Freitag, September 20, 2013

Meinungsfreiheit gefährdet? FAZ berichtet über "tiefe Risse" und Angst vor Sanktionen in der taz-Redaktion

In der Frankfurter Allgemeinen thematisiert der Medien-Experte Michael Hanfeld heute, dass nach der einen Schlussstrich einfordernden Titelgeschichte "Aufgeklärt!" in der Berliner "taz" das Thema um die grüne Pädophilie nur um so stärker hochkocht. Zu verdanken sei dies vor allem dem "taz"-Redakteur Christian Füller, der sich seit Jahren an der Geschichte abarbeite und zu den wenigen zähle, "die das seltsam betretene Schweigen zum Stichwort Grüne und Pädophile aufgebrochen haben."

Freilich wird man den Eindruck nicht los, dass hier erst eine journalistische Schallmauer durchbrochen, eine Schweigespirale geknickt werden musste. Und da kommt (...) der Journalist Christian Füller ins Spiel. Er zählt zu jener raren Spezies zäher Rechercheure, die von einer Sache, von der sie überzeugt sind, nicht lassen, auch wenn es dem Mainstream nicht en vogue zu sein scheint.


Insofern betrachtet es Hanfeld als problematisch, dass ausgerechnet Christian Füller in der "taz" kaltgestellt werde:

An Christian Füller wird ein Exempel statuiert, wie man an einer internen Mail der Chefredakteurin ablesen kann, in der sie die Ressortleiter des Blattes anwies, es dürften bis auf weiteres "keine Texte von ihm in der taz erscheinen. Bitte sorgt dafür, dass dies nicht passiert." Die von Füller betreute Bildungsseite der "taz" betreuen, wie an dieser Stelle berichtet, nun andere.

Auf der Genossenschaftsversammlung der "taz" am vergangenen Wochenende interessierten sich die Genossen dafür leider nicht sonderlich. (...) So wurde eine Gelegenheit verpasst, anzusprechen, wovon schon ein offener Brief aus dem Dezember des vergangenen Jahres handelte. Da ging es um "tiefe Risse", die durch die Redaktion gingen, um „Unmut“ über den personellen "Aderlass", um eine "Krise", die damit zu tun habe, dass "Leute Angst haben, ihre Meinung zu sagen, weil sie dann als unbequem gelten könnten und Sanktionen befürchten müssten".


Dass die "taz" in der absehbaren Zukunft angemessen und fair über Themen wie Männerdiskriminierung und Feminismuskritik berichtet, dürfte vor diesem Hintergrund kaum zu erwarten sein.

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