Mittwoch, Mai 27, 2015

Lesermail (Redigierter Artikel im "Tagesspiegel")

Einer meiner Leser schreibt mir:

Der in diesem Genderama-Beitrag verlinkte Artikel des Tagesspiegel ist mittlerweile verändert und "entschärft" worden, meiner Meinung nach durchaus drastisch.

Es war, wie Du selbst sagtest, einer der wenigen Artikel der "seriösen" Presse überhaupt, die sich mit dem unappetitlichen Thema ausführlich auseinandergesetzt haben.

Ursprünglich war bereits in der Überschrift von bis zu 1000 Missbrauchsopfern die Rede, das ist jetzt weit nach unten in den Artikel gerutscht und wird dort auch relativiert.

Auch der erste Satz in Deinem Zitat findet sich nicht mehr.

Wie Ernst es den Grünen mit der "Aufklärung" in ihren Reihen ist, kann man daran ablesen, dass der Artikel tatsächlich auf juristischen Druck der Grünen hin offenbar "nachgebessert" werden musste, wie ich inzwischen andeutungsweise mitbekommen habe. Das haben die scheint's innerhalb von Stunden im Eilverfahren durchgesetzt.


Die Berliner Zeitung verrät was hinter der Sache steckt:

Am Dienstagabend, kurz nachdem der Artikel des Tagesspiegels online gegangen war, dementierte der Berliner Landesvorstand die Zahlen. Auf seiner Webseite heißt es: "Diese Angabe im Tagesspiegel findet sich weder im Bericht wieder noch entspricht sie dem Kenntnisstand der Kommission. Die Zahl wurde bei einer Veranstaltung der Böll-Stiftung am 26. März zur Aufarbeitung auf Bundesebene von einem Berliner Kommissionsmitglied genannt, war aber eine spekulative Aussage über mögliche Opfer, die es damals in Berlin und im Umfeld der Grünen gab. Bereits am 27. März haben wir dies gemeinsam mit dem Kommissionsmitglied richtiggestellt."


Anders als bei der Männerbewegung, über die ungestraft jeder noch so groteske Unsinn behauptet werden darf, spurt die Presse bei Protesten der Grünen offenbar sofort. Dass die erste politische Handlung der Grünen nach der Veröffentlichung des Pädophilie-Berichtes allerdings darin bestand, die Berichterstattung über solche geschätzten Opferzahlen zu unterbinden, lässt selbst schon tief blicken.

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