Sonntag, Januar 13, 2013

Bitte um Teilnahme: Wissenschaftsblog erkundet "Gemeinschafts-Sucht" in Deutschland

In den Vereinigten Staaten wird derzeit diskutiert, ob in das dort gültige Diagnosehandbuch eine neue Form der mentalen Störung Eingang finden soll. Näheres verrät das Blog "Kritische Wissenschaft" des Bildungsforschers Michael Klein:

Eine Reihe von Forschungsergebnissen aus den USA zeigt, dass Kommunitarismus, die unbedingte Ausrichtung des Individuums auf die Gemeinschaft, auf seine soziale Funktion in der Gemeinschaft, sich negativ auf die Individualität von Personen auswirken kann und dass die negativen Effekte bis hin zur Sucht reichen können, bei der die davon betroffenen Individuen ihr gesamtes Dasein in den Dienst der Gemeinschaft stellen und ihrem eigenen Leben keinerlei Sinn mehr zu geben vermögen, jenseits des Daseinszwecks, den sie in der Gemeinschaft anderer erleben. Wie der Psychiater Ervin G. Hausman bei einer Reihe seiner Patienten festgestellt hat, sind die Folgen von Gemeinschafts-Sucht erheblich und gehen bis zur Selbstverleugnung und Selbstschädigung. So klagten die Patienten von Hausman regelmäßig über Schlaflosigkeit und Alpträume und zeigten generell eine phobische Angst vor dem Alleinsein. Die Angstzustände, die manche an Gemeinschafts-Sucht leidenden Patienten erlebten sowie die Schlaflosigkeit hatten zur Folge, dass die akademischen und beruflichen Leistungen der Patienten schlechter wurden. Im Extremfall hatte die Gemeinschafts-Sucht Arbeitslosigkeit und in einem Fall den kompletten Zusammenbruch und die Institutionalisierung des Patienten zur Folge.


Um die Forschung in diesem Bereich voranzutreiben, hat "Kritische Wissenschaft" dieser Tage einen Fragebogen online gestellt und bittet um rege Beteiligung – es dauert keine fünf Minuten.

(Ich selbst stehe der diskutierten Erfassung von "Gemeinschafts-Sucht" als neuer mentaler Störung weder zustimmend noch skeptisch gegenüber.)

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