Samstag, Juni 30, 2012

Emnid: Die meisten Deutschen finden Verbot von Genitalverstümmelung richtig

Die Vertreter religiöser Glaubensgemeinschaften überbieten sich immer noch mit Empörungsrhetorik, Politiker pflichten ihnen eifrig bei, die Medien hämmern auf die Bevölkerung vor allem mit einseitigen Argumenten ein. Nutzt alles nur wenig: Laut einer Emnid-Umfrage halten 56 Prozent der Deutschen das Urteil des Kölner Gerichts für richtig – darunter der Vorsitzende der Deutschen Kinderhilfe. Man kann nur darüber spekulieren, wie hoch die Zustimmung wäre, wenn die Leute über die Folgen von "Beschneidung" gründlich aufgeklärt würden. (Es juckt mich in den Fingern, einen Cuncti-Artikel darüber zu schreiben, aber ich bin derzeit aus beruflichen Gründen verhindert – zumal es ja für alle, die sich entsprechend informieren möchten, bereits ausreichend Literatur gibt.)

Der FOCUS berichtet (wobei auch hier den Kritikern an diesem Urteil weit mehr Raum gegeben wird als den Gegnern von Genitalverstümmelung).

Berlin: Jüdisches Krankenhaus nimmt keine Genitalverstümmelungen mehr vor

Mehrere Zeitungen im In- und Ausland berichten mit Bezug auf einen Artikel in der taz über das Jüdische Krankenhaus in Berlin, dessen Chefarzt Kristof Graf erklärte, nach dem Kölner Gerichtsurteil keine Genitalverstümmelungen bei Babys mehr vorzunehmen. Wie zu erwarten bezeichnet Graf, der für solche Taten bisher verantwortlich war, das Urteil als "erschreckend" und "Katastrophe", man sei "total entsetzt", dass "ausgerechnet in Deutschland" ... und was die Betroffenheitsrhetorik sonst so hergibt. Zu einer neuen Einsicht scheint das Urteil bei Graf nicht geführt zu haben; kritisch hinterfragt werden die bisher unter seiner Ägide begangenen Körperverletzungen von ihm nicht.

Überlegter und sachgemäßer fällt hingegen die Einschätzung Prof. Holm Putzkes in der Legal Tribune aus. Er spricht von einem mutigen und wegweisenden Gerichtsurteil, das Beifall verdiene, und gelangt zu dem Fazit: "Es wird, nachdem die reflexhafte Empörung abgeklungen ist, hoffentlich eine Diskussion darüber in Gang setzen, wie viel religiös motivierte Gewalt gegen Kinder eine Gesellschaft zu tolerieren bereit ist."

Freitag, Juni 29, 2012

University of Oxford: "Religion ist keine Entschuldigung, den Penis eines Babys zu verstümmeln"

Wenn ich heute morgen meine Tageszeitung lese, habe ich den Eindruck, dass das Kölner Urteil gegen Genitalverstümmelung bei Jungen von praktisch jedem, der etwas dazu zu sagen hat, als "skandalös" verurteilt wird. Dem ist natürlich nicht so; unsere Medien filtern nur einmal mehr sehr stark. Bemerkenswerter ist allerdings, dass dieses Urteil inzwischen international diskutiert wird. Eine klare Stellungnahme dazu findet man beispielsweise auf "Practical Ethics", einem Blog, das vom Fachbereich Philosophie der Universität Oxford betrieben wird. Dort heißt es:

'But other grown-up babies may not feel this way. What of Jewish (or Muslim) children who reject their parents’ faith? Who don’t believe in God? Or who do believe in a God, but in a loving one—say, one who would never mandate the genital mutilation of babies? Those grown-up babies have had their penises irreversibly scarred in the service of beliefs they do not hold as adults. Surely there is room for the legal system of a pluralistic society to determine that these babies have a right to bodily integrity and are entitled to make decisions about their own penises when they are mentally competent to do so.

(...) “Culture” cannot justify the nonconsensual genital cutting of babies. Neither can religion. Even if I sincerely believed that the creator of the universe had commanded me to remove genital tissue from my son without his permission, I would have to decline on ethical grounds. "God told me to do it" is simply not an acceptable replacement for moral reasoning in the modern era. The German court ruled rightly.'


Hier findet man den vollständigen Artikel. Er verweist unter anderem auf eine Website der Juden gegen Beschneidung. Allerdings kennt man es bereits aus anderen Debatten, dass Leute wie Dieter Graumann ihre Meinung als sakrosankt und jede Abweichung als "antisemitisch" darstellen. Bekanntlich habe ich dazu bereits einiges geschrieben. Normalerweise hinterfragen deutsche Journalisten diesen Narzissmus allerdings nicht – die Angst, sich in die Nesseln zu setzen und selbst mit idiotischen Anschuldigungen diffamiert zu werden, ist offenbar zu groß.

Ist damit zu rechnen, dass Karlsruhe das Urteil auf politischen und medialen Druck hin wieder kassiert? Leider ja. Wird die inzwischen eingetretene internationale Debatte dadurch verstummen? Wohl kaum.

Nachtrag: Ein Leser und Mitstreiter weist mich gerade darauf hin, dass die Frankfurter Allgemeine das Kölner Urteil ausdrücklich begrüßt.

Donnerstag, Juni 28, 2012

"Die Männer der Quotenfrauen"

Wie schnell es gehen kann, dass Frauen wegen einer Quote an Männern vorbeiziehen, hat er bei der Vorstandswahl seines Jusos-Regionalverbands München Nord erlebt. Weil von vier Stellen zwei mit Frauen besetzt werden müssen, sind zwei junge Sozialdemokratinnen gewählt worden, die am Tag der Wahl zum ersten Mal bei einer Sitzung erschienen seien. Es standen nur drei Frauen zur Wahl. "Für die Posten der beiden Männer hätten sich dagegen wesentlich mehr Kandidaten interessiert, die schon seit ihrer Schulzeit bei den Jusos aktiv sind."


Hier findet man den vollständigen Artikel.

Mittwoch, Juni 27, 2012

Norwegen: Regierungspartner will Beschneidung bei Jungen unter Strafe stellen

Bei uns tanzen gerade die Vertreter mehrerer Glaubensgemeinschaften vor Empörung auf dem Tisch, aber auch in anderen Staaten wird der Schutz sogar von Jungen vor Körperverletzung diskutiert:

"Circumcision on religious grounds should be a criminal offense," Jenny Klinge, a spokesperson for Norway’s Centre Party, said in an interview earlier this month with the newspaper Dagbladet. Klinge added that "Fortunately, circumcision is already illegal in females. The time has come for boys to receive the same legal protection."


Auch in Norwegen gibt es Proteste, offenbar vor allem von jüdischer Seite. Vielleicht tritt man Antisemitismus am geeignetsten entgegen, wenn man daran erinnert, dass auch hier nicht alle Juden automatisch derselben Meinung sind – so gibt es zum Beispiel ein Buch, das Beschneidung aus jüdischer Perspektive infrage stellt. In einer Diskussion bei Christian über dieses Thema weist Alexander Roslin darüber hinaus auf diese Positionierung jüdischer Beschneidungsgegner hin.

TV-Tipp: Männerrechtler im SWR-Nachtcafé

Das SWR-Nachtcafé hat einige Unterstützer und Sympathisanten der Männerrechtsbewegung zum Plausch eingeladen. Näheres erfährt man hier.

Missverständnisse in der Gleichberechtigungsdebatte

Eugen Maus, der ehemalige Vorsitzende der geschlechterpolitischen Initiative MANNdat, veröffentlichte aktuell im European einen Artikel über die Seilschaften und Netzwerke der Feministinnen sowie die Diskriminierung von Männern: hier.

Dienstag, Juni 26, 2012

"Nette Männer sind von der Evolution einfach nicht vorgesehen"

Der KulturSpiegel analysiert, wieviele Lichtjahre der Traummann in der erfolgreichen aktuellen Frauenliteratur von feministischen Vorschriften entfernt ist.

Montag, Juni 25, 2012

Gerichtsurteil bestätigt Männerrechtler: Beschneidung von Jungen künftig Körperverletzung

Als Männerrechtler vor drei Jahren im Forum der "AG Männer" der Piratenpartei darüber diskutierten, religiöse Beschneidung (im Klartext: Genitalverstümmelung) unter Strafandrohung verbieten zu lassen, reagierte die feministische Propagandastaffel augenblicklich darauf, indem sie behauptete, das belege eindeutig, wie antisemitisch Männerrechtler seien. (Für das große Projekt der Genderkader, die Männerbewegung und Rechtsextremismus rhetorisch auf Biegen und Brechen zusammenzufügen, war schon damals kein Argumentersatz zu dumm.) Jetzt allerdings hat das Landgericht Köln in einem wegweisenden Urteil entschieden: Wer Jungen aus religiösen Gründen beschneidet, macht sich der Körperverletzung strafbar! Weder das Elternrecht noch die Religionsfreiheit können diesen Eingriff rechtfertigen. Die Financial Times berichtet.

Die Männerrechtsbewegung, insbesondere die Gruppe MANNdat, stand bislang mit ihrem entschiedenen Protest gegen die Genitalverstümmelung von Jungen auf weiter Flur. Alle anderen, die sich zum Thema Genitalverstümmelung äußerten, beklagten in der üblichen sexistischen Weise allein die Verstümmelung weiblicher Opfer. (Amnesty International Deutschland verteidigte diesen Sexismus in einem Interview mit mir für "eigentümlich frei".) Erst vor wenigen Wochen veröffentlichte MANNdat die Rezension eines Buches, das sich kritisch mit der Genitalverstümmelung bei Jungen auseinandersetzte. Insbesondere die in dieser Rezension enthaltenen Zitate von Politikern wie Jerzy Montag (Grüne), der diese Praktik demnach ebenfalls mit Nachdruck verteidigt hatte, erscheinen nach dem Kölner Urteil in einem noch hässlicheren Licht als zuvor.

Die Menschenrechte von Jungen und Männern haben bei uns in Politik und Medien wenig Gewicht. Nur relativ überschaubare Gruppen setzen sich für die Opfer solcher Menschenrechtsverletzungen ein und werden dafür in oft bodenloser Weise angefeindet. Um so beachtlicher ist es, wenn die Positionen von Männerrechtlern entgegen allen Tabus der politischen Korrektheit immer häufiger bestätigt werden.

USA: Junge Frauen verdienen inzwischen mehr als junge Männer

Ein Trend, über den ich hier schon mehrfach berichtet habe, stabilisiert sich zusehends:

According to the U.S. Census Bureau, single women between 22 and 30 years old earn an average of $27,000 a year, which is 8 percent more than comparable men. Women of that age earn more in 39 of the 50 biggest American cities.


Gefunden hier.

Samstag, Juni 23, 2012

Großbritannien: Mütter, die Vätern das Umgangsrecht verweigern, kommen in den Knast

Das Wohlergehen eines Kindes wird am besten durch den Kontakt zu beiden Eltern geschützt. Mütter, die einem Vater den Zugang zu seinen Kindern verweigern, können ihren Pass verlieren, ihren Führerschein und im äußersten Fall sogar ins Gefängnis kommen. Kurz: In England findet gerade ein Fortschritt in Sachen Väterrechte statt, der in Deutschland unweigerlich als "Ausgeburt der kranken Hirne extremistischer Männerrechtler" angefeindet würde. Dabei sind die britischen Umwälzungen, die das Ende so mancher Männerdiskriminierung bedeuten, so massiv, dass sie auch im Ausland große Aufmerksamkeit erhalten. Ich übersetze mal einen zentralen Absatz aus einem Artikel, den Barbara Kay für die kanadische "National Post" dazu verfasste:

Dies ist ein erfreuliche, wenn auch einigermaßen schockierende Entwicklung für die Angehörigen der internationalen Väterrechts-Gemeinschaft. Seit Jahren haben neutrale Beobachter in allen westlichen Ländern auf die Doppelmoral eingehämmert, die in Familiengerichten unter dem Einfluss der feministischen Ideologie Einzug gehalten hat, aber das war wie Wasser, das auf einen Stein getropft ist. Das Raster blieb stur pro-Mutter und anti-Vater. Wenn Sorgerechtsstreitigkeiten nicht friedlich gelöst werden konnten, erteilten Gerichte routinemäßig das alleinige Sorgerecht den Müttern. Schnelle und oft drakonische Strafen bis hin zu Gefängnishaft wurden gegen jedes Ausbleiben von Unterhaltszahlungen durch Männer ausgesprochen, aber Frauen, die gewonheitsmäßig und willkürlich Vätern die gerichtlich zugesprochene Zeit mit ihren Kindern verweigerten, wurden selten auch nur mit einem entsprechenden Nachspiel bedroht, geschweige denn tatsächlich bestraft. Hier in Kanada wurde im Jahr 2003 die Einstellung der Familiengerichte am besten von dem damaligen liberalen Justizminister Martin Cauchon zusammengefasst, der mit Bezug auf Väter, denen ihre Elternschaft verweigert wurde, sagte: "Männer haben keine Rechte, sondern nur Pflichten."


Was führte nun dazu, dass in England männerfeindlichem Sexismus erstmals derart massiv Einhalt geboten wurde? Barbara Kay zufolge waren es die immer unübersehbareren gravierenden, oft katastrophalen Folgen, die Vaterlosigkeit für davon betroffene Kinder haben kann. (Es gibt natürlich auch viele Kinder, die sich trotz fehlendem Vater zu reifen und glücklichen Persönlichkeiten entwickeln.) Über diese Folgen berichtete beispielsweise Matthias Matussek bereits vor fast 15 Jahren ausführlich – und er stellte, gestützt von deutschen Väterrechtlern, eben jene Forderungen auf, die in Großbritannien gerade Gesetz werden. Was geschah daraufhin in Deutschland? Gegen sein Buch gab es eine Strafanzeige von sich diffamiert fühlenden Frauen, zu der Alice Schwarzers "Emma" hämisch Beifall klatschte. Erst mit langer Verzögerung und nur halbherzig wurden leichte Verbesserungen für Väter eingeführt: Verbesserungen allerdings, die etliche Väterrechtler als komplett unzureichend betrachten.

Natürlich berichtet auch die britische Presse über die, so die Daily Mail, "dramatische" Entwicklung, die gerade in Großbritannien stattfindet.

Die skizzierten Fortschritte dürfte Wasser auf den Mühlen derjenigen sein, die sich ein etwas forscheres Vorgehen der Männerrechtsbewegung wünschen: In Deutschland, wo Väterrechtler vor allem sympathisch und seriös erscheinen möchten, stellen sich Erfolge nur ausgesprochen zäh ein. In Großbritannien hingegen, wo Väterrechtler auch mal als Batman verkleidet auf öffentlichen Bauwerken herumturnen und ihr Engagement auf manchen sehr grell wirkt und zu lautstarken Kontroversen führt, kommt es im Kampf gegen die Männerdiskriminierung zu echten Erfolgen ...

Sonntag, Juni 17, 2012

Managementberater warnt: Wenn Männer zur "Sättigungsbeilage" werden

Welt-Online hat den Managementberater Reinhard K. Sprenger im Interview. Ein Auszug:

Es ist ein Mythos, dass Frauen bewusst oder unbewusst von einem männlich dominierten Management diskriminiert werden. Gute Frauen setzen sich ohnehin durch – wenn sie wirklich wollen. Hingegen werden sich die Karrierechancen für Männer unter der Quote rein statistisch verschlechtern. Auf Jahrzehnte hinaus. Männer sind schon heute bei vielen Bewerberrunden nur noch Sättigungsbeilage. Niemand kann absehen, ob das wirtschaftliche Kollateralschäden haben wird. Verhängnisvoll finde ich den Angriff auf die Würde der Frauen. Spürt denn niemand, dass man Millionen berufstätige Frauen zu Opfern erklärt? Und dass die Politik sie opfert, um ihren medienwirksamen Luxusdiskurs abzufeiern?


Hier kann man das vollständige Gespräch lesen – durchaus empfehlenswert!

Samstag, Juni 16, 2012

CNN: Wie Väterrechtler väterfeindliche Medienklischees beseitigen

There's a movement under way among dads in America that's changing what you see on TV. Across the country, more and more are fed up -- and rising up against the stereotype of the inept, clueless father. (...) In a sign of their growing power, dads out to end the stereotype recently scored a knockout blow against a pair of TV ads.


Hier geht es weiter mit einem sehr ausführlichen und fairen Artikel über die Väterrechtsbewegung in den USA und ihren wachsenden Einfluss gegen die Verhöhnung von Vätern in den Medien. (Die allermeisten deutschen Journalisten wären von der Aufgabe, einen solchen Artikel zu schreiben, komplett überfordert. Sie würden vermutlich irgendetwas über die theoretische Zusammenarbeit von Väterrechtlern und Neonazis fantasieren und sich danach in dem Gefühl sonnen, im Kampf gegen Rechts eine große Leistung vollbracht zu haben.)

Was beim Überfliegen des Artikels vielleicht übersehen wird, ist der Einfluss der Online-Petitions-Plattform Change.org, die in den USA schon zu einigen Erfolgen des "kleinen Mannes" gegen bestehende Übel geführt hat. (Die englischsprachige Wikipedia verrät Näheres.) Change.org expandiert wegen ihres Erfolges in mehrere Länder, aktuell auch nach Deutschland. Es dürfte interessant werden zu schauen, ob sich auch die deutsche Männerrechtsbewegung dieses Instruments bei der Bekämpfung von Diskriminierung erfolgreich bedienen wird oder ob die verschiedenen Flügel lieber erst mal ein paar Jahre das Für und Wider diskutieren. In den USA haben die Feministinnen selbstverständlich bereits den Fuß in der Tür.

Freitag, Juni 15, 2012

Wir nennen sie "lila Pudel"

Von Männerrechtlern werden sie schlicht als "lila Pudel"bezeichnet – der bekannte Psychoanalytiker Hans-Joachim Maaz äußert sich in seinem Buch Die Liebesfalle ein wenig ausführlicher über diesen neuen Typ Mann. Dort heißt es auf Seite 203:

Die zum Feminismus übersteigerte Emanzipationsbewegung der Frauen kommt manchen Männern entgegen, die ihre Abwertung und Ablehnung durch die Mutter, den erfahrenen Liebesmangel und ihre Entfremdung großartig kultivieren können, indem sie den Haushalt führen, die Kinder betreuen, sich finanziell aushalten, sich führen und beherrschen lassen. Sie lassen sich als die "neuen weichen Männer" loben und depotenzieren. Sexuell sind sie eher wenig interessiert, häufig mit erektiver Schwäche; dagegen sind sie eher bereit, ihre Partnerin zu massieren und zu streicheln, wenn diese das überhaupt zulässt. Die "Emanze" sucht sich mitunter aber einen Geliebten oder Callboy oder zieht gleich lesbische Beziehungen vor, um ihrer Angst vor guter Männlichkeit zu entgehen.


Stellenweise geht mir Maazens Formulierung ein wenig weit; so kenne ich z.B. auch selbstbewusste Hausmänner in der Männer- und Väterbewegung. Aber als Analyse der psychischen Hintergründe eines bestimmten Typs Mann, der seine private devote Neigung gerne als "Gender-Trainer" oder in ähnlicher Form dem Rest der Gesellschaft aufdrücken möchte und selbstbewusste, fordernde Männer zum dämonischen Feindbild erklärt, taugt dieser Absatz sehr.

Mittwoch, Juni 13, 2012

Vereinte Nationen besorgt über Babyklappen in Deutschland

Der britische Guardian berichtet aktuell über ein in mehreren europäischen Staaten, jedoch am stärksten in Deutschland existierendes Problem, das in den vergangenen Jahren auch von verschiedenen Männer- und Väterrechtlern angesprochen wurde. (Wie üblich wurden sie ignoriert.) Einige Auszüge aus dem Artikel:

The United Nations is increasingly concerned at the spread in Europe of "baby boxes" where infants can be secretly abandoned by parents, warning that the practice "contravenes the right of the child to be known and cared for by his or her parents", the Guardian has learned. (...) The committee, a group of 18 international human rights experts based in Geneva, says that while "foundling wheels" and baby hatches had disappeared from Europe in the last century, almost 200 have been installed across the continent in the past decade in nations as diverse as Germany, Austria, Switzerland, Poland, Czech Republic and Latvia.

(...) Perhaps the most taxing problem will be Germany, the powerhouse of Europe, which has about 80 baby boxes operating across the nation. The German constitution says all citizens have a right to "know of their origins" and fathers have a right to be part of a child's upbringing. Both are breached when a mother gives birth anonymously. Hatches are tolerated – but earlier this year German ministers floated the possibility of a new "legal framework for confidential births". In February the German Youth Institute found that the anonymous service had lost trace of a fifth of all abandoned babies – giving ammunition to those who want to end the practice.


Hier findet man den vollständigen Artikel – und darin auch eine Stellungnahme des CSU-Europa-Abgeordneten Bernd Posselt, der die Vereinten Nationen offenbar ebenso ignorieren möchte wie die Männer- und Väterrechtler zuvor.

In der deutschen Presse konnte ich keinen Artikel über die Sorge der Vereinten Nationen über die Situation in unserem Land finden. Ich war nicht überrascht.

Montag, Juni 11, 2012

"Eines der besten Bücher über den real existierenden Feminismus"

Dr. Bruno Köhler, der Vorstandsvorsitzende von MANNdat, hat eine spannende Rezension zu Monika Ebelings Buch Die Gleichberechtigungsfalle auf Cuncti online gestellt.

Freitag, Juni 08, 2012

Die "taz" hat ein Sexismus-Problem

Sehr geehrter Matthias Lohre,

Ihr vor zwei Wochen erschienener männerfreundlicher Artikel "Die Brücke" hatte mir ausgesprochen gut gefallen, weshalb ich ihn auch in meinem Blog Genderama gerne verlinkt habe. Eine Schwalbe macht zwar noch keinen Sommer, aber dieser Artikel gab durchaus Anlass zur Hoffnung, was die "taz" angeht. Nun wundern Sie sich in Ihrer aktuellen Kolumne "Der Gott des Gemetzels" über die Reaktionen vieler männlicher Leser auf Ihren Beitrag, die offenbar vielfach in dieselbe Richtung gingen ("Wirklich erstaunlich, dass eine solche Kolumne die Kontrollpunkte der Feministischen Einheitsfront passieren konnte." etc.). Auf diese Kommentare reagieren Sie nun Ihrerseits kritisch.

Ich hingegen bin über diese Rückmeldungen an Sie und Ihre Redaktion überhaupt nicht überrascht und finde sie ausgesprochen sinnvoll und notwendig. Die Frauenbewegung hat es geschafft, sexistischen Journalismus zu Lasten von Frauen immer wieder zurückzudrängen und zu unterbinden. Das reicht bis in die Gegenwart hinein, wenn Sie etwa an Marina Weisband, bis vor kurzem noch Geschäftsführerin der Piratenpartei, denken (deren Vorwürfe sich übrigens auch gegen die "taz" richteten). Die Männerrechtsbewegung wird dasselbe tun müssen, wenn sie in der Bekämpfung von Sexismus ähnlich erfolgreich sein will.

Normalerweise kommen männerfreundliche oder gar feminismuskritische Beiträge an den Kontrollinstanzen der taz-Redaktion eben nicht vorbei. Ich erinnere mich beispielsweise an einen vorbildlich recherchierten und brillant geschriebenen Artikel eines Mitglieds der "Roten Männer in der SPD", in dem es um die Gleichverteilung der Geschlechter bei der Täterschaft häuslicher Gewalt ging, was durch hunderte internationaler Studien inzwischen bestens belegt ist. Eine taz-Redakteurin wimmelte diesen vor mittlerweile fast zehn Jahren bei ihr eingereichten Artikel ähnlich ab, wie das heute noch Kristina Schröder tut, nämlich durch die Bemerkung, dass sie an eine solche Gleichverteilung schlicht nicht "glaube". Ein immenser Korpus wissenschaftlicher Forschung wird ignoriert, weil er dem persönlichen Glauben einer taz-Journalistin widerspricht. Infolgedessen fabuliert Ihre Kollegin Simone Schmollack noch in der "taz" von heute ("Sicherheitsrisiko Ehemann") unter Bezugnahme auf eine obskure Kriminologin, dass weibliche Täterschaft in diesem Bereich nur den zehn Prozent entspräche, die vor einigen Jahren noch die amtlichen Kriminalstatistiken hergaben, wobei die Dunkelziffer (Männer outen sich wesentlich seltener als Opfer häuslicher Gewalt) ebenso stur ignoriert wird wie das Ansteigen auch der offiziellen Zahlen, seitdem vermehrt über häusliche Gewalt gegen Männer berichtet und das Tabu damit gebrochen wird.

Ebensogut erinnere ich mich an den Versuch Dr. Matthias Stiehlers vom Vorstand des Dresdner Institut für Erwachsenenbildung und Gesundheitswissenschaft, in Ihrem Blatt einen Artikel zu dem kritischen Verhältnis der Linken zum Thema Geschlechtergerechtigkeit zu veröffentlichen. Selbstverständlich wurde auch dieser Artikel, obwohl auch er ebenso überfällig wie gelungen war und die festgefahrene Debatte deutlich voranbrachte, von Ihrer Redaktion geblockt. Dr. Matthias Stiehler stellte ihn daraufhin dankenswerterweise meinem Zweitblog zur Verfügung, wo er auch seinen Disput mit der "taz" schildert.

Ich selbst wurde von Ihrer Redaktion einmal für Ihre Wochenendskolumne angefragt, bei der die "taz" unterschiedliche Meinungen gegenüberstellt. Meiner Erinnerung nach ging es damals um das Thema "Jungenkrise". Ich hatte noch nicht angefangen zu schreiben, als die Anfrage bereits ohne Angabe von Gründen zurückgezogen wurde. In diesem Fall scheinen die redaktionsinternen Kontrollinstanzen in Ihrem Hause also funktioniert zu haben. Es ist bemerkenswert, dass es für die "taz" kein Problem darstellt, beispielsweise Thilo Sarrazin durch Henryk M. Broder interviewen zu lassen, dass ein Interview mit Vertretern selbst der linken Männerrechtsbewegung für Ihr Blatt aber bis heute unvorstellbar ist. Diese Bürgerrechtler werden von Ihren Kolleginnen lediglich mit hämischen und herabsetzenden Kommentaren bedacht, sollen aber um Göttin Willen nicht selbst zu Wort kommen. Dass sich einige entnervte Männer daraufhin Publikationen wie der Jungen Freiheit zuwenden ist nur die Konsequenz davon, dass linke Medien gegenüber dem Thema Männerrechte derart mauern. Ein vernünftiger Kampf gegen Rechts sähe so aus, dass die Linke dieses Thema endlich aufgreift, statt es weiter den Rechten zu überlassen.

Aber hier offenbart sich eben das Sexismus-Problem der "taz": Während eine politische Bewegung für Frauen gefeiert wird, wird eine politische Bewegung für Männer verteufelt, und ihre Inhalte werde totgeschwiegen. Wo Kritik am Feminismus, beispielsweise faschistoiden Positionen in diesem Lager, tabuisiert ist, bis sie die Männerbewegung aufgreift, schießt Kritik am Maskulismus häufig über ihr Ziel hinaus.

Sie können unschwer recherchieren, dass ich die "taz" mehrfach für ein Jahr im Abonnement hatte. Beiträge von manchen Ihrer Autoren, beispielsweise Daniel Bax, schätze ich sehr. Mir ist auch bekannt, dass es selbst in Ihren Reihen Abweichlerinnen gibt, was die entschiedene Front gegen Männerrechtler angeht. So hatte mich einmal eine Ihrer Kolleginnen an die antirassistische Schülerzeitung Q-Rage als Interviewpartner vermittelt. Aber ich lehne Ihre wiederholten Anfragen nach einem neuen Abonnement regelmäßig ab, seit mir Ihr Autor Thomas Gesterkamp in Ihrem Blatt unterstellte, auf meinem Blog Genderama zu rechtsextremen Websites zu verlinken (was schlicht nicht stimmt, weshalb Gesterkamp dafür auch niemals einen Beleg liefern konnte). Ein derartiger Journalismus ist abenteuerlich, und er findet sich in der "taz" eben nur, solange es gegen Männer und die Vertreter von deren Anliegen geht.

Eine Hoffnung auf Änderung sehe ich nur, solange Sie anhaltend so kritische Rückmeldungen erhalten, wie Sie es aktuell beklagen. Dass diese Rückmeldungen in einem Artikel mit der Überschrift "Der Gott des Gemetzels" ins Zwielicht gerückt werden, wie es mit feministischer Kritik an einer sexistischen Linie Ihres Blattes nie geschehen würde, verstärkt meinen Eindruck nur. Da wünsche ich mir doch lieber, dass Sie weiter so mutige und in Ihrem Blatt noch wie ein bizarrer Fremdkörper wirkende männerfreundliche Beiträge schreiben wie vor zwei Wochen.

Freundliche Grüße

Arne Hoffmann

(Der Brief wurde über Facebook zugestellt.)

Dienstag, Juni 05, 2012

Neuer Fall Kachelmann: Unschuldsvermutung ade!

Gabriele Wolff und Udo Vetter berichten über einen eines Vergehens verdächtigen Radiomoderator, der während seiner laufenden Sendung vom Mikro wegverhaftet wurde.

Therapeutin: Warum sind junge Frauen heute so oft solche Zicken?

Die Paartherapeutin Astrid von Friesen setzt sich auf der Website von AGENS mit der Frage auseinander, warum junge Frauen ausgerechnet in unserer heutigen Gesellschaft, die ihnen alles bietet, dermaßen aggressiv und arrogant auftreten.

Samstag, Juni 02, 2012

Erste Folgen der Frauenquote werden sichtbar: "Wohin soll ich all die Männer aussortieren?"

Bettina Weiguny berichtet über die sich für Männer zusehends verschärfende Situation am Arbeitsplatz. Einige Auszüge:

Die Attribute "Männlich, talentiert, jung" avancieren zum Karrierekiller, denn die Konzerne machen Ernst. Egal ob Auto, Chemie, Banken: die Führung wird weiblich, fast überall. (...) Was Alphamädchen und Frauenförderer beglückt, bremst eine Generation junger Männer aus: die zwischen Anfang 30 und 45. (...) Seine Chefs seien alle Frauen, meldet Panten. Bei mancher fragt sich der 40-Jährige: Wie um alles in der Welt kam sie auf die Position? (...) Wie rutscht man bitte schön von einem mittleren Posten in der Rechtsabteilung auf den Chefsessel für Mergers & Acquisitions? Was zeichnet die neue Vorgesetzte im Bereich Forschung & Entwicklung aus? Warum müssen alle, die sonst aufsteigen, einige Jahre in Asien abbuckeln, nur bei Frauen macht man eine Ausnahme?

Erstmals stehen Personalberater vor dem Problem, qualifizierte Männer unterzubringen: „Die Zeiten sind schlecht für sie. Und es wird schlimmer“, bestätigt Headhunter Andreas Halin. (...) Und die Anreize in den Dax-Konzernen sind eindeutig: Will ein Manager seinen Jahresbonus aufbessern, so hat er Frauen zu befördern - Diversity-Komponente nennt sich dieser Ansporn.

"Resignation, Angst und Zynismus der Männer am Arbeitsplatz werden ein Riesenthema", prophezeit Anette Wahl-Wachendorf, Chefin des Verbands der Betriebs- und Werksärzte. (...) Öffentlich jammert kaum ein Mann. Keiner will in den Ruf kommen, Frauen ihre Rechte zu nehmen. Wird geklagt, folgt die Quittung sogleich: "Egozentrische, weinerliche Besitzstandswahrung" sei das, sagt Thomas Sattelberger, der Erfinder der Telekom-Quote. (...) Und warnt die Herren: "Dem Frauenthema kann man nicht entkommen."

(...) "Wo wollen die gefrusteten Jünglinge auch hin?", mokiert sich eine Top-Managerin: "In den anderen Dax-Konzernen ist es genauso." Deshalb kündigen die Männer allenfalls innerlich. "Die Kollegen ziehen sich zurück, begraben ihre Karriereziele, verlieren die Motivation", berichtet Telekom-Mann Panten.


Hier findet man den vollständigen Artikel.

Kurz: Über einen nicht allzu langen Zeitraum hinweg wird sich die Situation hierzulande ebenso entwickeln, wie es in den USA bereits der Fall ist.

Ich bin bei dieser Meldung etwas zweigespalten. Einerseits ist es natürlich unfassbar, wie sich eine ganze Generation von Männern dermaßen von Politik und Presse hat manipulieren lassen, dass sie ihrer eigenen Entsorgung schweigend zugesehen haben, bis es zu spät war. Andererseits ist es seit Jahren bekannt, dass es in Deutschland eine Männerrechtsbewegung gibt, die für jeden Unterstützer dankbar ist, und ich möchte nicht wissen, wieviele dieser Männer uns als "Jammerlappen" verspottet haben oder es auch heute noch tun, bis sie selbst abgeräumt werden.

Wenn Resignation, Angst und Zynismus der Männer am Arbeitsplatz aber tatsächlich ein "Riesenthema" werden sollten, dann frage ich mich, welche Register das Gender-Establishment noch ziehen will, um zu vermeiden, dass die Männerbewegung nicht doch immer mehr Zulauf findet. Erst hatten wir die entsorgten Väter, dann die diskriminierten und mit Ritalin ruhiggestellten Jungen, jetzt die entsorgten Männer am Arbeitsplatz: Irgendwann müssten auch beim Dümmsten die Alarmsirenen schrillen – auch und gerade in der Linken. Die Kempers und Rosenbrocks, die werden natürlich sehr darauf achten, bei den Gewinnern zu bleiben und nur etliche andere Männer die Zeche zahlen zu lassen, wobei sie das auch noch als progressiv und Kampf gegen rechts verkaufen werden. Aber wieviele direkt oder indirekt Betroffene lassen sich auf Dauer Sand in die Augen streuen? Um die Männerbewegung aufzuhalten, musste ja jetzt schon mit der schärfsten aller politisch vorstellbaren Kanonen auf sie geschossen werden. Was sollen sich die akademischen Strippenzieher und die Genderkader im Bundesforum gegen Männer danach noch einfallen lassen, um den Eindruck zu vermitteln, dass alles in bester Ordnung wäre und wir Männer von wirklich starkem Engagement für unsere Anliegen besser die Finger lassen sollten?

Spannend kann es auch werden zuzusehen, wie Frauen mit dieser Situation umgehen werden, wenn viele durch ihren Ehemann selbst von dieser Entwicklung betroffen sind und andere miterleben, wie es ihrem Sohn oder ihrem Bruder geht. Sicher, einige Zeit lang wird man sich an dem alten Klischee orientieren, dass Jungen und Männer an ihrer Diskriminierung und damit ihrem Scheitern grundsätzlich selbst schuld sind. Aber das dürfte nicht ewig gut gehen, sobald die Zahl der Betroffenen wirklich groß wird. Es zeichnet sich immer deutlicher ab: Auf die Geschlechterdebatte kommen noch spannende Zeiten zu.

Freitag, Juni 01, 2012

Keine "Goldröcke" in Großbritannien: Pläne für Zwangsquote gescheitert

Damit die Wirtschaft wieder in Schwung kommt, hat die britische Regierung dem Drängen nach einer Frauenquote in Unternehmen jetzt eine klare Absage erteilt. Der Telegraph berichtet.

Feministische Studie: Weibliche Sexualverbrecher werden milder bestraft als Männer

Auch die feministische Forschung beginnt sich einer Erkenntnis anzuschließen, auf die die Männerbewegung seit Jahren aufmerksam macht: Täterinnen dürfen für dasselbe Verbrechen ein milderes Urteil erwarten als Täter. Hier erfährt man mehr.

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