Freitag, September 09, 2016

Vermischtes vom 9. September 2016

1.
Der Mädels-Abend ist bereits in vollem Gange und die Schnulze im Fernsehen läuft auf ihren dramatischen Höhepunkt zu. Die vier Frauen halten sich gegenseitig an den Händen und fiebern mit, wie die hübsche Frau im Film ihrem Mann die ganz große Szene macht. Als sie dem Kerl dann plötzlich eine Ohrfeige verpasst, bricht kreischender Jubel auf dem Sofa aus.

Und während die eine gar nicht schnell genug zurückspulen kann, um den Spaß noch einmal zu erleben, greifen die drei anderen Frauen beherzt zu den Süßigkeiten auf dem Tisch vor ihnen. "Immer ein Grund zu feiern", verkündet zum Abschluss eine gut gelaunte Stimme aus dem Off.

Sandra Hermann versteht zwar die Pointe des Werbespots, das Lachen fällt ihr dennoch schwer. Man stelle sich eine Gruppe Männer vor, die grölt, wenn eine Frau im TV eine gewischt bekommt, gibt sie zu bedenken: "Würden wir denn auch lachen, wenn es anders herum wäre?"

Für die Psychologin aus Pfullingen ist das Video nur einer von vielen Belegen dafür, dass in der Öffentlichkeit Gewalt gegen Männer oft als akzeptabel dargestellt wird. In ihrer täglichen Arbeit erlebt sie, dass Männer nicht selten unter körperlicher und psychischer Gewalt leiden, die sich meistens in den eigenen vier Wänden abspielt.


Hier geht es weiter mit dem Artikel Markus Hehns über die sympathische Männerrechtlerin Sandra Hermann, die ich auf dem Genderkongress in Nürnberg näher kennenlernen durfte.



2. Die Debatte um die Sexismusvorwürfe gegen die Hilfsorganisation PLAN geht weiter. Gestern hat der Männerrechtler Ludger Pütz ("Max Kuckucksvater") einen Offenen Brief mit einigen konkreten Fragen an diese Organisation online gestellt.



3. Für seinen Artikel Why I'll Never Date a Feminist wird der Publizist Dave Hon mit Hassattacken auf den "sozialen" Medien unter Beschuss genommen. In der Regel versucht man ihn mit dem Tenor lächerlich zu machen: Es sei doch offenkundig, dass jene überlegene Gruppe Frauen, die Feministinnen seien, einen Typen wie ihn, der nicht aussieht wie Brad Pitt, sowieso nicht daten würden, und mit seiner Einstellung sei er zu einem Leben als einsamer Loser verdammt – Attacken also, die mit genau jenem ungezügelten Narzissmus strahlen, der feministinnen immer wieder vorgeworfen wird. Dave Hon indes reagiert auf diese Attacken mit bemerkenswerter Souveränität.



4. Nachdem Donald Trump Hillary Clinton attestierte, keine präsidiale Erscheinung zu sein, werfen Clinton und ihre Tochter Chelsea Trump und der republikanischen Partei mal wieder Frauenfeindlichkeit vor.

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