Freitag, April 19, 2013

Moral ist unsere neue Religion

Ein aktueller Artikel des Politik-Magazins "Cicero" passt hervorragend zu den Attacken, denen die Männerrechtsbewegung seit einigen Jahren ausgesetzt ist:

Da Hypermoralisten in dem Bewusstsein leben, das Gute an sich zu vertreten, sind etwaige Kritiker gnadenlos zum verbalen Abschuss frei gegeben und werden je nach dem als neoliberal, kapitalistisch, militaristisch, sexistisch oder zumindest als verantwortungslos gebrandmarkt. Und wenn all das nicht hilft, kann man ja immer noch versuchen, ihr Gedankengut als "rechts" zu entlarven.

Der allein auf moralische Kategorien fixierte Diskurs offenbart eine reflexive Trägheit und intellektuelle Unbeweglichkeit, die alarmierend ist, allerdings sehr gut erklärt, weshalb er so wunderbar funktioniert. Moralische Normen entlasten erheblich vom eigenen Denken. Wer weiß, dass militärische Interventionen Verbrechen sind, große Einkommensunterschiede sozial ungerecht und Atomkraft Teufelszeug, der muss sich nicht weiter in den jeweiligen Gegenstand einarbeiten und komplizierte Abwägungen zwischen Kosten und Nutzen treffen: der weiß, was richtig ist und vor allem was falsch. Mit nichts lässt sich Inkompetenz besser kompensieren als mit Moral.


Man muss sagen, diese Sätze lesen sich, als wären sie an bestimmte Kritiker der Männerrechtsbewegung persönlich geschrieben.

Hier findet man den vollständigen Artikel.

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