich wollte den Männern den Abend nicht versauen. (...) Das sind, denke ich, oft traumatisierte Männer aus patriarchal geprägten Gesellschaften, die noch lernen müssen, sich hier zurechtzufinden."


Großartig. Pauschalisierende Abwertungen gegen weiße Männer sind "taz" & Co. immer wieder gerne einen Hetzartikel wert. Kommt es aber zu ganz konkreten Zudringlichkeiten von bestimmten Männern mit migrantischem Background, möchte frau die betreffenden Kerle bei ihrem Treiben nicht behelligen.

Es gibt vielleicht einen Grund dafür, dass vielen Frauen nicht wohl dabei ist, das Thema zu problematisieren. Ein Mitarbeiter sagt: "Wir wollen ein Arschloch rausschmeißen, weil er ein Arschloch ist, und andere Gäste schreien uns an, wir seien Rassisten." Eine Mitarbeiterin sagt: "Du kannst das Problem nicht lösen, ohne rassistisch zu wirken."


Aber ist es nicht gerade rassistisch, wenn man es von der Herkunft eines Menschen abhängig macht, wie man mit ihm umgeht? Nein, vermutlich ist es wie bei uns Männerrechtlern: Sobald wir auf politisch unerwünschte Weise Sexismus anprangern, erklärt man uns selbst zu Sexisten. Übergriffigkeiten von Migranten zu benennen ist in der Linken offenbar genauso pfui wie über den Sexismus von Frauen zu sprechen.

Natürlich ist es eine Herausforderung, dass radikal Rechte mit diesen Themen ihr ganz eigenes Süppchen zu kochen versuchen. Deshalb kann versuchtes Totschweigen für Linke aber noch lange nicht der richtige Weg sein, mit solchen Problemen umzugehen.



5. Die Schauspielerin Priyanka Chopra ist betrübt darüber, dass der Feminismus ein so schlechtes Image habe. Viele Menschen würden diese Ideologie bedauerlicherweise mit Männerhass verwechseln, was aber natürlich mit der Wirklichkeit nichts zu tun habe.



6. Ein neues Interview mit Cassie Jaye steht online. Bei der Filmvorführung von "The Red Pill" in Los Angeles stehen möglicherweise bereits Proteste bevor. Cassie Jaye hofft, dass diese Proteste eine Möglichkeit bieten, die verschiedenen Lager miteinander ins Gespräch zu bringen. Darüber hinaus hofft sie, dass ihr Film dazu beitragen wird, die verzerrende Darstellung der Männerrechtsbewegung in den Massenmedien aufzubrechen und eine konstruktivere Diskussion herbeizuführen.

Zu Beginn ihrer Beschäftigung mit der Männerrechtsbewegung habe sie sich in einer Gegenreaktion noch weiter dem Feminismus angenähert und feministische Unterstützung gesucht, um die Argumente der Männerrechtler zu widerlegen. Das sei aber letztlich gescheitert. Sie sieht eine ähnliche Reaktion bei feministischen Zuschauerinnen des Films voraus. Sich als einziges Opfer im Geschlechterverhältnis zu fühlen, gebe einem das Gefühl größerer Sicherheit sowie auf der Seite des Guten zu stehen. Die größte Motivation, den Feminismus zu hinterfragen, sei dadurch entstanden, wie sehr männerpolitische Anliegen abgetan und totgeschwiegen werden. Jeglicher Versuch, diese Anliegen einzubringen, gelte inzwischen als Hate Speech.

Manche Feministinnen, die den Film gesehen hätten, fühlten sich getriggert, andere reagierten mit folgenden Worten: "Ich muss das erst mal reifen lassen. Vieles davon ist neu für mich und hat mir sehr die Augen geöffnet. Ich sehe die Geschlechterdebatte jetzt auf neue Weise."

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