Montag, Mai 11, 2015

Lesermail (Feministisch korrekte Comics)

Einer meiner Leser schreibt mir:

Dein Beitrag "Feministische Comics = Langweilige Comics" hat mich an etwas erinnert, das im Rahmen von GamerGate auch bei Videospielen diskutiert worden ist: Das sogenannte "Galbrush-Paradox", das genau die Haltung "Frauen dürfen nur mit genau definierten und positiven Eigenschaften gezeigt werden, oder ein Shitstorm bricht los" in erklärende Worte fasst.

Ob es um Videospiele geht, um Comics, Bücher, Filme: So lange ein Medium eine Geschichte mit Figuren erzählt, so lange schränkt sich dieses Medium selbst ein, wenn es bestimmte Gruppen nur mit einer extrem vorselektierten Bandbreite an Eigenschaften darstellt. Und meistens weiß man das ja nicht nur als Autor, sondern auch als Leser. Wenn ein Schreiberling das macht, weil er faul oder unfähig ist, dann nennt man das Klischee. Wenn ein Autor eine Person ohne Schwächen schreibt, dann nennt man das eine Mary Sue. Beides sind in der Regel Anzeichen dafür, dass ein Werk, naja, handwerklich weniger als solide ist.

Aber der Feminismus feiert solche Fehlleistungen auch noch als "empowering women", und fordert nicht nur mehr davon, sondern würde am liebsten auch noch alles vom Markt werfen lassen, was nicht diesem "Ideal" entspricht. Und das spricht schon so für sich, dass ich auch schwiege, würden mir nicht schon eh die Worte fehlen.

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