Dienstag, April 08, 2014

Radio-Talk: Wächst die Medienverdrossenheit?

Journalisten bauschen alles auf, veranstalten Hetzjagden und kehren die wahren Probleme unter den Teppich! - So klingt typische Medienschelte. Inzwischen klagen nicht nur Politiker, Bischöfe, Frauenrechtlerinnen oder wer sonst gerade ins Fadenkreuz der Presse gerät, über die Mechanismen der Medienwelt. Auch im Publikum ist ein Raunen vernehmbar. Mehr als 40 Prozent der Deutschen sind unzufrieden mit der gegenwärtigen Berichterstattung. Die einstige Politikverdrossenheit scheint einer Medienverdrossenheit gewichen zu sein. Doch wogegen richtet sie sich? Gegen die Schnelllebigkeit der Themen? Gegen die mutmaßliche politische Korrektheit? Gegen zu viel Inszenierung? Oder richtet sich das Unbehagen womöglich dagegen, dass eine kritische Presse manchmal weh tut?


Typisch für die Öffentlich-Rechtlichen ist, dass sie auch bei dieser Talkrunde einen wesentlichen Grund für die wachsende Medienverdrossenheit nicht mal in Frageform nennen: nämlich dass Themen und Probleme, die für viele Menschen von Bedeutung sind, in den Leitmedien erst gar nicht vorkommen. (Warum allerdings ausgerechnet Frauenrechtlerinnen über ihre emsigsten Unterstützer klagen sollten, wird ein Geheimnis des SWR bleiben.)

kostenloser Counter