Dienstag, März 22, 2016

Vermischtes vom 22. März 2016

1. Wolfgang Jacobs und Bernhard Lassahn haben sich die unter anderem von Andreas Kemper geleitete Veranstaltung "Von Maskulinisten bis AfD" angetan und darüber einen launigen Bericht verfasst. (Wer nur kursorisch Genderama liest: Andreas Kemper ist ein Publizist mit der Hauptbeschäftigung, die unterschiedlichsten Personen und Gruppen als radikal rechts zu etikettieren, woraufhin diese deutlich an Unterstützern und Einfluss gewinnen.) Zu diesem Report gehört auch eine hübsche Zusammenfassung von Kempers Kernthesen:

Der Maskulismus sieht sich als Sprachpolizei.

Maskulismus sieht sich als Gegenbewegung zum Feminismus.

Die Väterrechtsbewegung dreht sich allein um das Unterhaltsrecht.

Die AfD ist ganz böse.

Das gelbe Forum ist ganz böse.

Der Maskulist sitzt ganz alleine vor seinem Rechner.

Es gibt sogar weibliche Maskulisten!

Die meisten Maskulisten sind frauenfeindlich!

Wer gegen den Feminismus ist, ist gegen Frauen!

Hedwig von Beverfoerde ist böse.

Beatrix von Storch: Böse!

Frauke Petry: Böse!

Wikimannia ist ganz böse.

Breivik hat ähnlich wie Männerrechtler argumentiert!

Patrick Lindner von der FDP ist ganz böse: Er lädt böse Menschen in den Landtag ein.

Biologie ist böse: Ulrich Kutschera! Axel Meyer!

Agens! Böse!

Genderkongress in Nürnberg! Böse!

Irgendwie muss Thilo Sarrazin auch genannt werden. Böse!

Vor allem: Arne Hoffmann ist ganz böse!


Gut, da mein Blog Genderama ganz offenkundig eine Vordenkerfunktion für die AfD und Leute wie Thilo Sarrazin besitzt, ist diese Bewertung natürlich nur konsequent.

Ernsthaft ... ich bin ja wirklich nicht leicht in die Verzweiflung zu treiben ... und ich weiß, viele Leser schätzen Genderama wegen meiner schnoddrigen Gelassenheit gegenüber allem möglichen Irrsinn ... aber ... HERR, SCHMEISS HIRN VOM HIMMEL!!

Veranstaltungen wie diese erklären, warum die Linke in der politischen Auseinandersetzung mit einer immer stärker werdenden Rechten so erfolglos ist: Wer statt seriös und trennscharf zu analysieren relativ beliebig jeden, mit dem er in bestimmten Punkten nicht übereinstimmt, zur Gefahr erklärt, erreicht mit seiner Hasspropaganda nur einen kleinen Kreis der ohnehin schon radikalisierten eigenen Leute. Das ist ungefähr so intelligent wie in der Zuwanderungsdebatte, sagen wir, Menschen, die Flüchtlingsunterkünfte anzünden, und Politiker wie den Tübinger Grünen-Politiker Boris Palmer in einen Sack zu stecken, so zu tun, als sei Boris Palmer die weitaus größte Gefahr, und auf alle gleichermaßen einzuprügeln. Mit einer seriösen wissenschaftlichen Analyse hat das nichts zu tun.



2. Andersrum wird eher ein Schuh draus: Lutz Bierend hat sich die Paralelen im Denken von radikalen Feministinnen und der AfD in einem Zweiteiler genauer angeschaut: Der Staat versus die Wutbürger und Wenn Anne Wizorek AfD wählen würde.



3. Über die geschönte Faktenlage zur häuslichen Gewalt in Thüringen berichtet die Initiative "Familienschutz".

Immerhin wird aus Mecklenburg-Vorpommern berichtet, dass inzwischen selbst im von der Kripo erfassten Hellfeld jeder sechste Täter bei häuslicher Gewalt weiblich ist. (Was das Dunkelfeld angeht, gehen die meisten Studien von einer annähernden Gleichverteilung aus.)



4. Das Sat1-Frühstücksfernsehen berichtet über den Hungerstreik eines verzweifelten Vaters: Kriminalhauptkommissar Marco Michelmann.



5. Ganz heiß im Trend sind Unisex-Klamotten: Kleidungsstücke, die es in dieser Form schon seit Jahrzehnten gibt, jetzt aber als politisch megakorrekt vermarktet werden.



6. Off-topic: Das Medien-Portal "Meedia" wundert sich über den aktuellen "Rechtsruck" beim SPIEGEL.

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