Donnerstag, November 25, 2004

BACKLASH-PROPAGANDAWELLE ROLLT: MEDIEN BLENDEN BEI HÄUSLICHER GEWALT MÄNNLICHE OPFER AUS

Inzwischen häufen sich auch hierzulande die Untersuchungen, denen zufolge ein hoher Anteil der Opfer häuslicher Gewalt männlich ist. Nur dass das in deutschen Redaktionsstuben niemanden so recht interessiert. Denn die Medien werden längst massiv von dem einseitig auf weibliche Opfer ausgerichtete Propagandamaterial von Frauenhilfsorganisationen befeuert. So wird seit 1981 der 25. November nicht als Tag gegen die Gewalt begangen, sondern, hübsch eingegrenzt, als Tag gegen die Gewalt an Frauen und Kindern. Wenn Männer eins in die Fresse kriegen ist das noch immer kein Thema.

Und wer macht sich da nicht alles zum Trottel in dem Glauben, damit seine edle Gesinnung unter Beweis zu stellen? „Tatort“-Kommissare engagieren sich in einer Plakatkampagne. Die Evangelische Landeskirche beschäftigt sich speziell mit "Frauen als Opfer von Folter und Krieg - über eine analoge Veranstaltung für Männer ist nichts bekannt. Idilko Mumm, Theologin der badischen Landeskirche, befindet, Misshandlung, Vertreibung und Folter seien Erfahrungen, die viele Flüchtlingsfrauen bedrückten. Tatsächlich sitzen in den Folterkerkern der Diktaturen weit überwiegend Männer. In Stuttgart wird eine Kerze für jede Frau angezündet, die jemals Beratungs- oder Betreuungsbedarf hatte. Für Männer gibt es keine Beatungsstellen, also auch keine Kerzen, logisch. In Österreich behauptet man unverdrossen den feministischen Angstmacher-Schwurbel, dem zufolge keineswegs der dunkle Park der gefährlichste Ort für Frauen sei, sondern das eigene Heim: "Die Täter sind mehrheitlich die Ehemänner, die Lebensgefährten, männliche Verwandte". Die Wiener Frauenstadträtin Sonja Wehsely reduziert das Gewaltschutzgesetz ohne jede Bedenken zum Frauenschutzgesetz. Ähnlich gilt es in Köln als „Gesetz, nach dem die Polizei etwa einen gewalttätigen Mann aus der Wohnung weisen kann“. Kölner Projekten zufolge sind „für Frauen Gewalterfahrungen Alltag“ – was an sich schon eine schwachsinnige Behauptung ist, erst recht aber die für Männer viel häufigeren Gewalterfahrungen elegant unter den Tisch fallen lässt.

Völlig durchgeknallt liest sich erwartungsgemäß die “Jungle World“: „Viele Männer sind es nicht, die sich gegen Männergewalt einsetzen“ eröffnet der Artikel, dessen Autor sich in seinem Anfall zwischen Selbstgeißelung und Ich-bin-besser-als-die-anderen-Kerle-Mädels offenbar nicht lange überlegt hat, wieviel weniger Frauen sich denn gegen Frauengewalt engagieren. Von jeder Faktenkenntnis unbeleckt zeichnet er eine Welt, in der jede Frau von unerkennbaren Terroristen umlagert ist wie es noch in keinem Science-Fiction-Horror-Machwerk dem anständigen Staatsbürger mit gut getarnten Eroberern aus dem Weltall geht: „Die Täter sind überall. Sie sind unauffällig, unscheinbar, überangepasst. Und sie sind viele, vielleicht fünf Millionen. Jeder fünfte deutsche Mann, der in einer heterosexuellen Beziehung lebt, verübt körperliche Gewalt an Frauen, schätzt der Hamburger Gewaltberater Joachim Lempert: »In jedem Bus, in jeder Kinovorstellung ist man von Gewalttätern umgeben.« Obendrein begegnen viele Opfer ihrem Peiniger täglich – in der eigenen Wohnung. Weltweit protestieren Frauenorganisationen am 25. November gegen die ungebrochene Männergewalt. (Von deutschen Männern) etwa, von denen rund 20 Prozent vorübergehend oder dauerhaft eine Frau misshandeln. Erst vor wenigen Wochen veröffentlichte die Bundesregierung eine Studie, die zwar nichts grundlegend Neues enthält, aber das hohe Gewaltniveau in Deutschland regierungsamtlich bestätigt (...) Würden die Untersuchungsergebnisse aus einer übel beleumundeten Diktatur gemeldet, verfiele Deutschland am 25. November wohl in einen Sturm der Empörung. (...) »Männer nehmen die eigenen Grenzen nicht wahr, und auch nicht die Grenzen von anderen. Auf ›unmännliche‹ Gefühle wie Hilflosigkeit, Angst oder Trauer reagieren viele mit Gewalt.« --- Man ersetze in diesem Artikel spaßeshalber das Wort „Männer“ durch beispielsweise „Muslime“ und stelle sich vor, wie sich die deutsche Journaille überschlage vor Empörung über den plötzlich offensichtlich hetzenden und diskriminierenden Text. Aber deutsche Männer als Feindbild und Zielscheibe für noch so irre Panikmache und Hasspropaganda – das ist allemal legitim.

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