Sonntag, Mai 11, 2014

Europa begeistert von Conchita Wurst

Bei vielen Rechten auf Facebook herrscht heute morgen Heulen und Zähneknirschen (mitunter auch Geifern und Zähnefletschen). Hatte man sich nicht gerade erst dazu entschieden, einem wie Akif Pirincci sein Geld in den Rachen zu schmeißen, um den Eindruck zu erzeugen, dass eine Mehrheit der Bevölkerung (angeblich im Gegensatz zu einer selbsterklärten Medienelite) von dem angeblichen "Kult" um die "Homo-Perversen" komplett angewidert sei (ähnlich wie von den Zuwanderern, den Linken und allen Frauen, die sich nicht auf ihren eigentlichen "Job" des Gefickt-Werdens und Kinder-Kriegens beschränkten)? Und dann SOWAS: Europa wählt einen Interpreten an die Spitze, der seine Homosexualität trotz bzw. gerade wegen allen Anfeindungen offen lebt und sich von keinem noch so reaktionären Stiesel in irgendwelche Schubladen stecken lässt, was Geschlechterrollen angeht. Stefan Niggemeier berichtet:

Conchita Wurst, die Siegerin des Eurovision Song Contest 2014, ist bei den Zuschauern in ganz Europa gut angekommen. Estland ist das einzige Land, in dem sie es bei den Anrufern nicht unter die ersten fünf Plätze schaffte.

Es waren die Jurys, deren Urteil die Hälfte des jeweiligen Länder-Votums ausmacht, bei denen der Beitrag weniger gut ankam. Die deutschen Juroren zum Beispiel setzten Österreich nur auf Platz 11 — bei den Anrufern aus Deutschland lag Conchita Wurst auf Platz 1. Die Jurys aus Armenien, Aserbaidschan und Weißrussland hatten gar nichts für den österreichischen Beitrag übrig — die Zuschauer hingegen hatten auch dort mit der bärtigen Frauenfigur keine Probleme und stimmten in großer Zahl für ihren Auftritt.

Anders als man es vielleicht erwarten konnte, gab es keine große Kluft zwischen den Menschen in West– und Ost-Europa, was die Bereitschaft anging, für die Drag-Queen zu stimmen. Wenn man in ihrem Sieg ein Votum für Toleranz sehen will, war es ein Votum, das von west– und osteuropäischen Menschen ausging.


Auch Genderama sendet herzliche Glückwünsche!

Siehe dazu auch Warum Conchita Wurst ein Signal an alle Jungs, an alle Männer ist!

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