Mittwoch, Oktober 28, 2015

Vermischtes vom 28. Oktober 2015

Die Finanzierung von Cassie Jayes Dokumentation über die Männerrechtsbewegung ist inzwischen gesichert. Der notwendige Betrag wird jetzt schon deutlich übertroffen. "Wir haben es geschafft!" jubelt das Filmteam deshalb auf Facebook. Auch A Voice for Men gratuliert. Offenbar ist vielen Menschen aufgegangen, dass hier eine zentrale Schlacht gegen die totalitären Bestrebungen des Feminismus stattfindet, in der Geschlechterdebatte nur die eigene Stimme als legitim gelten zu lassen. Ähnlich wie Paul Elam gehe auch ich davon aus, dass Feministinnen als nächstes versuchen werden, den Vertrieb dieses Filmes zu sabotieren. Diesem Lager ist vollkommen klar, dass von größerer Bedeutung als alles andere ist, eine faire Auseinandersetzung mit der Männerrechtsbewegung zu unterbinden, und dass es so eine Auseinandersetzung auf Augenhöhe fürchten muss wie der Teufel das Weihwasser.

Behaltet den letzten Satz mal für ein paar Tage im Hinterkopf. Ich werde darauf im Zusammenhang mit Nachrichten zurückkommen, die ich im Verlauf dieser Woche noch bloggen werde.

Silenced by Feminazis betitelt die Daily Mail einen Artikel darüber, dass feministische Studentinnen mit Germaine Greer eine der Mütter der feministischen Bewegung zum Schweigen bringen wollen. Was machen inzwischen die Männerrechtler? Die treten für die Redefreiheit von Bahar Mustafa, Julie Bindel und Germaine Greer ein – ob diese Frauen der politische Gegner sind oder nicht. Vielleicht ist das einer der entscheidenden Unterschiede zwischen Feministinnen und Maskulisten: Die einen sind totalitär und wollen zum Schweigen bringen, die anderen sind liberal und wollen reden lassen.

Für die Meinungsfreiheit von Akif Pirincci, auch was homophobe Veröffentlichungen angeht, tritt inzwischen der homosexuelle Publizist David Berger ein:

Ein schwuler Nachrichtenblog, dem immer öfter seine tendenziöse Berichterstattung vorgeworfen wird, jubelt: "Noch nie zuvor ist der deutsche Buchhandel so konsequent gegen einen homophoben und menschenverachtenden Autor vorgegangen!"

Und die Kommentatoren des Beitrags stimmen in die vorgegebene Melodie ein – erstaunlicherweise ganz im von ihnen sonst zur Rechtfertigung der Mundtotkampagne herangezogenen Stil des zensierten Autors:

Der Autor leide an einem "schweren Dachschaden", sei ein "braunes Arschloch", ein "Kanacken-Nazi", dem man "nicht nur mit Worten ... immer wieder auf die Fresse schlagen müsse." (...) Und dann treten auch schnell die selbst ernannten Aktivisten auf den Plan: "Wendet euch an Buchhandlungen und Bibliotheken in Eurer Umgebung, damit sie die Schriften dieses Homohassers und KZ-Fans nicht mehr anbieten. Ich bin da schon auf offene Ohren gestoßen. Aber wir müssen noch mehr werden und die faschistische Hetze endlich beenden", schlägt ein Kommentator mit dem Namen Luca vor.

Ein nächster möchte gleich homoaktivistisch noch eines draufsetzen: Jetzt seien die Schriften von Gabriele Kuby und Birgit Kelle als nächstes dran. Auch sie müssten aus dem gesamten Buchhandel verschwinden.


Währenddessen berichtet Susanne Bruha für den rbb über ein ähnlich gruseliges Spektakel auf der Berliner Schaubühne:

Ein Schauspieler beschreibt den deutschen Ist-Zustand, die anderen rennen auf und zwischen den metallenen Laufstegen, die das Bühnenbild bilden, hin und her, stellen Pappfiguren auf, schnippeln schwarzweiß-Kopien mit Fotos der rechtspopulistischen Feindbilder des heutigen Abends aus: Verblüffend viele Frauen; Birgit Kelle, Frauke Petry, Beatrix von Storch, Beate Zschäpe. Außerdem Demoslogans wie "Gender? Nein, Danke!" Wir hören transkribierte Originalstimmen aus Freital, auf der Videoleinwand der Hinterbühne flackern Strohfeuer, Bilder vom Ku-Klux-Klan, von Eva Herman oder auch Akif Pirincci.

(...) In einer grotesk zugespitzten Gruselszene mit Langhaarperücken und wallenden Kleidern wird eine Hexenjagd gegen Kelle-Petri-von Storch-Zschäpe zelebriert und ich staune über so wenig Feingefühl für historische Bilder.


Weitere Nachrichten:

Ausgerechnet die Bundesministerinnen für Familie, Arbeit und Bauen finden kaum Zeit, sich mit der Flüchtlingskrise zu befassen. Ein Blick in den Terminkalender zeigt, was für die Damen wichtiger ist. Zum Beispiel ökumenisches Klimawandern.


Hier geht es weiter mit Jan Fleischhauers Kritik an der "Work-Life-Balance im Regierungsamt".

Eine fremdenfeindliche Initiative aus Dresden kritisiert Medien und Polizei, die Vergewaltigung einer 75-Jährigen durch einen Marokkaner zu verheimlichen. Die Polizei selbst erklärt dazu: Eine solche Vergewaltigung hat es nie gegeben.

Ähnliche Facebook-Märchen über vergewaltigte Mädchen dementiert die Polizei in Jena und in Gera. Eine Strafanzeige gegen die Hetzer werde geprüft.

Der MDR behandelt heute Abend häusliche Gewalt gegen Männer. Die Sendung entstand in Zusammenarbeit mit Gleichmaß e.V. und dem Männerberatungsnetzwerk.

Die Schweizer Zeitung "20 Minuten" berichtet über Schwedens erste Klinik für vergewaltigte Männer.

Das Blog "Männerrechte" beschäftigt sich damit, welches Lager inzwischen überwiegend reaktionäre Einstellungen in der Geschlechterdebatte vertritt.

Das Wort "zu" wird als frauenfeindlich angeprangert.

An der Uni Kassel wird derzeit eine "All-Genders-Welcome"-Toilette erprobt. Damit soll die Diskriminierung aller Menschen unterbunden werden, die weder Männer noch Frauen sind. Das neue Konzept ist Teil einer bundesweit geplanten Aktion an deutschen Hochschulen, die von der Bundeskonferenz der schwulen, schwul-lesbischen und queeren Referate angestoßen wurde.

Der Kölner Stadtanzeiger berichtet über den Konflikt Alice Schwarzers mit ihrer Ex, die ein Enthüllungsbuch über Schwarzers Verhalten im privaten Bereich geschrieben hat – ein Buch dessen Veröffentlichung Schwarzer unterbinden möchte:

Schwarzers Anwalt sagte dem Kölner Stadt-Anzeiger, dass der Berliner Verlag "rot und licht", in dem das Buch ursprünglich im September hatte erscheinen sollen, und Schade eine Unterlassungserklärung unterzeichnet haben, die sie nun jedoch anfechten.

Verleger Krischan Schoeninger erklärte im Gespräch mit dieser Zeitung, er und Waltraud Schade hätten die Erklärung unterzeichnet, "ohne kompetente und vertrauenswürdige Rechtsanwälte mit der Abwehr beauftragen zu können". Der Verlag und die Autorin haben laut Schoeninger "die Unterlassungsvereinbarung wegen Drohung, arglistiger Täuschung und Irrtum angefochten und gekündigt, und der Verlag hat gleichzeitig Klage erhoben."

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