Mittwoch, März 19, 2014

Die alte RP Online hat Probleme mit einem respektvollen Geschlechterdialog

Auf RP-Online tut sich Philip Stempel schwer mit einer ideologiekritischen Aktion der AfD-Jugend zum Feminismus. Bemerkenswert an dem Artikel ist unter anderem die folgende Passage:

Für das größte Aufsehen sorgte aber wohl eine junge Frau, die ihre Eigenständigkeit als Frau lieber ihrem Mann überlässt: "Ich bin keine Feministin, weil mein Mann mein Fels in der Brandung ist - und nicht mein Klassenfeind", hat sie auf ihrem Plakat aufgeschrieben. Mit Ausrufezeichen.

Das Bild schwappte schon wenig später durch die sozialen Netzwerke, meistens höhnisch kommentiert. Auch auf der Facebook-Seite der Nachwuchs-Alternative tobt die Diskussion. "Ouch. Die Wortwahl und der Sinn des so toll (!) hochgehaltenen Statements bereiten mir Kopfschmerzen! Könnte an meinem Tisch liegen....", heißt es da in zahlreichen Spielarten. Manche zweifeln am Verstand der Urheber, ein anderer schimpft über "ekelhaften Sexismus." Bei den meisten Kommentaren überwiegt die Fassungslosigkeit: "Verstand statt Ideologie, ich schmeiß mich weg!"


Wie muss man eigentlich drauf sein, wenn man schon das hier angefeindete Statement als sexistischen Skandal interpretiert? Und warum genau gibt man seine Eigenständigkeit als Frau auf, wenn man seinen Mann schätzt, statt ihn als Feind zu betrachten? Die reflexartige Abwehr nicht nur einiger Leutchen auf Facebook, sondern auch eines studierten Sozialwissenschaftlers zeigt gerade jene männerfeindliche Radikalisierung auf, die der Feminismus zu verschulden hat, deren Thematisierung Stempel mit seinem Artikel eigentlich als Haltung reaktionärer Sonderlinge karikieren wollte.

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