Dienstag, Februar 11, 2014

"Wirtschaftswoche" empfiehlt Lektüre von Genderama

In dem heute in der "Wirtschaftswoche" veröffentlichten Artikel Bildungsabsolutismus, Gender und das Grundgesetz setzt sich die bekannte Journalistin Bettina Röhl mit dem von der grünroten Regierung in Baden-Württemberg geplanten und inzwischen hoch umstrittenen Bildungsplan auseinander. Von den Leitmedien werden Kritiker dieses Bildungsplans oft undifferenziert der Homophobie bezichtigt. Auf Genderama hatte ich mit verschiedenen Verlinkungen dargestellt, dass dieser Bildungsplan zwar auch, aber nicht nur von Menschen skeptisch betrachtet wird, die etwas gegen Homosexuelle haben.

In ihrem Artikel stellt Röhl Homophobie, die sogar gesetzlich verankert wurde und wird, nicht in Abrede:

Speziell die gelebte männliche Homosexualität ist in der Menschheitsgeschichte in allen Kulturen regelmäßig unter Strafe gestellt worden bis hin zur Todesstrafe, die als Sanktion auch heute noch in vielen Ländern bekannt ist und auch vollstreckt wird.


Eine auch nur im Ansatz vergleichbare Diskriminierung sieht sie allerdings im Deutschland des Jahres 2014 keineswegs. Röhl argumentiert: Die Sexualität eines Menschen sei dessen Privatangelegenheit; der Staat habe in diesem Bereich nichts zu sagen. Vor diesem Hintergrund lehnt auch sie den baden-württembergischen Bildungsplan ab und erklärt es (ähnlich wie gestern Wolfgang Thierse) als irreführend, jedem, der das tue, Diskriminierung zu unterstellen:

Der Bildungsabsolutismus, der sich in Deutschland sukzessive etabliert hat, verfolgt jede Kritik mit der Kampfparole, man solle kritisch diskutieren, aber bitte nicht so. Jede geäußerte Kritik wird als per se unmoralisch, sektiererisch und auf Diskriminierung besonnen, diskreditiert. Wer sich gegen die Bildungspolitik engagiert, wie derzeit eine Petitionsinitiative in Baden-Württemberg, steht schnell auf einer Art Rechtsaußenposition. Nun machen es einem die Kritiker der Bildungspolitik auch nicht immer leicht. Sie argumentieren oft genug jammernd und moralin, mindestens was die Kommentare der anonymen Schwärme angeht, die zum Beispiel die Petition im Internet umschwirren.


Dabei sieht Röhl den Bildungsplan als Teil einer allgemeinen Strategie, die feministische Gender-Theorie in unseren Schulen zu verankern. Im Verlauf ihrer Argumentation empfiehlt sie auch einen Beitrag auf Genderama:

Der Gegner der Gender-Theoretiker ist unbestreitbar ein doppelter, nämlich der Heterosexuelle und vor allem der Mann. Die Fiktion der Gender-Bewegung, die die Feministen, die Lesben, die Schwulen, die Bisexuellen, die Transsexuellen und die Transgender und die Intersexuellen und viele weitere Verästelungen höchst artifiziell unter einem Dach vereinigt, darf nicht darüber hinweg täuschen, dass die genannten Untergruppierungen tatsächlich nichts miteinander zu tun haben. Hierzu hat der Transsexuelle Dr. Walter Greiner den hier zitierten sehr lesenswerten Beitrag verfasst. Er verwahrt sich gegen die Vertretung seiner Interessen durch die Feministen.


Bettina Röhl ist hier zuzustimmen; ich hatte in meinen Blogs immer wieder über teils sehr heftige Kontroversen zum Beispiel zwischen Feministinnen und Schwulen sowie zwischen Feministinnen und Transsexuellen berichtet. (Hier nur einer von mehreren entsprechenden Beiträgen.) Gendertheoretiker versuchen, diese Lager mit der Verwendung des Feindbilds "heteronormativer Mann" zusammenzuführen, aber nicht wenige Schwule, Transsexuelle und übrigens auch SMer merken sehr wohl, wie MännerhasserInnen sie hier zu instrumentalisieren versuchen.

Bei dieser Gelegenheit herzlichen Dank an alle, die Genderama in Artikeln und Forenbeiträgen verlinken; der Effekt ist spürbar: Diese und vergangene Woche hatten dieses Blog an mehreren Tagen um die 6000 Zugriffe, und es wird innerhalb der Geschlechterdebatte immer mehr zu einer festen Institution. Auch andere maskulistische Blogs ernten immer größere Aufmerksamkeit: So werden beispielsweise im Rahmen der aktuellen Blogparade der Flussfänger, Man Tau und Alles Evolution heute auf rivva präsentiert.

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