Montag, Januar 21, 2008

"Die Männer sind eben doch keine Schweine"

Dem Feminismus ist es gelungen, den Mann zu diffamieren. Nicht mehr Ausgleich zwischen den Geschlechtern zählt, sondern Verächtlichmachung und Feindseligkeit gegenüber allem Männlichen. Mann und Frau hatten schon im Paradies ein angespanntes Verhältnis, das sah auch Maler Gauguin. Der radikale Feminismus hat sie endgültig auseinander getrieben und voneinander entfremdet.


Mit diesen Sätzen beginnt ein aktueller Artikel Professor Gerhard Amendts in der "Welt". Ich nehme einmal an, dass Professor Amendt auch mit einem Langzitat seines Artikels einverstanden ist, und zitiere ihn deshalb etwas ausführlicher als andere Beiträge:

Was aber ist überhaupt noch vom Feminismus übrig geblieben außer der mysandrischen Stimmung? Keineswegs der lange Marsch durch die Institutionen, den die 68er eingeschlagen haben. Mithilfe des mitleidigen Sozialstaates wurden vielmehr bürokratische Strukturen für die Verwirklichung feministischer Ziele von der Bundesebene bis hinunter in die Kommunen eingerichtet. Für das Verbliebene ist typisch, dass es parallel oder ergänzend zu bestehenden Einrichtungen verläuft. Es führt ein Eigenleben, das vor Konkurrenz und vor allem vor Evaluation abgeschirmt ist. Also vor den Fragen, wem diese Politik nützt, ob sie überhaupt etwas nützt und ob sie möglicherweise sogar den gesellschaftlichen Prozess beschädigt. Im Wesentlichen erleben wir zwei Funktionen. Zum einen gibt man vor, Frauen zu fördern, und zum anderen muss die mysandrische Ideologie am Leben erhalten bleiben, die Frauen als Opfer ausgibt und Männer als deren geborene Täter. Der Schibboleth der Gewalt ist für die Ideologie des Feminismus, in deren eigenem Selbstverständnis, so konstitutiv wie die Arbeit für die marxschen Theorie des Kapitalismus. Mit dieser Ideologie ist auf jeden Fall die Diskriminierung alles Männlichen hinreichend zu rechtfertigen.

Im Dienste dieser Ideologie sind Bundesministerien, die seit Langem männliche Lebenswelten von der Erforschung ausschließen. Sie haben lediglich Frauen und Mädchen als Opfer im Blick. Deren Probleme erforschen sie, und Hilfsprojekte werden für sie ins Leben gerufen. Wenn Jungen und Männer hingegen nicht funktionieren, dann sind sie „out“. Sie werden nach archaisch anmutenden Männerbildern behandelt: Entweder sie funktionieren, oder sie sind untauglich. Allenfalls im Umfeld von Arbeitsmarktpolitik gibt es Aufmerksamkeit für deren Probleme. Denn an ihrer Rolle als Familienernährer soll nicht gerüttelt werden. Und trotzdem sind Männer für Forderungen immer noch gut. Etwa nach mehr gemeinsamer Zeit mit den Kindern.

(...) Ein Fortschritt: Diesmal hat die Vaterbeschimpfung die Kritik der hoch angesehenen Wiener Institute für Erziehungshilfe hervorgerufen. Sie haben sich gegen die Dämonisierung des Mannes und Vaters in den Familien gewandt. Solches ist neu, denn es setzt der Politik der Mysandrie ungewohnte Grenzen. Es scheint so, als kehre das Wissen um die bilaterale Komplizenschaft von Männern und Frauen allmählich wieder zurück. Denn im Gegensatz zur gleichheitsrechtlich orientierten Frauenbewegung hat der Genderfeminismus die Demokratisierung und Humanisierung der Beziehung zwischen Männern und Frauen aufgegeben. Er hat sie durch ein Freund-Feind-Verhältnis ersetzt.


Eigentlich unnötig zu sagen, dass der Artikel in Gänze lesenswert ist.

Offenbar fand das auch die "Welt", denn sie veröffentlichte denselben Text (lediglich mit einer ausgetauschten Einleitung) vor knapp zweieinhalb Stunden noch einmal unter der Schlagzeile "Die Männer sind eben doch keine Schweine".

Herzlichen Dank an G.A. für den Link.

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