Dienstag, November 14, 2006

Spanien: Gleichberechtigung auch auf Verkehrsschildern

Vor einigen Jahren versuchte die damalige Hamburger Justizsenatorin Peschel-Gutzeit, ein sogenanntes „Straßennamengleichberechtigungsprogramm“ durchzusetzen. Die Idee dahinter war folgende: Um gegen die Überzahl prominenter Männernamen auf Straßenschildern vorzugehen, sollen diese jetzt um die Namen weiblicher Verwandter der betreffenden Herren ergänzt werden, also etwa mit Beethovens Frau und Bachs Oma. Leider brauchte es nur wenige Monate süffisanten Gelästers in den Medien, bis von dieser genialen Idee nichts mehr zu hören war, die das Selbstbewusstsein der weiblichen Bevölkerung bestimmt massiv angehoben und so zu vielen neuen weiblichen Bachs und Beethovens (oder zumindest Frau Bachs und Frau Beethovens) geführt hätte.

In Spanien, dem Vaterland des Machismo, hat sich inzwischen nicht auf Straßenschildern, sondern auf Verkehrszeichen die Gleichberechtigung endlich durchgesetzt. Dort sagte, wie Yahoo berichtet, ein Stadtrat dem Sexismus den Kampf an, indem er verordnete, dass die Hälfte aller Ampeln und Verkehrszeichen weibliche Figuren mit Röcken und Zöpfen zeigen müssen. Ob die Spanier sich wohl von den berühmten Dresdner Ampelmädchen haben inspirieren lassen? Wie schön, dass die allerbesten deutschen Ideen auf europäischer Ebene solchen Anklang finden.

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