Samstag, September 14, 2013

Lesermail (Plädoyer für einen Gender-Smiley)

Genderama-Leser Robert R. macht mich aufmerksam auf einen Artikel über ein neues Zentrum für Frauen mit Genitalverstümmelung, das jetzt Teil einer Klinik in Berlin ist und für das Waris "Wüstenblume" Dirie die Werbetrommel rührt. Dazu merkt mein Leser an:

Mir fällt auf, daß dieser Artikel in der Rubrik "Menschenrechte" erscheint, wobei, so lobenswert das Ansinnen eines medizinischen Zentums für Genitalverstümmelte auch sein mag, Männer nicht als Menschen zu zählen scheinen. Ich denke mir deshalb, daß ich mich vielleicht für die Verwendung einer Art inversen Gender-Sterns aussprechen sollte, den man hinter eindeutig geschlechtsneutralen Wörtern und Begriffen anfügt, wenn man eigentlich Frauen meint, z.B.: "Waris Dirie ist eine Menschen*rechtsaktivistin." Man könnte auch einen Gender-Kringel bemühen: "Endlich Gerechtigkeit° in Führungspositionen schaffen." Oder man betont die ironische Komponente mit einem Gender-Smiley: "Notrufnummer für Opfer^^ von häuslicher Gewalt."


Auf ähnliche Weise könnte man Gender^^-Mainstreaming oder Gleichstellungspolitik^^ mit einem Gender-Smiley kennzeichnen: Beides kommt ja in Wahrheit nur Frauen zugute; der Begriff ist also offenkundig nicht ernst gemeint.

kostenloser Counter