Donnerstag, Juni 18, 2015

Lesermail (vernachlässigte Jungen)

Einer meiner Leser schreibt mir heute:

Du hattest ja gestern von Sciencefiles die Analyse der Zahlen der Schulabsolventen nach Bundesland und Geschlecht verlinkt. Dort wird das schlechtere Abschneiden der Jungen (welches in der Tat erschütternd ist) korreliert mit der Linkslastigkeit der Landesregierung. Das Problem ist aber, dass die Berechnung dieser Linkslastigkeit wenig Sinn macht:

"Da feministische Eingriffe und Eingriffe zur Förderung von Toleranz und Vielfalt unter Linken besonders verbreitet sind, haben wir einen Index erstellt, der die Linkslastigkeit einer Landesregierung erfasst. Die Vorgehensweise ist einfach. Zunächst haben wir den Parteien Werte zugewiesen: CSU = 1; CDU = 2; SPD = 3; Grüne = 4, Linke = 5. Dann haben wir die Zusammensetzung der Landesregierung berechnet. Eine Koalition aus CDU und SPD erhält entsprechend den Wert 5, eine aus SPD, Grünen und Linke den Wert 12 zugewiesen. Mit einem steigenden Wert des Index ist entsprechend eine größere Linkslastigkeit der Landesregierung verbunden."

Das Problem ist, dass die Werte einfach zusammengerechnet anstatt gemittelt werden. Somit hat unsere rot-schwarze Bundesregierung den gleichen Wert, wie eine alleinige Regierung der Linkspartei hätte. Das macht einfach wenig Sinn. Die rot-rot-grüne Koalition im Rechenbeispiel könnte so auch noch "linker" werden, indem sie die CDU oder CSU mit aufnimmt^^.

Generell ist die Verteilung der Indizies auch etwas beliebig. So ist die CDU bereits doppelt so links wie die CSU. Es sind halt beliebige Indizies, aber keine Zahlen, mit denen man gescheite Statistik treiben kann.

Also "Science" ist das alles nicht. Es zeigt mir mal wieder, wie man Statistiken grundsätzlich kritisch beäugen muss, grade auch im eigenen Lager. Ich denke mal, da sollte man im Maskulismus nicht den Confirmation Bias vieler Feministen spiegeln.

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