Samstag, Juni 15, 2013

ProQuote: Eine Lobbygruppe blamiert sich, so gut sie kann

Hadmut Danisch hat eine Veranstaltung feministischer Medienfrauen besucht und weiß darüber einiges zu berichten. Ein Auszug:

Eigentlich wollten sie ja Wortmeldungen nicht annehmen und haben erhobene Hände durchgehend ignoriert. Nachdem aber eine Journalistin sich einfach ans Mikro stellte, hab ich es ihr nachgetan, und dann auch Kritik geäußert. Und habe da mal zum Ausdruck gebracht, dass ich es für nicht nur stinklangweilig, sondern sogar eine Missachtung des Publikums halte, da ein Streitgespräch anzukündigen und dann 6 Lobbyisten gleicher Meinung hinzusetzen, die jeder Substanz und jedem Disput aus dem Weg gehen. Seicht und substanzlos. Und ich habe Augstein an seine Eingangsfrage erinnert, warum die Frauenquote im Seichten hoch wäre und umso niedriger läge, je höher der Qualitätsanspruch eines Mediums sei. Die Frage hätten sie gerade selbst beantwortet. Richtig schlecht hätt ich’s gefunden.

Fassungslosigkeit. Rings um mich herum glotzte mich alles an wie vom Schlag getroffen, aber erst mal kein Widerspruch, die waren zu baff. Zumal die völlig irritiert waren, weil die sich dort untereinander alle kennen, aber keiner mich da kannte. Da taucht einfach ein unbekannter Fremder auf und haut drauf. Ich hatte so den Eindruck, dass die überhaupt noch nie direkt Kritik bekommen haben, und sie deshalb so selbstgefällig und selbstzufrieden da in ihrem Blödsinn baden, und einem anspruchslosen Publikum plaudern, was sie und das Publikum hören wollen. Und dass das auch der Grund ist, warum wir im Fernsehen immer öfter mit unerträglich schlechten Talkshows überschwemmt werden.

Dazu kam dann irgendwie die Frage auf, ob man das Podium halb-halb mit Männern und Frauen hätte besetzen sollen. Ich wollte nochmal ans Mikro und ihnen „Nein, Ihr Nachtwächter, nicht nach Geschlecht, sondern nach Meinungen zum Thema hättet Ihr besetzen sollen, mit Leuten dafür und Leuten dagegen, egal welchen Geschlechts!” sagen, aber sie wollten mich nicht mehr ans Mikro lassen. Für die werden Podien nicht nach Hirninhalt, sondern allein danach, was zwischen den Beinen baumelt, besetzt. Und genauso soll es nach deren Willen auch in den Redaktionen vor sich gehen. Kämen die per Quote in die Verlagsleitungen, würden wir nur noch solchen Scheiß serviert bekommen.


Hier findet man den vollständigen Artikel.

Wer gerne mehr davon lesen würde: Hier gibt's Nachschlag.

kostenloser Counter