Donnerstag, Mai 15, 2008

Auch Katholiken entdecken "Väter in der Krise"

Die katholische "Tagespost" widmet ihre Aufmerksamkeit der gegenwärtig eher unglücklichen Situation für das männliche Geschlecht. Ein Auszug:

Ein Blick auf Titel der letzten Jahre, die da lauten: „Wie die kulturelle Praxis den Vater ausmustert“, „Neue Männer braucht das Land“, „Die verlorenen Väter“, „Die Krise der Kerle“, „Heimliche Vaterschaftstests“, „Ihr Verlierer! Die Männer sind in Not: In der Schule, auf dem Arbeitsmarkt und im Familienleben. Eine Schadensbilanz“, tut sein übriges. Man ist geneigt, zu sagen, dass dahinter eine Veränderung des Geschlechterverhältnisses stehen könnte, die in der Geschichte bislang ohne Beispiel ist. Der Männerforscher Walter Hollstein spricht davon, dass sich die ungestellte Männerfrage zunehmend als Bremsklotz der gesellschaftlichen und geschlechterpolitischen Entwicklung erweise.

Von derartigen Schlagzeilen lassen sich freilich eingefleischte Feministinnen nicht beeindrucken. In einer geradezu trotzig anmutenden Art weist Alice Schwarzer in ihrem Buch „Die Antwort“ jegliche Benachteiligung der männlichen Bevölkerung zurück. Es ist für sie geradezu ein Naturgesetz, dass Männer zu einer höheren Schicht gehören: „Die von den Männern so beklagte subjektive ,Verunsicherung‘ steht bisher (...) in keinem Verhältnis zu ihrer objektiven Privilegiertheit. Das ist wie bei Weißen in rassistischen Gesellschaften: Auch nicht aktiv rassistische, ja sogar explizit antirassistische Weiße profitieren von ihrer Zugehörigkeit zur dominierenden Kaste. Ob sie wollen oder nicht.“ (...)


Die Realität sieht anders aus:

„Engagierte Vaterschaft“ ist ein Postulat der Frauenbewegung seit den 1960er Jahren gewesen und stellt in unserer Zeit nicht das Hauptproblem dar. Ein „Paschagehabe“ von Männern ist zu Recht in die Klamottenkiste längst vergangener Zeiten entsorgt worden und gilt als „uncool“, weswegen selbst beruflich engagierte Frauen wie die FDP-Europaabgeordnete Silvana Koch-Mehrin unumwunden zugeben, dass das „Mannsein – jedenfalls im patriarchalischen Sinn – (...) im 21. Jahrhundert schwierig geworden“ ist. (...)

Hätte man vor zwanzig Jahren von „Verweigerungshaltung der Männer zur Vaterschaft“ oder „Zeugungsstreik“ gesprochen, so hätte man vermutlich derartige Vokabeln in so genannten rechtskonservativen Kreisen vermutet. Heute werden derartige Ausdrücke nahezu selbstverständlich verwendet, gerade auch von beruflich erfolgreichen Frauen.


Der Artikel ist lang, aber insbesondere für Vater- und Familienrechtsaktivisten durchaus lesenswert.

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