Freitag, Mai 18, 2007

Gegenüber ist ziemlich weit weg

Diesmal fängt der Blogeintrag ausnahmsweise mit dem Dankeschön an: Es geht an Genderama-Leser J.K., der im Radio mitbekam, dass ein deutscher Beitrag der diesjährigen Filmfestspiele in Cannes (Jan Bonnys Film "Gegenüber") häusliche Gewalt gegen Männer behandeln soll. Wenn man Näheres darüber erfahren möchte, recherchiert man sich im deutschsprachigen Internet allerdings einen Wolf - und findet trotzdem nichts Brauchbares. Stattdessen stößt man auf Vagheiten wie "`Gegenüber´ ist ein Film über Liebe, Abhängigkeit und das Gefühl, den anderen nicht mehr erreichen zu können."

Erst auf einer indischen Website wird man fündig, was ein entsprechendes Statement des Regisseurs angeht:

"For most, domestic violence is about the woman being a victim but my film showcases a couple where the husband gets physically abused by his wife. I came across a newspaper article about this few years back which got be interested in the subject."


Natürlich könnte die zurückhaltende Berichterstattung in Deutschland damit zusammenhängen, dass man noch nicht zu viel über das Ende des Filmes verraten möchte, so wie es ja teilweise auch beim "Million-Dollar-Baby" gemacht wurde. Da häusliche Gewalt gegen Männer aber auch sonst noch häufig ein Tabu ist, bin ich da ein wenig skeptisch. Lobenswert ist immerhin, dass dieses Tabu nach dem weithin unbekannten Fernsehstreifen Men Don´t Tell von 1993 endlich wieder filmisch gebrochen wird.

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