Mittwoch, April 20, 2016

Vermischtes vom 20. April 2016

1. Wie unterschiedlich das gestern erfolgte Urteil des Bundesverfassungsgerichts über die Klärung einer Vaterschaft in den Leitmedien bewertet wird, machen schon manche Überschriften deutlich. Bundesverfassungsgericht verbietet Vaterschaftstest außerhalb der Familie titelt der Focus und lässt den Richterspruch restriktiv erscheinen. Kinder können mutmaßliche Väter nicht zum DNA-Test zwingen titelt hingegen Spiegel-Online und lässt das Urteil so männerfreundlich und liberal wirken. Die Süddeutsche Zeitung hingegen gewinnt den Eindruck: Der Familienfrieden ist den Karlsruher Richtern wichtiger als unangenehme Wahrheiten. Dieser Zeitung zufolge ist die Urteilsbegründung "nicht nachvollziehbar".

Eine kritische Einschätzung des Urteils aus Sicht der von solchen Konflikten Betroffenen liefert das Kuckucksvater-Blog, das auf die hier behandelte Problematik spezialisiert ist.



2. Thomas Friedrichs berichtet über den Missbrauch der Wissenschaft durch Bundesfrauenministerin Manuela Schwesig (SPD):

Nun hat das Familienministerium die Forschungsgruppe: PETRA damit beauftragt, Befragungen durchzuführen. Gesucht werden getrennt lebende Eltern, deren Trennung nicht länger als 4 Jahre zurückliegt, und deren Kinder mindestens 6 Jahre alt sind.

(...) Ich bewege mich in vielen Väterrechtsforen und, getarnt, in vielen Mütterrechtsforen. Dort wird bereits zur Teilnahme an dieser Befragung aufgerufen. Was logisch ist, denn jeder hat ja seine Absichten.

Der einzige Unterschied ist, in den Mütterrechtsforen, wird dazu aufgerufen, negative Berichte abzugeben und auch den Kindern einzutrichtern, dass sie so berichten sollen. In den Väterrechtsforen wird nur dazu aufgerufen, an der Befragung teilzunehmen. Natürlich werden auch die Väter eher positive Berichte abgeben, aber entscheidend ist hier, denke ich, die Intention der Forenbetreiber. So wird auf der Väterseite lediglich zur Teilnahme aufgerufen, auf der Mütterseite aber zur Teilnahme UND zur negativen Bewertung.

Tatsache ist, diese Befragung ist absoluter Schwachsinn. Denn es hat nichts mit wissenschaftlicher Objektivität zu tun, wenn Stichproben so unsauber ausgewertet werden.




3. Gerne behaupten Feministinnen, dass Berufe schlechter bezahlt werden, sobald immer mehr Frauen diesen Beruf ergreifen. Aber stimmt das überhaupt? Die Erziehungswissenschaftlerin Eva Treptow stellte bei der Auswertung von Lehrerbiographien fest:

An Volks- und Hauptschulen unterrichteten bis in die 1990er-Jahre überproportional viele Männer aus bildungsfernen Familien. Die Ausbildung war relativ kurz, das Gehalt relativ bescheiden, der gesellschaftliche Status aber hoch. So war es nicht nur in Deutschland, sondern auch in Österreich. Mittlerweile hat sich die Situation völlig geändert. Heute ist der Lehrerberuf weiblich, besser bezahlt, genießt aber hierzulande viel weniger Anerkennung in der Gesellschaft.


Die Behauptung mit dem niedrigeren Gehalt ist also schon mal ein Märchen. Ist denn wenigstens die schwindende Anerkennung Sexismus zu verschulden? Wolfgang Feller, Autor einer OECD-Studie, glaubt das nicht:

Er glaubt vielmehr, dass der Imageschaden zwei andere Ursachen hat. Zum einen sei er auf die "negative Propaganda der Gewerkschaft" zurückzuführen. Diese habe die Lehrer so lang in eine gesellschaftliche Opferrolle gedrängt, bis sie diese tatsächlich eingenommen haben. Darüber hinaus hielten die Pädagogen an ihren Privilegien und ihrem Dienstrecht noch fest, als die gesellschaftliche Akzeptanz dafür nicht mehr vorhanden war.




4. Der Trier-Reporter berichtet:

Zu einem Treffen mit dem Fokus auf weibliche Flüchtlinge, initiiert von der städtischen Frauenbeauftragten Angelika Winter, kamen in der vergangenen Woche Akteure, die in der Flüchtlingsarbeit aktiv sind, zusammen. Die 25 Teilnehmerinnen aus 17 verschiedenen Organisationen sprachen über ein gemeinsames interkulturelles Gender-Training. (...) Laut der Frauenbeauftragten seien sich alle Beteiligten darüber einig, dass, obwohl der Anteil der weiblichen Flüchtlinge lediglich ein Drittel beträgt, die Situation geflüchteter Frauen und Mädchen besonderer Aufmerksamkeit bedarf.




5. Spiegel-Online berichtet über einen Integrationskurs extra für unbegleitete männliche Flüchtlinge:

Die Polizei in Bad Oldesloe will jungen männlichen Flüchtlingen den richtigen Umgang mit deutschen Frauen beibringen. Die Botschaft: Haltet euch besser fern. Das Resultat: noch mehr Verunsicherung.

(...) Die Jugendlichen sollen sich nicht fühlen, als stünden sie unter Generalverdacht. Sie sollen sensibilisiert werden, aber nicht verunsichert. Sie sollen Frauen respektieren, aber nicht meiden.

Nach dem Vortrag sagt Noorullah, 17, aus Kabul, nur halb im Scherz: "Wenn wir ein Mädchen sehen, laufen wir ab jetzt schnell weg."


Ich sehe, der junge Mann hat die deutsche Kultur, was Geschlechterkontakte angeht, bereits begriffen.

Der Artikel schließt mit einem Absatz über die patriarchale Gesellschaft Afghanistans, wo die männlichen Unterdrücker bekanntlich sämtliche Freiheiten genießen:

Omid hat gelernt, dass nicht nur die Frauen in Deutschland mehr Rechte haben als zu Hause. Dasselbe gilt auch für ihn. Er werde ernst genommen und dürfe Dinge entscheiden, die zu Hause seine Familie für ihn entschieden hätte. "Ich habe hier das Recht, einem Mädchen zu sagen, dass ich nur eine Freundschaft möchte", erzählt er und klingt froh. "In Afghanistan hätten sie sofort eine große Hochzeit für uns organisiert."




6. Auf Telepolis beschäftigt sich Peter Mühlbauer mit dem feministischen Genörgel über angebliches "Manspreading", also männliches Sitzen in öffentlichen Verkehrsmitteln und stellt diesem Begriff ähnlich alberne Bezeichnungen für die Unsitten der Frauen gegenüber:

Sie sind vor allem beim Bagspreading überproportional vertreten – dem Abstellen von Taschen und Einkaufstüten auf Sitzplätzen für Fahrgäste. Eine Abart des Bagspreadings ist das Dogspreading: Das Setzen von Hunden und anderen Haustieren auf Sitzplätze, die eigentlich für Menschen bestimmt sind. Das in solche Fällen manchmal zur Rechtfertigung vorgebrachte Argument, das arme Tier müsse sitzen, weil es Würmer habe, seinen Anus ständig am Boden reibe und zum Tierarzt gebracht werde, überzeugt hygienebesorgte Mitfahrer meistens nur bedingt. Auch beim Dogspreading gibt es den im Netz geposteten Fotos und nach mehr weibliche als männliche Vertreter.

Gleiches gilt für das Legcrossing - das Übereinanderschlagen der Beine, das vor allem auf parallel zu Durchgängen angeordneten Sitzen dafür sorgt, dass andere Fahrgäste mit ihren Hosen und Kleidern unfreiwillig zu Schuhputzern werden.




7. Die Universität Bielefeld meldet:

"Beiträge von Frauen zu den Wissenschaften und insbesondere zur Mathematik sind in der Geschichte immer noch unterrepräsentiert", sagt die Privatdozentin Dr. Katharina Habermann, die als Gender-Gastprofessorin im Sommersemester an der Universität Bielefeld lehrt. In ihren Seminaren will die Mathematikerin vermitteln, wie Wissenschaftlerinnen bei Wikipedia angemessen präsentiert werden können. Ausgangspunkt ist eine systematische historische Annäherung über Quellen- und Literaturarbeit, Lexika und Enzyklopädien. Ihr öffentlicher Vortrag am 12. Juli lautet: "Frauen in Rot – der Gender Gap in der Wikipedia."

Aktive Frauen machten in der Autorenschaft der deutschsprachigen Wikipedia weniger als zehn Prozent aus und frauenspezifische Themen, wie auch Biographien von Frauen, nähmen bei den behandelten Inhalten keinen angemessenen Anteil ein, so Habermann. Daher gäbe es im internationalen Rahmen eine Reihe von Aktivitäten und Projekten namhafter wissenschaftlicher Institutionen und Forschungseinrichtungen, die dafür sorgen, dass Biographien von Wissenschaftlerinnen innerhalb der Wikipedia mehr Platz einnehmen und qualitativ besser werden. Habermann will den Studierenden in ihren beiden Seminaren die nötigen Recherchewerkzeuge vermitteln und Themen in Zusammenhang mit Frauen in den mathematischen Wissenschaften bearbeiten.




8. Auf dem Blog von Roland Tichy stellt sich der in unseren Kreisen aus der Kommentarspalte von "Alles Evolution" bekannte feminismukritische Diplom-Biologe und Buchautor Matthias Rahrbach einem Interview zu den blinden Flecken unserer Geschlechterpolitik einschließlich der Benachteiligung von Männern. Der Artikel schließt mit einem Hinweis auf Rahrbachs aktuell erschienenes Buch Warum Frauen eben doch nicht benachteiligt sind.



9. Das Blog Alles Evolution macht Genderama-Meldungen über den Einsatz der FDP für Männerrechte zum Thema und lädt ein zur Diskussion.



10. In der kommenden Folge der US-Krimiserie Bones – Die Knochenjägerin, betitelt mit The Murder of The Meninist, soll deren weibliche Hauptfigur Dr. Temperance Brennan gegenüber einem Männerrechtler die Beherrschung verlieren:

Dr. Temperance Brennan (Emily Deschanel) is, arguably, the most calm and cool person on this planet. She uses science and rational thinking to make decisions, whether it's in her professional or personal life. However, the upcoming "Bones" episode is going to see this character lose her cool and assault a political activist.

(...) According to the episode's synopsis (...), the Jeffersonian investigates a murder when a body is found in a car crash. This body belongs to a founder of a men's rights organization who may have been the victim of domestic abuse.

In order to conduct this investigation, Brennan must learn about the tenets of the victim's organization. She learns that the organization's members believe that middle-aged white men are oppressed in society and that feminists are, essentially, man-haters. This certainly does not go down well with Brennan. In fact, she loses her cool during an interrogation and assaults the organization's co-founder.


Seit etwa einem Jahr tragen diverse US-amerikanische TV-Serien wie etwa Shonda Rhimes "Scandal" sowie verschiedene Superhelden-Serien ("Supergirl", "Marvel's Agent Carter") die feministische Botschaft so dick auf, dass man als Zuschauer immer wieder den Eindruck hat, man solle zum wahren Glauben bekehrt werden. Wenn zu dieser Ideologisierung inzwischen auch verstärkt Stimmungsmache gegen Männerrechtler gehört, zeigt das aber auch, wie sehr wir inzwischen in der öffentlichen Wahrnehmung angekommen sind.



11. Normalerweise freue ich mich nicht, wenn ein Vater vor Gericht der Mutter unterliegt. Diesmal schon.

Ausführlicher berichtet der Telegraph.



12. In Deutschland wird man noch als "antisemitisch" verleumdet, wenn man die auch im Judentum praktizierte Genitalverstümmelung ("Beschneidung") von Jungen kritisiert. International aber schließen sich inzwischen auch jüdische Promis wie Alicia Silverstone und Rosanne Barr dem sogenannten Intaktivismus an.



13. Stolz sein können die Briten auch auf die erste sechsteilige Radiosendung, die sich speziell den Anliegen der Männerrechtsbewegung widmet. Jetzt ist im Gespräch aus dem Sechsteiler eine kontinuierliche Sendereihe zu machen, die einmal im Monat zu hören sein wird.



14. Die Grünen Frauen in Großbritannien bezeichnen sich inzwischen als die Grünen Nicht-Männer. Ein schöner Name, der auch das liebste Feindbild dieser Partei sofort klar macht. Feministinnen jedoch sind über den Namenswechsel verärgert.



15. Das liberale Magazin "Reason" berichtet anhand eines konkreten Falles über den Stand des Kampfes gegen die Rape Culture an US-amerikanischen Universitäten:

Colorado State University-Pueblo suspended a male athlete for years after he was found responsible for sexually assaulting a female trainer. But the trainer never accused him of wrongdoing, and said repeatedly that their relationship was consensual. She even stated, unambiguously, "I'm fine and I wasn't raped."

That's according to the athlete's lawsuit against CSUP, which persuasively argues that the university not only deprived him of fundamental due process rights, but also denied sexual agency to an adult woman. Taken at face value, this case appears to represent one of the most paternalistic, puritanically anti-sex witch hunts ever reported on a college campus.

(...) Neal and Doe, it should be noted, had consensual sex again — probably because they genuinely liked and were interested in each other, despite the university's herculean efforts to keep them from touching each other.

Doe told another administrator, "Our stories are the same and he’s a good guy. He’s not a rapist, he’s not a criminal, it’s not even worth any of this hoopla!"

To belabor the point a bit, here are messages she sent to Neal, even after the university instituted a reciprocal no-contact order during the investigation:

"I miss you & care about you so much Grant [Neal]! Everything will work out…I promise"

“I hope you know I still care about you so much! I’m trying so hard to fix this… you don’t deserve any of this. I just wanna talk to you again… I’m sooooo SORRY!” I hope that you are okay. I’m so worried. I’m so sorry! I’m so upset they did this."

The details of the adjudication process will be familiar to anyone who has read my other reports on sexual misconduct "disputes" ("dispute" being an increasingly odd word to use, given that I've now covered two consecutive cases where the "victims" agreed with the accused that their sex was consensual). He was denied full knowledge of the charges against him, presumed to be guilty from the outset, and could not cross-examine witnesses. He was suspended on an interim basis before the hearing could even take place.


Hier findet man den vollständigen Artikel.



16. An der Universität Ohio wurde das Konzept des "Safe Space" jetzt gegen protestierende Studenten eingesetzt. Die Verantwortlichen der Hochschule behaupteten, die Anwesenheit der Protestler verängstige Mitglieder des Personals, weshalb sie ihren Sit-In zu beenden hätten.

Herzlichen Glückwunsch, liebe Social Justice Warriors! Ihr habt im Ernst geglaubt, dass totalitäre Maßnahmen, mit denen ihr regelmäßig Menschen mit anderer Meinung schikaniert, niemals gegen euch selbst eingesetzt werden?

Im linksliberalen Politik-Magazin "The Atlantic" kommentiert Conor Friedersdorf:

In my work defending free speech, I’ve repeatedly noted how speech codes implemented in the late 1980s and early 90s with the intention of protecting black students were ultimately used to charge and punish more black students than white students.

Insofar as campus concepts like safe spaces, microaggressions, and claims of trauma over minor altercations spread from activist culture to campus culture, the powerful will inevitably make use of them. Where sensitivity to harm and subjective discomfort are king, and denying someone “a safe space” is verboten, folks standing in groups, confrontationally shouting out demands, will not fare well. When convenient, administrators will declare them scary and unfit for the safe space, exploiting how verboten it is to challenge anyone who says they feel afraid.




17. In Australien protestiert eine transsexuelle Frau dagegen, dass sie im Männerknast dieselben Leiden durchstehen muss wie Kerle:

Mary admits she was wrong, she shouldn’t have stolen the car that put her in jail in the first place, but in her mind, she was a female and yearned to be treated as such.

She couldn’t understand why she was thrown among a pack of men.

According to Mary, she was preyed on and raped once a day, sometimes even more.

(... ) Mary said she was forced into performing sexual acts more than 2000 times when she was serving her sentence, which was about four years long.

"It was rape and yes I was flogged and bashed to the point where I knew I had to do it in order to survive, but survival was basically for other prisoners’ pleasure," she said.


Warum sind die erschreckend häufigen Vergewaltigungen in Gefängnissen eigentlich kein Skandal, wenn die Opfer nur Männer sind?



18. Eine aktuelle Studie untersucht die Häufigkeit sexueller Gewalt an Jungen in drei verschiedenen Ländern:

The study, "Childhood Sexual Violence Against Boys: A Study in 3 Countries," to be published online April 18, found significant differences in the prevalence, characteristics and risk factors for sexual violence reported by males ages 13-24, according to location. In Haiti, 23 percent of males reported experiencing sexual violence before age 18, compared with nearly 15 percent in Kenya and more than 5 percent in Cambodia, the research showed. Those surveyed in all countries reported similar adverse health effects associated with sexual violence, including transactional sex; alcohol abuse; sexually transmitted infections; anxiety/depression; suicidal ideation/attempts; and violent gender attitudes. Males who had experienced prior sexual violence were four times more likely to receive money or goods for sex, and were more likely to believe that a man is justified in beating his wife, the study found.

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