Donnerstag, Juni 09, 2016

Vermischtes vom 9. Juni 2016

1. Wie die Rheinische Post berichtet, will die FDP-Fraktion im nordrhein-westfälsichen Landtag heute zu einer Klage vor dem Landesverfassungsgericht gegen die neue Dienstrechtsreform von Rot-Grün auffordern:

Das Gesetz, das die Regierungsparteien heute im Plenum beschließen wollen, soll den Frauenanteil in den Führungspositionen des Landes schneller als bislang erhöhen. Vorgesehen ist, dass Frauen künftig sogar dann gegenüber Männern bevorzugt werden, wenn sie schlechter qualifiziert sind. FDP-Fraktionsvize Ralf Witzel sagte der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Donnerstagausgabe): "Beamtenrecht und Leistungsprinzip werden auf den Kopf gestellt, wenn nun eine schlechter qualifizierte Frau einem besser qualifizierten Mann vorgezogen wird. Der Verfassungsgerichtshof muss diese ideologisch motivierte Männerdiskriminierung stoppen."




2. Das Soziologie Magazin stellt die Comics von Nadja Hermann ("Erzählmirnix") als Form der Gesellschaftsanalyse vor. Im Interview berichter Hermann über ihre Leserschaft:



Es sind fast genau 50 Prozent Männer und 50 Prozent Frauen, mit einem Schwerpunkt in der Altersgruppe zwischen 20 und 40. Darunter sind Feministinnen und Männerrechtler, Linke und eher Konservative – wobei ich letztere durchaus bewundere, denn weil ich selbst meist sehr linke politische Einstellungen habe, ist da sicher ein Ungleichgewicht.


Mitunter komme es wegen ihrer Comics auch zu Shitstorms im Netz:

Offenbar hat sich jemand durch meinen Blog gearbeitet und alle Comics zusammengesucht, in denen ich Feminismus kritisiere oder Männerfeindlichkeit aufs Korn nehme. Das wurde dann als anonyme Liste herumgereicht, warum man mir als "Antifeministin/Sexist" nicht folgen oder meine Comics teilen soll. Im Endeffekt hat sich dadurch meine Followerzahl deutlich erhöht und gerade auch gemäßigte Feministinnen haben Partei ergriffen.




3. Die Süddeutsche Zeitung wirft Alice Schwarzer vor, in ihrem aktuellen Buch über die Übergriffe in der Kölner Silvesternacht "Ahnung statt Analyse" zu präsentieren. Damit trete "ein Glaubwürdigkeitsproblem zutage, über das Alice Schwarzer immer wieder stolpert". Schwarzer trete "immer wieder mit Hypothesen in Erscheinung, mit denen sie sich keinen Gefallen" tue.

Der aktuell veröffentlichten Statistik des Bundeskriminalamts zufolge, die das Bundesinnenministerium vorstellte, gibt es übrigens "kaum sexuelle Übergriffe oder Mord- und Totschlagdelikte, die von Zuwanderern begangen worden seien".



4. Das britische Magazin New Statesman veröffentlicht in seiner aktuellen Ausgabe als Titelgeschichte How men got left behind. The quiet crisis of masculinity. Der vielversprechend klingende Artikel greift vielfach allerdings nur die bekannte feministische Rhetorik auf und wählt entsprechend selektiv aus, worüber er berichtet und was er verschweigt:

We live in a world run by men, for men: 90 per cent of the world’s billionaires are men, while women account for only 9.6 per cent of executive directors at top British companies (depressingly, this compares favourably with the picture internationally) and 29 per cent of MPs. Across the world, violence is overwhelmingly inflicted by men. The global recession has disproportionately affected women’s incomes.


Being sporty and athletic; talking about women in an often degrading way; getting into fights – these can all be seen as "manly". Those who don’t conform are at risk of being called "a woman" or "gay".


Indeed, you can see a "male backlash" against the chipping away of traditional masculine power expressed in a number of ways, whether it be the men’s rights activists who obsess over feminists online, or ­Fathers4Justice, who once threw a condom filled with purple powder at Tony Blair when he was prime minister.


Then there is violence. An estimated 1.4 million women suffered domestic violence last year in England and Wales; 400,000 were sexually assaulted and as many as 90,000 were raped. Why do men commit these crimes? "Because they can," says Elleke Boehmer.


Für einen Teil der politischen Linken werden die siebziger Jahre mit ihrer begrenzten Sicht auf die Welt niemals enden.



5. Möchtegern-Zensoren mit religiösem Hintergrund beginnen, sich den Feministinnen und anderen Social Justice Warriors anzuschließen, wenn es darum geht, das Internet von unliebsamen Inhalten zu säubern.



6. Der Gender Gap zu Lasten von Männern hat an britischen Universitäten einen neuen Rekordstand erreicht.

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