Montag, Februar 03, 2014

Debatte: Bedarf der radikalfeministische Männerhass einer Psychoanalyse?

Auf den heute Morgen auf Genderama veröffentlichten Gastbeitrag eines Psychologen, der zur Diskussion über seine These zur Entstehung des radikalfeministischen Männerhasses einlud, sind bereits zwei Erwiderungen eingetroffen. Die beiden Beiträge verhalten sich sehr konträr zu der Frage, ob es überhaupt sinnvoll ist, den radikalfeministischen Männerhass einer Psychoanalyse zu unterziehen.

Die erste erfolgte durch den Psychologen und MANNdat-Gründer Dr. Eugen Maus:

Wieder einer, der "als Feminismuskritiker nicht genannt werden möchte" - seufz! Und was können wir mit seiner These anfangen, gesetzt, wir finden sie überhaupt zutreffend? Wollen wir als Feminismuskritiker vielleicht den individualpsychologischen Mechanismus erforschen, der Mädchen zu radikalen Feministinnen und Männerhasserinnen werden lässt? Oder wollen wir nicht viel mehr die Auswüchse des Staatsfeminismus zu Lasten von Männern aufdecken und bekämpfen?

Wenn der Kollege den Feminismus als Entwicklungsstörung individueller Frauen ansieht und behandelt, dann wird er ja wohl für seine Interventionen honoriert – wenn sie ihn nicht gleich dafür federn und teeren. Da ist er natürlich gut beraten, sich "nicht genannt werden" zu lassen.

Als Männerrechtler sind wir leider nicht in einer so komfortablen Situation. Die abgedrifteten Mädels, die sich in anonymen Blogs und Foren als Vulgär-, Radikal- oder Sonstwas-Feministinnen austoben, brauchen uns nicht zu kratzen. Was zählt, das ist der institutionalisierte Feminismus, der eine männerfeindliche Maßnahme nach der anderen hervorbringt (Genderama gibt verdienstvoll täglich beredtes Zeugnis davon), der jeden Tag neue Karrieristinnen des Feminats nach oben befördert, die ihr Amt dann so verstehen, dass sie, wiewohl überwiegend von Männern subventioniert, sich nur für die Belange von Frauen zuständig sehen.

Da halte ich es für eine völlig überflüssige, wenn nicht gefährliche Ablenkung, sich über Entwicklungsstörungen von kleinen Mädchen den Kopf zu zerbrechen.

Gruß, Eugen, gerne in einem Atemzug mit MANNdat als Feminismuskritiker genannt ;-)


Die zweite Antwort erreicht mich anonymisiert:

Hallo Herr Hoffmann,

ich freue mich über den Gastbeitrag, in dem ein Psychologe eine wesentliche Triebkraft des Feminismus in psychischen Problemen in der Kindheit der Protagonistinnen vermutet. Ich hatte nämlich neulich schon mal eine ganz ähnliche Vermutung geäußert. Jedoch weniger detailliert hergeleitet, denn ich bin kein Psychologe und mir fehlt entsprechendes Fachwissen. Daher kann ich auch nichts weiter Substanzielles dazu beitragen.

Ich befasse mich zur Zeit mit der Geschichte des Feminismus, insbesondere im 19. und Anfang 20. Jahrhundert. Dabei ist mir aufgefallen, daß viele Sachargumente, die wir uns heute in den Blogs erarbeiten, schon damals von Feminismuskritikern geäußert wurden. Das heißt, das die rationale Auseinandersetzung in über 100 Jahren auf der Stelle tritt und keinen Schritt weitergekommen ist und vor allem den Siegeszug des Feminismus nicht aufhalten konnte. Daraus schließe ich, daß die bloße Diskussion feministischer Thesen auf der Sachebene letztlich keine erfolgreiche Strategie im Kampf gegen den Feminismus ist. (Das heißt aber nicht, daß diese Auseinandersetzung überflüssig wäre - sie ist schon notwendig, um den eigenen Standpunkt zu definieren.)

Wir brauchen eine neue Strategie, und ich vermute, daß der Schlüssel dazu in der Erkundung der psychologischen Hintergründe liegt. Daher möchte ich alle Feminismuskritiker dazu ermuntern, ihr Augenmerk nach Möglichkeit verstärkt auf dieses Feld zu richten, und Sie, Herr Hoffmann, entsprechende Beiträge zu promoten.

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